In der Schweiz

Haus wurde mit solarer Schieferfassade versehen

Schiefer Architektur
Die Fassade ist mit einer waagerechten Deckung, das Dach mit einer Rechteck-Doppeldeckung gedeckt. Foto: Rathscheck Schiefer

GISWIL/SCHWEIZ (ABZ). - Am Rande eines malerischen Ortes in der Schweiz, mit Blick auf die Alpen, steht dieses ungewöhnliche Einfamilienhaus. Die Eigentümer sind passionierte Bergwanderer und Gesteinsliebhaber. Ihr Haus gleicht einem Felsen und liegt wie ein Findling am Rande des Ortes. Fassade und Dach sind mit grünem ColorSklent-Schiefer von Rathscheck Schiefer gedeckt. Die massive Terrasse umschließt das Haus wie ein Granitfeld. Der Garten ist mit großen Gesteinsbrocken gestaltet. Direkt neben dem Grundstück führt ein zuweilen reißender, heute gezähmter Bach das Wasser von den Bergen.

Architekt Remo Halter beschreibt seine Bauherren als Naturliebhaber, die ihre Passion zu den Bergen in Stein meißelten. Das Haus, ein Monolith aus Schiefer, stellt direkten Bezug zur umgebenden Landschaft her. Der grüne Schiefer, lebhaft und im Tagesgang der Sonne farblich variierend, interpretiert die traditionellen Steinlegedächer der Region. Selbst die Anordnung der Fenster folgt der Landschaft. Die Bauherren wünschten freie Blickachsen zu ihrem Hausberg, dem Wetterhorn. Die Lochfenster wirken wie aus einem Stein herausgemeißelt. Und der Turmbereich, immerhin 8,5 m hoch, ist neben seiner Funktion als Terrasse auch höchster Punkt des "Felsens" und Aussichtsplattform. Architekt Halter: "Die Nachbarn nennen dieses Haus, angelehnt an den Vornamen des Bauherren, liebevoll auch Petersburg".

Der Bauherr ist selbst vom Fach und führt ein Ingenieurbüro für Energie- und Haustechnik. Deshalb war es für ihn selbstverständlich, dass das eigene Haus dem Schweizer Minergiestandard entspricht und diesen sogar nach Möglichkeit unterbietet. Die Wände sind mit 20 cm, das Dach mit 25 cm Holzfaserdämmstoff gedämmt. Das energiesparende Bauwerk ist mit einer Wandheizung ausgerüstet, die im Sommer auch zur Kühlung eingesetzt werden kann. Hauptwärmequelle sind zwei rund 100 m tiefe Erdsonden. Die Energie aus diesen Erdsonden wird mit Hilfe einer Wärmepumpe auf nutzbare Temperaturen angehoben. Einige Solarkollektoren ergänzen das Wärmeangebot. Hinter der südlich orientierten Schieferfassade hat der Bauherr zusätzlich noch einen selbst entworfenen experimentellen Schiefer-Solarkollektor installiert. Rund 200 laufende Meter Kupferrohr wurden unsichtbar hinter der grünen Schieferfassade verlegt. Die Solarflüssigkeit in den Rohren nimmt die Wärme der Schieferfassade auf. Diese einfachen Kupferrohrschleifen hinter der Schieferfassade liefern, so der Bauherr, einen unerwartet hohen Eintrag in den Wärmehaushalt des Gebäudes. Von ähnlichen Systemen ist bekannt, dass bei dunklen Schiefern im Sommer Temperaturen von rund 60 Grad Celsius mit einem Schieferkollektor gewonnen werden können: eine interessante solare Perspektive für die ästhetisch anspruchsvolle Schieferfassade und das Schieferdach.

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