In Salzburg

Gerüstbau 4.0 auf der Bundesfachtagung

Köln (ABZ). – Im Grußwort zur Bundesfachtagung Gerüstbau heißt es von Vorstand, Präsidium und Geschäftsführung der Bundesinnung für das Gerüstbauer-Handwerk, des Bundesverbandes Gerüstbau e. V. und des Güteschutzverbandes Stahlgerüstbau e. V.: "Wir freuen uns, unsere Mitglieder und Gäste zur diesjährigen Bundesfachtagung 2017 in Salzburg wieder zahlreich begrüßen zu dürfen. Salzburg bietet dafür eine einzigartige Tagungskulisse. Es ist der Geburtsort von Wolfang Amadeus Mozart, Austragungsort der weltberühmten Salzburger Festspiele und gehört mit seinen engen Gassen und weiteren Plätzen der Altstadt zum UNESCO Weltkulturerbe." Die Teilnehmer der Tagung erwartet dieses Jahr ein vielseitiges Tagungsprogramm mit einer bunten Mischung aus Fachinformationen und verbandsinternen Neuigkeiten. Im Mittelpunkt steht der "Gerüstbau 4.0". Denn die Digitalisierung der Wirtschaft macht auch vor dem traditionellen Handwerk nicht halt.

In der Industrie insgesamt und auch in der Produktfertigung von Gerüstbauteilen ist der kontinuierliche Prozess der digitalen Weiterentwicklung bereits sehr weit fortgeschritten. Industrie 4.0 bringt mit modernen Informations- und Kommunikationstechniken einen erneuten Innovationsschub für industrielle Prozesse. Auch das klassische Gerüstbauer-Handwerk in der Dienstleistung muss sich nicht erst in der Zukunft, sondern bereits heute den Herausforderungen stellen. Neben den reinen Gerüstbauarbeiten werden u. a. auch Prozesse in der Arbeitsvorbereitung, Aufmaß und Abrechnung überdacht und neu bewertet werden müssen. Wir nennen dies heute Gerüstbau 4.0.

Zukünftig sollen bspw. Planungs- und Bauprozesse vermehrt digital erfolgen. Die Digitalisierung von Planungs- und Bauprozessen setzt sich im Baugewerbe unter dem Schlagwort Building Information Modeling (BIM) durch und ist ein Kernelement des Masterplanes "Bauen 4.0" des CSU-Bundesverkehrsministers Dobrindt. Diese IT-unterstützte Methode verspricht eine verbesserte Wertschöpfung und Leistung über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes durch einen schnellen Zugang zu detaillierten Gebäudeinformationen und eine effiziente Zusammenarbeit aller Baubetei-ligten.

Die zunehmende Etablierung von BIM im internationalen Baugeschehen spricht dafür, dass sich die Arbeitsmethode in absehbarer Zeit auch in Deutschland durchsetzen wird. Dennoch können sich viele Gerüstbauer derzeit nur schwerlich vorstellen, wie dieses System in den Arbeitsalltag integriert werden kann und ob es überhaupt zielführend ist.

Am Freitagnachmittag eröffnet deshalb M. Ed. Jens Bille vom Heinz-Liest-Institut für Handwerkstechnik an der Leibniz Universität Hannover mit seinem Vortrag zum Thema "BIM: Building Information Modeling – im Gerüstbau?" den fachlichen Teil der Bundesfachtagung.

Der Referent M. Ed. Jens Bille koordiniert verantwortlich das Verbundvor-haben eWorkBau und das Folgeprojekt BIM@work. Seit 2015 arbeitet er an der Zentralen Leitstelle für den Technologietransfer und betreut das bundesweite Netzwerk der Beauftragten für Innovation und Technologie (BIT). Damit ist er ein fachkundiger Ansprechpartner für Fragen zum BIM. Wir freuen uns auf einen interessanten Vortrag und sind gespannt, wie auch der Gerüstbau vom Projekt BIM profitieren kann.

Im Anschluss an den Vortrag über BIM widmet sich auch der weitere Fachtagungsteil am Freitagnachmittag dem Thema "Gerüstbau 4.0: Anhand zweier Anwendungsbeispiele zeigen Mitglieder, wie sie bereits heute im Arbeitsalltag digitale Neuerungen verwenden und hiervon profitieren. Zunächst werden Hermann und Jeanette Spanier vorstellen, wie Vermessungstechnik mit dem Multicopter funktionieren kann. Dabei geben sie einen Überblick über die einzelnen Schritte der digitalen Vermessungstechnik, begonnen bei der Bestandsaufnah-me des Objekts/der Baustelle, über das Vermessen mit einem Multicopter, der Erstellung von 3D Modellen und Gerüstzeichnungen bis hin zur Dokumentation des Vorhabens.

