In neuem Test- und Trainingszentrum

Bomag präsentierte Produktinnovationen

von: Robert Bachmann
Bomag Unternehmen
Als neuer Präsident der Bomag Gruppe begrüßte Ralf Junker die anwesenden Gäste.

Boppard . – Alle zwei Jahre können sich Kunden, Fachpresse und das interessierte Fachpublikum auf den sogenannten Innovation Days von Bomag über die Produktneuheiten und aktuellen Entwicklungen des Bopparder Herstellers von Straßenbaumaschinen informieren. Während der nunmehr dritten Ausgabe der international ausgerichteten Leistungsschau konnten die geladenen Gäste zugleich das jüngst fertig gestellte Demo- und Trainingszentrum am Hauptsitz in Boppard in Augenschein nehmen. Darüber hinaus stand v. a. die Digitalisierung ganz oben auf der Veranstaltungs-Agenda. Rd. 1200 Gäste aus ca. 60 Ländern waren der Einladung des zur Fayat-Gruppe gehörenden Herstellers mit Sitz im rheinland-pfälzischen Boppard gefolgt. In drei Blöcken konnte sich das Fachpublikum eine Woche lang über die Produktneuheiten sowie die aktuellen Entwicklungen im Unternehmen informieren.An jeweils zwei Tagen fanden sich damit pro Block etwa 400 Besucher zur Kundenmesse und Fachtagung von Bomag ein. Das entspricht relativ genau der Anzahl an Sitzplätzen auf der Tribüne des neu entstandenen Demogeländes, welches im Zentrum des nun fertig gestellten Demo- und Trainingsgeländes auf dem Werksgelände in Boppard steht und das den Dreh- und Angelpunkt der Veranstaltung bildete.Die überdachte Halle in der Größe eines Fußballfelds bietet ausreichend Platz und ideale Bedingungen für Vorführungen und die Simulation realer Baustellensituationen – bestens geeignet also auch für die zahlreichen Produktpräsentationen während der Innovation Days. Darüber hinaus verfügt das neue Trainingscenter über fünf Schulungsräume und drei Servicewerkstätten. Mit der Fertigstellung sei die erste Phase einer umfangreichen Neugestaltung der Firmenzentrale nun abgeschlossen, wie Jonathan Stringham, Geschäftsleiter Marketing bei Bomag und verantwortlich für das Demo- und Trainingszentrum, erklärte. In einem zweiten Schritt entsteht derzeit noch ein neues Verwaltungsgebäude.Mit der Investition möchte Bomag seine Serviceorientierung weiter stärken und einen nahtlosen Wissenstransfer für den effizienten Einsatz der Maschinen ermöglichen – angesichts aktueller Entwicklungen wie dem Mangel an qualifizierten Fachkräften sowie der zunehmenden Digitalisierung der Maschinentechnik immens wichtig. Stringham: "In unserem neuen Demonstrationszentrum können wir unsere Maschinen unter echten Baustellensituationen vorführen und Trainings anbieten. Für die Kunden ist es wichtig, dass sie sehen, wie die Maschinen wirklich arbeiten und was sie leisten können."

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Die neue Demo-Halle verfügt über die idealen Bedingungen, das breitgefächerte Bomag-Portfolio unter praxisnahen Bedingungen zu präsentieren.

Aktuelle Zahlen zur Unternehmensentwicklung präsentierte Ralf Junker, seit Mai dieses Jahres der neue Präsident der Bomag Gruppe. Mit einem Gesamtumsatz zwischen 730 und 750 Mio. Euro sei das vergangene Geschäftsjahr überaus erfreulich für Bomag verlaufen. Der Umsatzzuwachs liege damit im zweistelligen Bereich und werde von einem noch höheren Auftragseingang sogar übertroffen. Besonders freute sich Junker, dass sich der Erfolg an weiter Front abzeichne, also auch in Russland und v. a. in Asien, wo das Unternehmen 2016 sein stärkstes Wachstum habe verzeichnen können. Auch Europa weise nach wie vor ein gesundes Wachstum auf. Enttäuschend sei die Situation derzeit in Nordamerika. Hier sei von der Euphorie zu Beginn des Jahres, wie sie sich noch auf der Conexpo in Las Vegas gezeigt habe, kaum noch etwas zu spüren. Der Grund hierfür seien ausbleibende Infrastrukturprojekte im Kontext der Erwartungshaltung, wie sie kurz nach der Wahl des neuen US-Präsidenten geschürt wurde.Junker nutzte die Gelegenheit zugleich, um sich selbst noch einmal gebührend in seiner neuen Position vorzustellen. Im Grunde nicht nötig, ist er doch bereits seit fast 30 Jahren beruflich bei der Bomag zuhause, wie er selbst in seiner Begrüßungsansprache resümiert. Seit 2009 ist er die Nummer Zwei im Unternehmen. Zum 1. Mai dieses Jahres übernahm er schließlich die Aufgabe als Präsident der Bomag Gruppe von Jörg Unger, der sich als Präsident der Fayat Road Equipment Division nun der Entwicklung und dem Wachstum des gesamten Road Equipment-Geschäftes widmet.Während der Pressekonferenz äußerte sich Junker ebenfalls zur Übernahme des Wettbewerbers Dynapac durch die Fayat Gruppe. Zum Zeitpunkt der Innovation Days befand sich der mittlerweile abgeschlossene Deal noch im laufenden Verfahren. Nichts desto trotz stellte Junker klar, dass die Marke in jedem Fall erhalten bleibe, keine Fusion o. Ä. geplant sei und Dynapac nach wie vor in Konkurrenz zu Bomag stehe, wenn nun auch im eigenen Hause. Das sei sicher eine ungewohnte Situation für das Unternehmen, "die Chance ist jedoch größer als das Risiko", so Junker.

