Innendämmung

Deutsches Museum wird mit Kalziumsilikatplatten saniert

Baustoffe
Das Silo am prominenten Standort. Fotos: Hasit Trockenmörtel

München (ABZ). – Die Ausstellungsräume des deutschen Museums in München werden z. Zt. grundlegend erneuert. Das 1925 fertiggestellte Gebäude soll in seine ursprüngliche Architektur zurückgeführt und auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden. Auch energetische Maßnahmen sind Bestandteil der Sanierungsarbeiten. Die Modernisierung soll bis 2025 dauern und erfolgt in zwei Abschnitten. So bleibt das Museum immer für die Öffentlichkeit zugänglich.Der erste Sanierungsabschnitt umfasst Westtrakt, Südtrakt, südlichen Verbindungsbau sowie die Luft- und Raumfahrthalle. Die Außen- und Zwischenwände wurden in Bimsbeton ausgeführt, ausgefacht oder auf der Innenseite vorgemauert. Dies entsprach z. Zt. des Baus 1925 dem Stand der Technik, ist heute jedoch energetisch nicht mehr akzeptabel. Nach dem Auslagern der Ausstellung wurde die Bausubstanz komplett freigelegt.Mit zahlreichen Abrissproben wurde die Tragfähigkeit der Putzflächen überprüft, anschließend wurden diese entfernt bzw. belassen. Bereits in dieser Phase war entschieden worden, eine Innendämmung über vorgesetzte Dämmplatten auszuführen. Dies erforderte umfangreiche Putzarbeiten, denn im Grunde musste zweimal verputzt werden: einmal für den Aufbau einer glatten Trennebene, um die Dämmplatten hohlraumfrei vollflächig verkleben zu könnten, anschließend, um die Dämmplatten komplett zu verputzen. Mit Hasit wählte das Bauunternehmen TAP Trockenbau Akustik Puga, beauftragt von Bauherr und Architekturbüro Schmidt-Schicketanz und Partner GmbH, ein regional ansässiges Unternehmen. "Wir haben die erforderliche Sortimentstiefe und Beratungskompetenz für diese unterschiedlichen Aufgaben und können Just-in-time liefern", begründet das Unternehmen Hasit diese Wahl.Nach Abschluss der vorbereitenden Maßnahmen zeigten sich die ausgemauerten Zwischenfelder sehr unterschiedlich. Bei einigen war die gesamte Putzfläche nicht mehr tragfähig und der Putz musste entfernt werden. Auf anderen wiederum verblieben tragfähige Bestandsputzflächen. Auch zahlreiche technische Nachinstallationen zerfurchten die Wandflächen. "Zum Verschließen bietet sich hierfür mit unserem "505" ein schnell abbindender, mineralisch aufgebauter Schlitzputz/-mörtel an, bzw. mit dem "506" ein organischer", erläutert Hasit. Der "506" ähnele dem "505". Er unterscheide sich lediglich durch die Anreicherung mit Styropor, sodass aufgrund des reduzierten Gewichts sowie der schnellen Abbindung Schichtstärken von bis zu 80 mm in einem Arbeitsgang zügig und wirtschaftlich aufgetragen werden könnten.Im Gegensatz zu einem Wärmedämmputz würden die hier verwendeten Kalziumsilikat- und Mineralschaumplatten – Calsitherm und Multipor – zum Verkleben einen planen Untergrund benötigen. Nur eine hohlraumfreie Verlegung der Platten verhindere zuverlässig, dass sich Kondensat innerhalb der Konstruktion bilde. Grund hierfür sei das bauphysikalische Funktionsprinzip einer Dämmung mit vorgesetzten Kalziumsilikatplatten. Es basiere auf der hohen Feuchtespeicherkapazität von Kalziumsilikat. Durch eine ständige Auf- bzw. Abnahme der Feuchte regulieren Kalziumsilikat- bzw. Mineralschaumplatten kontinuierlich den Feuchtehaushalt innerhalb der Wand. Werde dieser Feuchtetransport durch eine Schichtstörung unterbrochen, sei der Schaden durch Kondensat vorhersehbar.Das verdeutliche, dass auch für eine Standardbaumaßnahme wie das Herstellen einer Standfläche für Wärmedämmplatten ein hoher Qualitätsanspruch gelte. Für das Egalisieren bzw. den Aufbauputz habe Hasit den mineralischen, mit organischem Leichtzuschlag versehenen Kalkzementputz "655" bzw. für Teilbereiche alternativ den "840" empfohlen. Beim 840 bewirke ein hoher Anteil an mineralischem Leichtzuschlag ein niedrigeres e-Modul. Durch den Zuschlag werde der Putz insgesamt etwas "weicher", er sei weniger anfällig für Risse. Hierdurch eigne er sich besonders für höhere Schichtstärken. Letztendlich sei es gelungen, die gesamten Putzarbeiten mit dem etwas kostengünstigeren 655 auszuführen.

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Sanierung von Grund auf: Einschließlich des kompletten Bodenaufbaus wurde alles bis auf die Tragstruktur entfernt.

Das Modifizieren des e-Moduls sei ein technischer Ansatz der Baustofftechniker, um der Bildung von Rissen vorzubeugen. Entscheidende Bedeutung komme jedoch dem Verarbeiter zu. Besonders wichtig sei das Vornässen. Nur so lasse sich ein zu schnelles Anziehen bzw. "Verbrennen" des Putzes verhindern. Zugleich werde die Anhaftung des Putzes durch Staubbindung deutlich erhöht. Bei einem so extrem saugfähigen Untergrund wie Bimsbeton komme dem Vornässen eine besondere Bedeutung zu. Mit TAP-Trockenbau Akustik Puga aus Althegnenberg in der Nähe von München beauftragte der Bauherr damit ein erfahrenes Unternehmen.Die häufig praktizierte Verfestigung des Untergrundes mit Silikatlösung sei bei Kalziumsilikatplatten nur mit Vorsicht zu empfehlen, erläutert Hasit weiter. Werde diese nicht genügend verdünnt sowie sparsam aufgetragen, bilde sich eine diffusionsbremsende Glashaut, die das bauphysikalische Wirkungsprinzip der Feuchteregulierung entscheidend störe. Im ersten Realisierungsabschnitt hätten sämtliche Putzflächen mit dem Standardputz 655 ausgeführt werden können: vornässen, verputzen, rapportieren. Dem letzten Arbeitsschritt komme eine besondere Bedeutung zu, denn durch das Rapportieren werde die beim Abbinden von mineralischen Putzen an der Oberfläche entstehende Sinterschicht aufgebrochen. Hierdurch werde die für Kalziumsilikatplatten zum Feuchtaustausch erforderliche kapillare Saugfähigkeit der Putzoberfläche wiederhergestellt.Bei der Sanierung des Deutschen Museums sei Hasit mit Putz-Klassikern beauftragt, für welche durchaus vergleichbare Produkte von anderen Herstellern auf dem Markt seien, resümiert Hasit. Doch gerade bei den Klassikern würden häufig Fehler gemacht. Es spreche für Planer und Bauherrn, nicht nur die Zahlen hinter den Kommas als Entscheidungsgrundlage heranzuziehen.

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