Anschließend berichtet Alf Pytlik über das online geführte Berichtsheft "BLok". BLok ist der Online-Ausbildungsnachweis für duale Ausbildungsberufe. Einfach zu bedienen und übersichtlich gestaltet können Auszubildende, Ausbilder und Berufsschullehrer das Berichtsheft im Internet z. B. mit Hilfe ihres Smart-phones gemeinsam nutzen.

Im traditionellen "Talk im Gerüst" des Güteschutzverbandes Stahlgerüstbau e. V. und der Fachtagung Technik der Bundesinnung für das Gerüstbauer-Handwerk und des Bundesverbandes Gerüstbaue. V. am Samstagvormittag ab 10.00 Uhr wird dann im Podium mit ausgewiesenen Fachleuten wie Unternehmern darüber diskutiert, worauf sich der Gerüstbau im Digitalen Zeitalter einstellen muss und welche neuen Informations- und Kommunikationstechniken für das Gerüstbauer-Handwerk in welcher Form relevant sind.

Diese und weitere Themen und Fragestellungen werden mit den Podiumsgästen während des diesjährigen "Talk im Gerüst" diskutiert. Podiumsgäste sind Alf Pytlik (APG – Alf Pytlik Gerüstbau GmbH, Braunschweig), Jens Bille (Heinz-Liest-Institut für Handwerkstechnik an der Leibniz Universität Hannover), Sandro Rende (Gebr. Rende Gerüstbau GmbH, Saarwellingen), Sebastian Weizel und Artem Kuchukov (Kewazo, Garching), Holger Hornig (Bilfinger Arnholdt GmbH, Gelsenkirchen), Franz Kramer (Centrio GmbH & Co. KG, Weißenhorn) und Frank Schimmer (Gerüstbau Fr. Schimmer GmbH, Weiterstadt). Moderiert wird die Diskussion von Holger Budroweit (Nietiedt Gerüstbau GmbH, Wilhelmshaven) und Josef Teupe (Teupe & Söhne Gerüstbau GmbH, Stadtlohn).

Ein weiterer wichtiger Teil der Bundesfachtagung sind die Mitgliederversammlungen von Güteschutzverband Stahlgerüstbau e. V. sowie Bundesinnung für das Gerüstbauer-Handwerk und Bundesverband Gerüstbau e. V. In allen Organisationen finden turnusgemäß dieses Jahr die Vorstands- und Präsidiumswahlen statt. Darüber hinaus erhalten die Mitglieder in den Versammlungen der Bundesinnung für das Gerüstbauer-Handwerk und des Bundesverbandes Gerüstbau e. V. einen Überblick zu Fachinformationen in den Bereichen Wirtschaft, Recht, Ausbildung und Technik sowie verbandsinternen Neuigkeiten. Themenschwerpunkte hierbei sind Strukturfragen und ein Projekt zur Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit, um die Verbandstrukturen für die Zukunft fit zu machen. Vorgegeben durch den Turnus der Vorstands- und Präsidiumswahlen fanden in den vergangenen Monaten auch die Neuwahlen in den Landesbereichen statt. Die zur Ende der vergangenen Amtsperiode ausgeschiedenen ehrenamtlichen Amtsträger aus den Landesbereichen werden unmittelbar im Anschluss an die Mitgliederversammlung der Bundesinnung für das Gerüstbauer-Handwerk und des Bundesverbandes Gerüstbau e. V. geehrt. Ebenso wird mit dem jahrgangsbesten Jungmeister, dem Sieger des Bundesleistungswettbewerbes sowie den Fachfrauen die jüngere Generation der Gerüstbauer gewürdigt.

Schließlich geht es bei der Bundesfachtagung ganz wesentlich auch um den Austausch und das Netzwerken. Hierzu bieten sich am Freitagabend im Rahmen des "Salzburger Festabends" sicherlich viele Gelegenheiten. Diesmal wechseln wir hierzu die Location und begeben uns über die Dächer der Altstadt von Salzburg in den Räumlichkeiten der Traditionsbrauerei Stiegl im Stieglkeller. Auch das zum fachlichen Teil parallel stattfindende Ausflugsprogramm nutzt in diesem Jahr die vielen Möglichkeiten, die sich in dem attraktiven Umfeld von Salzburg bieten: Wolfgangsee und Salzkammergut stehen auf dem Programm. Außerdem lässt sich im Amphibienbus Salzburg von einer neuen Seite erkunden.

Der im Anschluss an die Fachtagung stattfindende gemeinsame Ausflug am Samstagnachmittag widmet sich dann den Salzburger Highlights und Klassikern: Bei einer Führung durch die Salzburger Altstadt stehen neben den vielfältigen, mittelalterlichen und barocken Baudenkmälern das dass Geburtshaus von Wolfgang Amadeus Mozart, die Residenz zu Salzburg, der Mozartplatz, der Salzburger Dom und die Festung auf dem Hohensalzburg auf dem Programm.

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