In den Bereichen Mechanik, Elektronik, Sicherheit, Bedienung und Lärmbelastung

Grundlegende Weiterentwicklungen in allen Klassen umgesetzt

Bell bauma München
Die Kommunikation mit den Fahrzeugen wird im Fleetm@tic-Flottenmanagement über ein heute weltweit lückenloses Provider-Netz und einen passwortgeschützten Web-Login sichergestellt. Fotos: Bell Equipment
Bell bauma München
Alles im Griff: Über das neue Tastenmodul mit integriertem Haltegriff lassen sich alle wichtigen Arbeitsfunktionen wie die Gangvorwahl, die Muldensteuerung und die neue schlüssellose Startfunktion bequem und sicher bedienen.

ALSFELD (ABZ). - Bell Equipment, Alsfeld, nutzt die Messe für eine umfassende Gesamtschau der breit angelegten Erneuerung seiner aktuellen D-Serie knickgelenkter Muldenkipper, der Einführung neuer Standard- und Serienmodelle und der Erweiterung seines Service- und Kundendienstangebots (Halle B3, Stand 500A).

Im Zentrum dabei steht neben zeitgemäßen Anforderungen an Komfort und Sicherheit vor allem auch die Zukunftsfähigkeit der Muldenkippertechnologie im Sinne verschärfter Umweltnormen und optimierter Wirtschaftlichkeit.

Der bauma-Auftritt fällt zusammen mit dem zehnjährigen Bestehen der deutschen Bell-Niederlassung. "Sieht man die über 50-jährige Geschichte unseres Gesamtunternehmens und die Tatsache, dass wir uns bereits zuvor mit Bell Frankreich und Bell Großbritannien in den beiden anderen großen europäischen Märkten eigene Stützpunkte geschaffen hatten, erscheint dieses kleine Jubiläum vielleicht nicht unbedingt erwähnenswert", räumt der heutige Bell-Europa-Direktor Marc Schürmann ein. "Allerdings waren gerade diese zehn Jahre für uns von einer rasanten Entwicklung geprägt, in der wir uns weltweit, vor allem aber am sehr anspruchsvollen europäischen Markt, vom vermeintlichen No-Name zu einer der führenden Marken im ADT-Segment entwickelt haben."

Technisch markiert die Kompletteinführung der aktuellen Bell D-Serie 2001/2002 den Beginn dieser Phase. "Wie revolutionär das neue Konzept nach nur vier Jahren Laufzeit der C-Modelle war, zeigte sich erst in den Folgejahren", so das Unternehmen. "Quer durch alle Leistungsklassen haben wir in kürzester Zeit den Maßstab in Design, Sicherheit und Komfort gesetzt", unterstreicht Schürmann. Der Hersteller nutzte diesen Vorsprung nicht nur für die Entwicklung neuer Baureihen wie des eigenen Angaben zufolge nach wie vor einzigen 50-t-Großserienmuldenkippers Bell B50D, sondern auch für die ständige Weiterentwicklung der D-Serie entlang der Prioritäten Produktivität, langfristige Wirtschaftlichkeit, Bedienerkomfort und umfassende Sicherheit.

Neben dem Aufbau eines leistungsfähigen europaweiten Vertriebs- und Service-Netzwerks vor allem auch in den zahlreichen neuen Märkten Mittel- und Osteuropas setzte Bell Equipment mit der Eröffnung des europäischen Produktionsstandorts in Eisenach 2003 ein Ausrufezeichen. "Während viele Wettbewerber ihre europäischen Kapazitäten zugunsten der Wachstumsversprechen am asiatischen Markt schwächten, haben wir uns in unmittelbarer Nachbarschaft zu unseren wichtigsten Zulieferern eine hoch flexible Basis aufgebaut, die sich nicht zuletzt bei zurückliegenden Sonderkonjunkturen zum Beispiel am iberischen Markt ausgezahlt hat", resümiert Marc Schürmann.

"Natürlich blieben auch wir nicht vom dramatischen Markteinbruch der vergangenen Monate verschont, allerdings sehen wir uns mit unserer neuesten Modellgeneration Mark-VI, die wir konsequent in puncto Sicherheit und Umwelteigenschaften weiterentwickelt haben, sehr gut aufgestellt. Dabei warten wir nicht einfach die Markterholung ab, sondern haben intensiv in die Entwicklung neuer Serienmodelle für bestehende Segmente und leistungsfähiger Sonderfahrzeuge für viel versprechende Nischenmärkte investiert." Zudem setze man mehr denn je auf umfassenden Service und Kundendienst, mit optimierten Werkzeugen und zahlreichen Kundendienstinitiativen, die das Unternehmen auf der bauma vorstellen will.

