Im Nordosten

Investitionen für Infrastruktur sichern Landesentwicklung

ROSTOCK (ABZ). - Auf dem 2. Bautag in Rostock forderte kürzlich der Präsident des Bauverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Karl-Heinz Bahr, mehr Investitionen für die Unterhaltung und den Ausbau der öffentlichen Infrastruktur. Nach zwanzig Jahren Deutscher Einheit ist einiges geschafft, aber es gibt auch noch reichlich zu tun. "In vielen Bereichen wird die Infrastruktur heute auf Verschleiß gefahren. Das ist nicht gut für unser Land und nicht gut für unsere Branche", sagte Bahr.

Der Verbandschef verweist auf eine Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik. Danach besteht in den neuen Ländern ein Investitionsstau in Höhe von 158,4 Milliarden Euro bei der kommunalen Infrastruktur. Seit Jahren geben die Kommunen nur die Hälfte der benötigten Mittel für die Unterhaltung der Straßen aus. "Die Folgen unterlassener Investitionen wurden in diesem Winter für alle Bürger sichtbar. Schlaglochpisten erzeugen zusätzliche Kosten, gefährden die Nutzer und belasten die Umwelt", mahnte Präsident Bahr.

Auch im Leitungsbau sieht die Branche Handlungsbedarf. Von den etwa 550.000 Kilometern öffentlichen Abwasserkanälen sind mindestens 20 Prozent sanierungsbedürftig. Noch höher liegt die Quote bei den ca. eine Million Kilometer privaten Abwasserleitungen. Hier vermuten Experten für Deutschland Schäden an der Hälfte der Leitungen. "Abwasserkanäle haben eine Lebensdauer von 50 bis 80 Jahren" erklärte Bahr, "die heute geleisteten Investitionen in Deutschland erfordern eine Lebensdauer von 150 Jahren." Keine konkreten Daten liegen für den Zustand kommunaler Brücken und Ingenieurbauwerke vor. Bei einer zunehmenden Zahl von Brücken muss nach Beobachtung des Verbandes die Nutzung bereits eingeschränkt oder im schlimmsten Fall untersagt werden. Leidtragende sind letztlich immer die Bürger.

Anerkennung zollte der Präsident der Bundes- und Landespolitik für die Konjunkturpakete I und II. Damit sollen den Kommunen zusätzliche Investitionen in Ihre Infrastruktur und Bildungseinrichtungen, ermöglicht werden. Die Zwischenbilanz der Bauwirtschaft fällt nach dem ersten Jahr Konjunkturpaket jedoch bescheiden aus. Umsatz und Auftragseingang im öffentlichen Bau lagen 2009 deutlich unter dem Vorjahresniveau. "Wir können bisher nicht erkennen, dass zusätzliche Investitionen wirksam wurden. Für 2010 muss das anders werden", fordert der Verbandschef.

Das Baugewerbe im Land hat einen Anteil von 5,2 Prozent an der Bruttowertschöpfung im Land. In etwa 1500 Betrieben arbeiten 15 800 Beschäftigte. Der Bauverband Mecklenburg-Vorpommern vertritt 45 Prozent der Kapazitäten des Bauhauptgewerbes und ist 2008 durch die Fusion des Bauindustrieverbandes und des Baugewerbeverbandes Mecklenburg-Vorpommern entstanden. In diesem Jahr blickt der Bauverband Mecklenburg-Vorpommern auf 20 Jahre erfolgreiche Interessenvertretung zurück.

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