In Berlin

Zusätzlichen Stauraum für Dreckwasser im Untergrund

Berlin (dpa). – Für eine sauberere Spree investieren die Wasserbetriebe in Berlin in den kommenden fünf Jahren rund 1,4 Mrd. Euro in die Abwasserreinigung der Hauptstadt. Zu den Bauprojekten gehören u. a. große unterirdische Staubecken im Mauerpark und an der Chausseestraße, teilte das Unternehmen mit. Sie sollen bei Wolkenbrüchen als Überlauf für volle Kanäle dienen und verhindern, dass Schmutzwasser ungefiltert in die Spree und andere Gewässer gespült wird. Das Dreckwasser aus den bis zu 17.000 m³ großen Becken wird nach Starkregen in die Kanäle zurückgepumpt und in Kläranlagen geleitet. Insgesamt investieren die Wasserbetriebe bis 2021 rund 2 Mrd. Euro in die Infrastruktur, darunter z. B. in Kläranlagen.

Berlins Kanalsystem ist ein Erbe aus dem 19. Jahrhundert. Damals war die unterirdische Mischwasserkonstruktion, die sowohl Abwasser aus den Haushalten als auch Regenwasser aufnahm, ein Segen und verbesserte die Hygiene in der wachsenden Stadt. Die Überläufe in die Gewässer waren bei Starkregen gewollt, um Überflutungen in der Stadt zu verhindern.

Leidtragende waren die Spree, der Landwehrkanal und andere Gewässer, die durch die eingeschwemmte Brühe selbst verdreckten. Für Fische fehlte der Sauerstoff – und für die Berliner seit den 1920er Jahren eine große Badewanne. Anders als z. B. Rhein oder Main sind Spree und Havel auch keine "richtigen" Flüsse. Durch Staustufen fließen sie extrem langsam. Auch das verringert ihre Kraft zur Selbstreinigung. Mit dem Klimawandel nehmen lange Trockenperioden, aber auch Wolkenbrüche zu. Berlins Ziel ist es, in fünf Jahren 75 % des Regen-Schmutzwassers im Kanalsystem zu halten. Die neuen Investitionen – rund 500 Mio. Euro mehr als in den vergangenen fünf Jahren – sollen dazu beitragen.

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