Innovationspreis Feuerverzinken verliehen

Forschungsprojekt ausgezeichnet

Innovationspreis Verbände
Die Preisträger (v. l. n. r.): Prof. Dr. Martin Mensinger (TU München), Christian Gaigl (TU München), Mark Huckshold (Geschäftsführer Industrieverband Feuerverzinken), Manfred Scherzl (innofixx equipment), Andreas Wollnik (innofixx equipment), Gerhard Heying (innofixx equipment), Paul Niederstein (Vorstandsprecher Industrieverband Feuerverzinken). Foto: Industrieverband Feuerverzinken

Düsseldorf (ABZ). – Der Industrieverband Feuerverzinken hat zum achten Mal den Innovationspreis Feuerverzinken verliehen. Der Preis wird seit 2003 für neue, feuerverzinkte Anwendungen vergeben sowie für Forschungsleistungen, die solche Anwendungen ermöglichen. Den ersten Preis erhielten Prof. Dr. Martin Mensinger und der Doktorand Christian Gaigl vom Lehrstuhl für Metallbau der Technischen Universität München für ein Forschungsprojekt zum Feuerwiderstand feuerverzinkter Konstruktionen. Mit empirischen Studien durch Brandversuche sowie komplexe Simulationen wiesen sie nach, dass der Korrosionsschutz durch Feuerverzinken die Feuerwiderstandsdauer von Stahl verbessert. Zudem entwickelten sie ein Modell, um diese Verbesserung zu berechnen. "Hierdurch wird ein unmittelbarer Praxistransfer geleistet", so die Jury, bestehend aus dem Vorstand des Industrieverbandes, in der Begründung für die Preisvergabe.

Durch diese Erkenntnisse würden sich Wettbewerbsvorteile für das Bauen mit Stahl gegenüber Beton ergeben, denn durch eine im Werk aufgebrachte Feuerverzinkung können ungeschützte Stahlkonstruktionen nun oftmals die geforderte Feuerwiderstandsklasse von R30 erreichen. Hierdurch werde deutlich kostengünstiger gebaut und störende Brandschutzmaßnahmen auf der Baustelle würden vermieden.

Bisher würden Stahlkonstruktionen ohne zusätzliche Brandschutzmaßnahmen nicht selten die geforderte Feuerwiderstandsklasse von R30 (früher F30) verfehlen, die im Brandfall für mindestens 30 Min. eine funktionierende Tragfähigkeit fordert. Die Folge sei, dass kostspielige, passive Brandschutzmaßnahmen für Stahlbauteile wie Verkleidungen, Spritzputze oder Brandschutzbeschichtungen zum Einsatz kommen müssten.

Den zweiten Preis verlieh der Verband an die innofixx equipment GmbH für eine feuerverzinkte Tragekonsole mit patentierter thermischer Entkopplung, die als tragendes Element bei vorgehängten, hinterlüfteten Fassaden eingesetzt wird. "Diese Tragekonsole ermöglicht preiswerte, schlanke Wandaufbauten mit besseren Wärmedämmwerten und ist zudem nicht brennbar", so die Jury in ihrer Begründung.

Die Tragekonsole besteht aus einem Wandwinkel aus feuerverzinktem, hochfestem Stahl in Kombination mit einer thermischen Entkopplungsplatte und wird mittels Fassadendübeln an tragendem Mauer- oder Betonsteinwerk fixiert und z. B. mit einem T-Profil verbunden. Durch die große Tragfähigkeit des hochfesten Stahl-Wandwinkels können auch Fassadenbekleidungen aus Natursteinplatten daran befestigt werden. Aufgrund der geringen Wärmeleitfähigkeit von feuerverzinktem Stahl im Vergleich zu Aluminium können passivhaus-taugliche Fassaden erstellt werden. Wegen der energetischen Vorteile des feuerverzinkten Wandwinkels in Kombination mit der Entkopplungsplatte kann in der Ausführung die Dämmstoffdicke und die Wandhalterlänge um 40 mm reduziert werden – bei gleichen bzw. besseren U-Werten im Vergleich zu Aluminium-Konstruktionen. "Gegenüber Edelstahl-Systemen ergeben sich erhebliche Kostenvorteile", lobt die Jury. Das innovative System erfülle zudem die Anforderungen der Energiesparverordnung EnEV 2016.

Eine Anerkennung vergab die Jury zudem an die BFtec GmbH für ein betonloses Fundament mit dem Namen "Steel-Root". "Das Stahlwurzelfundament "Steel-Root" ist eine kosteneffiziente Alternative zu konventionellen Fundamenten aus Beton", so der Vorstand des Industrieverbandes Feuerverzinken in der Begründung. Es biete eine hohe Stabilität und sei vor allem da überlegen, wo kurze Bauzeiten erforderlich sind, da Aushärtezeiten entfallen würden.

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