Einfachere Bedienbarkeit

"Komfort + Sicherheit = Produktivität" – diese einfache Formel kennzeichnet laut Hersteller am besten die neue Generation der aktuellen D-Serien-Knicklenker von Bell Equipment. Erst Anfang vergangenen Jahres vorgestellt, wurden die grundlegenden Weiterentwicklungen der Mark-VI-Generation inzwischen in allen sechs Leistungsklassen umgesetzt. Sie umfassen neben mechanischen Neuerungen vor allem elektronische Verbesserungen, die der Sicherheit, der einfacheren Bedienung, der geringeren Lärmbelastung und Werterhaltung dienen sollen.

So setzt das großräumige Standardfahrerhaus nach eigenem Bekunden dank neuer Hydraulikdämpfer und modernem Akustikdesign zur Eliminierung einzelner, besonders störender Geräuschfrequenzen heute die Standards im passiven Fahrkomfort. Die aktive Bedienerfreundlichkeit prägt das neu gestaltete Cockpit mit neuem Armaturen-Design und dem ergonomischen zentralen Tastenmodul, das jetzt alle Fahr- und Ladefunktionen, zum Beispiel Gangvorwahl und die Muldenbetätigung in Handgriffnähe bündelt. Über das staubgeschützte Modul startet der Fahrer jetzt "schlüssellos", wobei die individuelle Vergabe von fahrerspezifischen Nummerncodes die Baustellen- oder Werksorganisation vereinfacht, dabei missbräuchlicher Verwendung vorbeugt und über die einfache Zuordnung dokumentierter Betriebsdaten viele Möglichkeiten zur fahrerspezifischen Leistungsoptimierung bietet.

Dabei unterstützen die neuen Komponenten und Funktionen der CAN-Bus-vernetzten Fahrzeugsteuerung den Fahrer aktiv im Fahr- und Ladebetrieb. Das System entlastet den Fahrer vor allem bei vermeintlichen Routine-Abläufen, die nur zu oft Ursache für langfristige Defekte, unwirtschaftlichen Betrieb oder vermeidbare Unfälle sind. Serienmäßig sorgt jetzt zum Beispiel eine zeitgesteuerte Motor-Nachlaufautomatik je nach vorheriger Belastung für die ordnungsgemäße Abkühlung des Turboladers ohne den verschleißintensiven Schmierstoffmangel durch vorzeitiges Abstellen.

Der neue Nick- und Rollsensor auf dem Hinterwagen macht gemeinsam mit der nach wie vor exklusiven im Fahrzeug installierten Waage als Berganfahrassistent den Fahrbetrieb noch effizienter. Dabei meldet der Sensor die Fahrzeugneigung an ein Steuergerät, das die Werte mit den Lastdaten abgleicht. Erst wenn beim Beschleunigen das entsprechende Motordrehmoment anliegt, löst das System die Parkbremse und gewährleistet kontrolliertes Anfahren ohne Zurückrollen selbst auf steilen Rampen. Umgekehrt fährt das System bei leerer Mulde und in ebenem Geläuf auch Kraftstoff sparend im zweiten Gang an.

Der Rollsensor macht auch das Kippen sicherer: Steht das Fahrzeug auf einer Schräge, wo das Abkippen zu riskant wäre, wird das Anheben der Mulde gesperrt. Der Betreiber stellt die jeweiligen betriebsrelevanten Grenzwerte ein oder kann diese Funktion auch deaktivieren. Das gilt auch für die weiteren neuen Sicherheitsfunktionen, etwa den aktiven Geschwindigkeitsbegrenzer, der bei erheblicher Überladung die Fahrgeschwindigkeit im "Notlauf" limitiert und – um dem vorzubeugen – das automatische Hupsignal, das im Ladebetrieb automatisch das Erreichen der zulässigen Nutzlast anzeigt. Alle "Eingriffe" der neuen Bell-Fahrzeugelektronik werden dem Fahrer in Klartext über den Cockpitbildschirm angezeigt.

Aktive Fahrwerkshydraulik

Mit der Einführung der Mark VI-Generation bietet Bell Equipment jetzt optional sein "Comfort-Ride"-Fahrwerk für die Modelle B35D, B40D, B45D und B50D. Das Comfort-Ride-System arbeitet mit der ak-tiven Fahrwerkshydraulik des Herstellers an der Vorderachse (weiterhin Serie in B45/50D) und einem einfachen, aber effektiven zweistufigen Puffersystem aus Gummiblocks an der dritten Achse. Die Frontaufhängung passt sich ständig an die Fahrbahnbeschaffenheit an, während das rein mechanische und praktisch wartungsfreie Hinterachssystem vor allem die Fahreigenschaften bei Leerfahrt verbessert. Im Umlaufbetrieb wird damit die Ganzkörperschwingungs-Belastung für den Fahrer verringert, das Plus an Fahrsicherheit und -komfort steigert nicht zuletzt durch höhere Fahrgeschwindigkeiten die Produktivität.

