Innovationsmarkt Kommunaltechnik

Nirgendwo sind Technologiezyklen kürzer

VDMA Kommunaltechnik
Dr. Bernd Scherer: "Deutschland und Europa bestimmen (im Bereich Kommunaltechnik, Anm. d. Red.) das Marktgeschehen in erheblichem Maße. Zum einen, weil wir hier auf unsere Schlüsselkunden treffen, zum anderen, weil wir von einem regelrechten Innovationsmarkt sprechen." Foto: VDMA

Die Allgemeine Bauzeitung präsentiert in dieser Woche zum ersten Mal die Fachbeilage "Kommunaltechnik". Beiträge, die wir bisher in verschiedenen Themenbereichen wie "Maschinen für den GaLaBau" oder "Baumaschinen im Einsatz" behandelt haben, sollen hier zukünftig unter einem festen Schwerpunkt konzentriert werden. Zum Start der Themenreihe sprach die ABZ mit Dr. Bernd Scherer, Geschäftsführer des VDMA Landtechnik.ABZ: Die kommende demopark und die im September stattfindende NordBau präsentieren ein umfassendes Angebot an Kommunaltechnik. Wie spiegelt sich das auf den Messen wider?Dr. Scherer: Zunächst darf ich sagen, dass wir das Thema Kommunaltechnik auf der diesjährigen demopark + demogolf noch intensiver als bisher behandeln werden. Zahlreiche Anbieter haben spannende Neuheiten im Gepäck die vielfach unter einsatznahen Bedingungen begutachtet werden können. Außerdem werden wir erstmalig zertifizierte Fachvorträge anbieten, die sich kommunale Praktiker als offizielle Weiterbildungsmaßnahme anrechnen lassen können.ABZ: Sehen Sie einen Trend, der darauf schließen lässt, dass Maschinen zunehmend das ganze Jahr genutzt werden?Dr. Scherer: Maschinen möglichst umfassend einsetzen zu können, ist eine Anforderung, die in einigen Produktsegmenten seit jeher praktiziert wird, so etwa bei Traktoren, die als klassische Universalmaschinen fungieren. Andererseits wird es jedoch für zahlreiche Anwendungsfelder immer notwendig sein, auf spezielle Maschinen und Geräte zurückzugreifen, um die erforderliche Arbeitsleistung optimal abrufen zu können.ABZ: Immer mehr Elektronik bestimmt die Arbeitsabläufe. Wie kommt das bei den Anwendern an?Dr. Scherer: Betrachtet man diese Entwicklung aus einer Prozessperspektive, so bringt uns die "elektronische Revolution" in der Kommunaltechnik enorme Vorteile. Denken Sie bspw. an die neuen Möglichkeiten der Dokumentation im Winterdienst: Wie viel Salz wurde wann und wo ausgebracht? Diese Frage, die aus sicherheits- wie auch haftungstechnischer Sicht im höchsten Maße relevant ist, lässt sich dank rechnergestützter Systeme heute problemlos beantworten. Hinzu kommt ein deutlicher Komfortgewinn, einhergehend mit einer Entlastung des Fahrers, was gerade bei Routinearbeiten als sehr hilfreich bewertet wird.ABZ: Mobile Arbeitsgeräte im kommunalen Bereich werden künftig auch mit Motoren ausgerüstet, die den von der EU geforderten Abgasstufen entsprechen. Dazu gehört gleichfalls der Einsatz von entsprechenden Partikelfiltern. Das ist nicht nur für die Hersteller eine teure Angelegenheit ...Dr. Scherer: Um den hohen gesetzlichen Anforderungen gerecht werden zu können, sind zweifellos große Anstrengungen notwendig, die sich letztlich auch monetär auf alle Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette auswirken. Industrieseitig sind in den vergangenen Jahren ganz erhebliche Forschungs- und Entwicklungsgelder in die Anpassung von Motoren, Abgassystemen und Fahrzeugkonzepten geflossen, um der ambitionierten europäischen Abgasgesetzgebung entsprechen zu können. Zwischenzeitlich bewegen wir uns allerdings auf einem ökologischen Effizienzniveau, das es erlauben sollte, etwaige künftige Maßnahmen auf Basis eines vernünftigen Kosten-Nutzen-Verhältnisses abzuwägen.ABZ: Der VDMA arbeitet seit Jahren erfolgreich mit EUnited Municipal Equipment, dem europäischen Verband der Hersteller von mobilen Maschinen für kommunale Anwendungen, zusammen. Was steht dort aktuell auf der Tagesordnung?Dr. Scherer: Im Rahmen unserer branchengemeinsamen Kooperation behandeln wir eine Vielzahl anwenderorientierter Themen, die Winterdienstgeräte, Abfallsammelfahrzeuge und Kehrmaschinen betreffen. Auf diese Weise konnten in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe produktspezifischer Leistungstests entwickelt werden, die eine transparente Zertifizierungspraxis ermöglicht haben und für jeden Kunden und Kaufentscheider einen greifbaren Nutzen bieten.ABZ: Welche Bedeutung messen die Hersteller dem deutschen und europäischen Markt für Kommunaltechnik bei?Dr. Scherer: Deutschland und Europa bestimmen das Marktgeschehen in erheblichem Maße. Zum einen, weil wir hier auf unsere Schlüsselkunden treffen, zum anderen, weil wir von einem regelrechten Innovationsmarkt sprechen. Nirgendwo anders sind die Technologiezyklen kürzer und die Profikunden anspruchsvoller.ABZ: Mit der demopark + demogolf 2015 findet im Juni eine Veranstaltung statt, die europaweit ihresgleichen sucht. Welche Highlights können Anwender und Fachleute erwarten?Dr. Scherer: Als international positionierte Neuheitenschau genießt unsere Messe seit langem den Ruf eines Gradmessers für Innovation. Schließlich richten zahlreiche Hersteller ihre Entwicklungszyklen an der demopark + demogolf aus. Eines der umfangreichsten Ausstellungssegmente stellt neben Profimähern und Geräteträgern die große Riege der Kompakttraktoren dar. Aber auch leistungsfähige Akkugeräte rücken verstärkt in den Branchenfokus. Das eigentliche Highlight in Eisenach liegt allerdings in unserem Messekonzept begründet: Denn bei uns geht es nicht darum, polierte Maschinen ins rechte Licht zu rücken. Vielmehr zeigen wir Technik im Einsatz, wie gemacht für den Praktiker.

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