Immobilienverbände warnen

Baugenehmigungen in Hessen gehen zurück

FRANKFURT (dpa). - In Hessen wurden zuletzt weniger Baugenehmigungen für Wohngebäude erteilt. Es sei ein Abwärtstrend erkennbar, warnte die Arbeitsgemeinschaft der Wohnungs- und Immobilienverbände Hessen (AWI). Laut Konjunkturbericht 2014/15, den die AWI kürzlich in Frankfurt vorstellte, wurden 2014 insgesamt 6573 neue Wohngebäude genehmigt – 2,6 % weniger als im Vorjahr. Im ersten Quartal 2015 wurden sogar mehr als 10 % weniger Baugenehmigungen erteilt als im Vorjahreszeitraum. "Wenn ein Rückgang über drei Quartale anhält, kann man in der Baukonjunktur von einem Trend sprechen", sagte AWI-Sprecher Rudolf Ridinger.

Dem gegenüber steht eine unverminderte Nachfrage, vor allem im unteren Preissegment und in Ballungsgebieten. Dieser Bereich dürfte durch zuwandernde Flüchtlinge noch stärker gefragt werden als zuvor. Auch das Studenten-Plus der letzten Jahre belaste dieses Marktsegment, da zu langsam mit neuen Wohnheimen reagiert worden sei. Zwar stieg die Zahl der fertiggestellten Gebäude seit 2009 kontinuierlich – 2014 mit einem Plus um 19 % auf 17 180 Wohnungen in Hessen. Thorsten Schmitt vom Verband der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft sagte, es sei ein Wendepunkt erreicht. Die zurückgehenden Baugenehmigungen seien ein "Frühwarnwert", bereits jetzt stünden immer weniger Wohnungen leer.

Als Grund für den Rückgang der Bauvorhaben nannte AWI-Sprecher Ridinger die für Investoren immer geringeren Renditeaussichten.

Das Bauen selbst werde durch immer höhere Auflagen teurer – für Ingenieure seien sich teilweise widersprechende Euro- und DIN-Normen ein Problem. Gleichzeitig seien die langjährigen Kredite trotz stabil niedrigem Leitzins nicht mehr so billig wie vor wenigen Jahren.

Weiterhin seien die zu erwarteten Mieteinnahmen annähernd konstant geblieben. Wirtschaftlich zu bauen werde also immer schwerer.

Der Vorstandsvorsitzende vom Verband der Immobilienverwalter Hessen, Werner Merkel, sagte, bei Erhöhungen von derzeit 1,6 % gebe es in Hessen "keinen Grund für die Mietpreisbremse". Hessen will die Regelung voraussichtlich noch 2015 einführen. Kunibert Gerij, der in der Baukostensenkungskommission des Bundes sitzt, mahnte an:"Wir müssen die Strukturen verändern, um Veränderungen zu erwirken." Die Landesregierung hat im Mai hierzu eine "Allianz für Wohnen in Hessen" gegründet. Am 20. Juli kommt sie erstmals zusammen. Erst danach könne man ihr Potenzial beurteilen, sagte AWI-Sprecher Ridinger.

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