Messbare Vorteile in Produktivität, Sicherheit und Komfort sind auch die Grundlagen für den B45D, "der sich inzwischen als erster echter 40-t-Knicklenker nicht nur als neue Leistungsklasse innerhalb des Bell-Programms etabliert hat", wie es heißt. Bereits kurz nach seiner erstmaligen Präsentation im vergangenen Jahr ging das Konzept in Serie und ergänzt nun als neues Modell neben dem B50D die eigenen Angaben zufolge weltweit größte 6x6-Palette um ein weiteres Produkt.

Analog zur Bell-typischen Modularbauweise in den Leistungsklassen B25/30D und B35/40D tritt auch der B45D mit den maßgeblichen Grundeigenschaften des "größeren Bruders" B50D an und übertrifft damit laut Unternehmen schon in seinen nominellen Leistungsdaten die herstellergarantierten Reserven konventioneller 40-Tonner. Verantwortlich dafür sind vorrangig die breite Spur auf 29.5R25-Standardbereifung, das Fahrgestell mit serienmäßig aktivem Frontfahrwerk und optionalem "Comfort-Ride"-System sowie der identische Antriebsstrang zum 50-Tonner mit allerdings auf 350 kW Leistung ausgelegtem Mercedes-Benz-V8 (OM502LA).

Mit 25,0 m3 Ladevolumen (SAE 2:1) und einer Nutzlast von 41,0 t übertrifft der B45D eigenen Angaben zufolge viele der aktuellen 40-Tonner am Markt bereits um etwa 2 t, wobei die Ladecharakteristik der breiten und niedrigen Mulde (Ladehöhe: 3200 mm) jederzeit die volle Ausnutzung der Kapazitäten erlaubt. In Verbindung mit dem sparsamen Antriebskonzept gewährleistet dies eine hohe Produktivität bei klassischen Muldenkippereinsätzen in Gewinnung und Erdbau. Innerhalb des Bell-Programms reiht sich der B45D damit exakt zwischen dem B40D (22,6 m³; 37,0 t) und dem B50D (27,5 m³; 45,4 t) ein.

Die direkte maschinentechnische Abstammung vom Hochleistungs-50-Tonner macht den B45D auch zu einer Alternative für stationäre Gewinnungsbetriebe, die bislang auf starre Muldenkipper der 40-t-Klasse setzen, jedoch die Leistungsspitzen des B50D in Transportkapazität und Fahrbetrieb innerhalb ihrer Betriebsorganisation nicht benötigen. Die hochrobuste Auslegung des Bell B45D gewährleistet laut Hersteller eine vergleichbare hohe Lebensdauer zu Starrahmenkippern, das 6x6-Konzept bietet hohe Sicherheitsreserven und eine große Einsatzflexibilität (zum Beispiel Abraum) – dies alles bei geringeren Betriebskosten, vor allem hinsichtlich des Kraftstoffverbrauchs.

Satellitengestütztes Management

"Als einer der Vorreiter des modernen Fahrzeug-Flottenmanagements bindet Bell Equipment alle Neuerungen der fahrzeugspezifischen Steuerung der Mark-VI-Generation auch in sein satellitengestütztes Flottenmanagement Fleetm@tic ein, dessen Leistungsumfang mit neuem weltweiten Provider (Iridium) und neuer Übertragungs-Technologie (Quake Global) deutlich vergrößert wurde", wird berichtet. Nach einmaliger Aktivierung melden die serienmäßig mit CAN-Bus-Schnittstelle und GPS-Transponder ausgerüsteten Muldenkipper im laufkostenfreien "Lite"-Basismodul jetzt einmal täglich passwortgeschützt ihre Position, die geleisteten Betriebsstunden und den angefallenen Durchschnittsverbrauch.

Die umfassenden Dokumentationsleistungen und Überwachungswerkzeugs von Fleetm@tic erschließen sich dem Betreiber über drei leistungsmäßig gut abgestufte kostenpflichtige Abonnements ("Standard", "Max", "Max-Plus").

Je nach Anforderung liefert das Flottenmanagementsystem dann speziell aufbereitete Daten zu Maschinenleistung und Produktivität, mittels spezifischer Fahrzeug- und Fahrerkennung aufgeschlüsselt in exakten Schichtberichten und dank hoher Meldefrequenz und SMS-Alarmfunktion auf Wunsch in "Echtzeit". Damit las-sen sich maschinentechnische Probleme schnell erkennen und leistungsspezifische Wartungspläne erstellen. Auf Wunsch kann der lokale Servicepartner direkt in alle wartungsbezogenen Prozesse eingebunden werden.

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