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Immer im Fokus: Digitalisierung. Vor allem auch im Service sollen neue Technologien und Vernetzung künftig für mehr Effizienz sorgen – bspw. durch Servicekit-Anlieferungen per Drohne. Foto: Bachmann

Während der umfangreichen Produktpräsentation gab es einige Neuheiten zu sehen. Zum ersten Mal konnte das Fachpublikum u. a. die neuen Walzenzüge BW 154 APO und 174 APO in Augenschein nehmen. Diese Walzen kombinieren erstmals die tangentiale Oszillationstechnologie mit einer geteilten Bandage. Damit werden die Vorteile einer sanften Oberflächenverdichtung per Oszillation und die Reduzierung der Scherkräfte durch die geteilten Bandagen kombiniert. Das Resultat sind laut Hersteller perfekte Oberflächen, auch in engen Kurven und Radien. Zudem sei die Bandage ohne eingebaute Riemen komplett wartungsfrei. Die neuen Modelle sind ab sofort erhältlich. Im Januar 2018 gesellt sich auch die BW 138 zum Produktportfolio von Bomag. Neu ist hier ein doppeltes Amplitudensystem. Zusätzlich zur Standardamplitude von 0,5 mm steht eine zweite Amplitude mit 0,2 mm zur Verfügung. Mit der zweiten Amplitude werde die Vibration verringert, womit die Walze auch innerstädtisch, auf sehr dünnen Asphaltlagen oder bei Anschlussarbeiten flexibel anwendbar sei.Auch das Thema Digitalisierung spielte auf den Innovation Days eine prominente Rolle – ohnehin ein Bereich, in dem sich das Unternehmen als Vorreiter versteht, wie Jonathan Stringham ausführte. Technologien wie eine intelligente Verdichtungsmessung (Economizer), Assistenzsysteme (Asphalt Manager), Telematik etc. sind bei Bomag bereits seit Jahren fester Bestandteil der Produktentwicklung. Der nächste Schritt bestehe nun in der umfassenden Vernetzung der Baustelle, erklärte Stringham. Die hierfür notwendigen Schnittstellen sollen bei Bomag-Maschinen offen gehalten werden, sodass die Kunden bei der Wahl des übergeordneten Verwaltungssystems die freie Wahl haben. Stringham: "Natürlich bieten wir als Bomag entsprechende Lösungen an. Unterschiedliche Baustellen stellen jedoch unterschiedliche Anforderungen an solche Systeme, weshalb wir für den Anwender nicht festlegen wollen, welches Produkt er zu nutzen hat."Welches Potenzial hinter der Vernetzung von Maschinen steckt, wurde während der Innovation Days am Beispiel des Flughafens Istanbul, der derzeit größten Flughafenbaustelle der Welt, verdeutlicht. Die Projektleiter Christian Holtz und Rukiye Demiral stellten in einem Vortrag die Großbaustelle vor. An dem 78 Mio. m² großen Flughafenprojekt sind insgesamt 136 Bomag-Walzen beteiligt, von denen 40, vom Typ BW 226 DH-4, mit einem walzenintegrierten automatischen Verdichtungskontrollsystem (BCM) ausgestattet sind.

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Eines der Highlights: Neue Walzenzüge mit geteilter Bandage und Oszillation. Hier rechts im Bild die neue BW 154 APO. Fotos: Bachmann

Die Kombination aus BCM, BTM und GPS ermögliche eine effektive Verdichtung und verringere die Anzahl an konventionellen Tests um 80 %. Dazu fahren immer sechs Walzen in einer Reihe und tauschen untereinander Daten aus. Das ermögliche exaktere Ergebnisse und eine bessere Verdichtungsleistung als sie herkömmliche Systeme zur Datenverarbeitung leisten könnten.Auch in Zukunft sollen die Themen Digitalisierung und Vernetzung eine hohe Priorität bei der Produktentwicklung haben. Insbesondere auch bei der Entwicklung neuer Servicekonzepte, wie während der Produktpräsentation auch am Beispiel der Bomag Service App verdeutlicht wurde. Über QR-Codes an den Produkten sind über die Service App zahlreiche Informationen zu der entsprechenden Maschine direkt auf der Baustelle abrufbar. Dazu gehören Produktdaten und Betriebshandbücher. Über die App kann aber auch direkt das passende Service Kit angefordert werden. Diese Technologie nutzen auch die Bomag-Servicetechniker vor Ort, die per Smartphone direkt mit den Ingenieuren in der Zentrale verbunden sind. Mit solchen und weiteren Neuentwicklungen im Sinne des Kunden möchte Bomag seinem Leitspruch "Customer first!" gerecht werden. Die Innovation Days im eigenen Hause bieten dabei die ideale Plattform – nicht nur, um Neues zu präsentieren, sondern auch, um entsprechendes Feedback zu bekommen. Junker: "Wir sind davon überzeugt, dass der enge partnerschaftliche Austausch mit unseren Kunden einer der Schlüsselaspekte ist, um erfolgreich auf die Anforderungen des Marktes reagieren zu können."

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