Im niederländischen Zwanenburg

Bei Neugestaltung des Dorpshuis auf abwechslungsreiche Steine gesetzt

Zwanenburg/Niederlande (ABZ). – Das niederländische Zwanenburg ist geprägt von dörflicher Backsteinarchitektur. In diesen Kontext fügt sich auch das neue Gemeinschaftshaus Dorpshuis ein.
Hagemeister Mauerwerksbau
Das neue Gemeinschaftshaus Dorpshuis im niederländischen Zwanenburg fügt sich in die dörfliche Backsteinarchitektur ein. Foto: Andreas Secci

Formgebung und Fassadengestaltung beziehen sich den Verantwortlichen zufolge auf die Umgebungsbebauung. Die Parkseite des Komplexes prägt vorgegraute Douglasie. Für die Gebäudehülle wählten die Architekten von heren 5 aus Amsterdam eine Mischung aus zwei Hagemeister-Sortierungen. Im wilden Verband verarbeitet, weist das Mauerwerk an den Fassaden eine starke Linearität auf. Unterschiedliche Funktionen galt es unter einem Dach zu vereinen.

Mit scharfen Falten

Auf 3200 m² bietet das Gemeinschaftshaus, rund 10 km von Amsterdam entfernt, Platz für eine Bibliothek, eine Sporthalle, einen Musik- und Billardraum sowie einen Versammlungsraum mit Bar. Die Gebäudegeometrie spiegelt eine Reihe von zusammengeschlossenen Zwanenburger Häusern wider, die unter einem Stahldach mit scharfen Falten angeordnet sind. Mit diesem Ansatz fügte das Architekturbüro heren 5 Größe und Maßstab in den dörflichen Kontext ein. "Ein großer Saal in der Mitte des Zentrums kam nicht infrage.

Deshalb wurden Maßstab und Typologie der örtlichen Backsteinhäuser zu den Bausteinen für das Gemeinschaftshaus", erklärt Projektarchitekt Jan Klomp vom ausführenden Büro. Die Konturen des Dorpshuis schnitt heren 5 auf die Fläche des Grundstücks zu – einschließlich eines Platzes als Eingangsbereich, der als flexibler Fußgängerbereich mit Sitzgelegenheiten, Wasserbecken und Ziergarten gestaltet wurde. An der Stelle, an welcher der Platz auf das Grundstück trifft, erhielt das Gemeinschaftshaus einen robusten Eckturm aus Backstein – ein Hinweis auf eine Kirche, die hier einst geplant, aber nie realisiert wurde.

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Hagemeister Mauerwerksbau
Die Hagemeister-Objektsortierung des Typs Dorpshuis HS, eine Mischung aus den hellen Handstrich-Klinkern Weimar und Farsund, verleiht dem Komplex eine besondere Fassade. Foto: Andreas Secci

Treffpunkt für Jung und Alt

Das Dorpshuis ist ein Treffpunkt für Jung und Alt und schlägt eine Brücke zwischen dem Zentrum und dem Park von Zwanenburg.

"Vom Platz aus betritt man einen kollektiven Wohnraum, der als Durchgang mit Blick auf alle Funktionen im Gebäude und mit einem Ausgang zu einer Wasserterrasse im Park auf der Rückseite konzipiert ist", erläutert Jan Klomp. Die vorvergraute Douglasie auf der Parkseite ist auf die Wahl der Klinker für die übrigen Fassaden abgestimmt. Die Objektsortierung Dorpshuis HS, eine individuelle Mischung aus den hellen Handstrich-Klinkern Weimar und Farsund, verleiht dem Komplex Maßstäblichkeit und Größe.

"Wir haben Sicht- und Fußseiten beider Sortierungen verarbeitet. Dadurch erhält das Gemeinschaftshaus eine Palette aus milchig weißem, gelbem, grauem und braunem Mauerwerk, das zum Holz passt, aber eine ganz andere Haptik aufweist", so Klomp.

An der Hauptseite des Gebäudes ist die Objektsortierung in rückspringende Mauerwerksfelder eingebunden, aus denen die dritte Klinkerschicht vorspringt. Die geschlossene Südfassade ist flach gehalten. "Um dieser Seite einen Rhythmus zu verleihen, haben wir farblich gemischte dunkle Mauerwerksfelder verwendet – mit Fußseite statt Sichtseite. In diesen Feldern, die durch vertikale Bänder aus hellem Mauerwerk getrennt sind, folgt auf zwei Lagen dunkler Klinker immer eine helle Ziegelschicht. Dies führt zu einer stärkeren optischen Wirkung als bei der plastischen Hauptfassade", sagt Klomp.

Für eine besondere lineare Wirkung kamen langgestreckte DF-Steine mit einer Länge von 24 cm zum Einsatz. Diese sind im wilden Verband und ohne Stoßfugen verarbeitet. Die Lagerfugen sind in einem anthrazitfarbenen Ton gehalten und 2 cm tiefliegend ausgeführt. "Der Klinker hat ausgefranste Kanten. Wenn die Fugen nicht zurückgesetzt wären, käme der Charakter des Klinkers nicht so gut zur Geltung", betont der Fachmann. Über den Fassadenöffnungen des Gebäudes und am Eckturm kamen zudem Riemchen zum Einsatz, die vor Ort auf Zementplatten geklebt wurden.

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