Innovationstag Mittelstand

Viele Weltneuheiten erwartet

Flexibel anpassbar: montierter Permanent-Gerüstanker. Foto: Wessendorf Systembeschichtungen

Berlin (ABZ). – Jede Anregung zählt, wenn es um energieeffizientes Bauen und Wohnen geht. Deshalb präsentiert sich der Baubereich auf dem Innovationstag Mittelstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit überraschenden Neuentwicklungen. So sollen in Textilien integrierte Lichtwellenleiter via LEDs Betonelemente zum Leuchten bringen und damit als Architekturkomponente für erhöhte Aufmerksamkeit sorgen. Die SCID-Elemente (Smart Concrete Illuminating Devices) werden in große Betonoberflächen integriert, die dann – programmgesteuert – in einem breiten Farbspektrum leuchten. Zunächst werden Stelen mit Firmenlogos vor Unternehmen so den Weg weisen, künftig kann u. a. öffentlicher Raum wie Tunnel oder Wartehäuschen mit SCID-Elementen erhellt werden. Ziel des vom BMWi geförderten Kooperationsprojektes zwischen Chemnitzer Textilforschern und mittelständischen Praxispartnern ist es, für Leuchtbetonelemente praktikable Fertigungsprozesse zu entwickeln.Auf der Open-Air-Leistungsschau am 18. Mai in Berlin werden 300 kleine und mittlere Unternehmen sowie Industrieforschungseinrichtungen aus dem gesamten Bundesgebiet erwartet. Sie zeigen mehr als 200 Weltneuheiten aus ihren Entwicklungslabors und Forschungsabteilungen, darunter auch Ergebnisse der internationalen Arbeitsteilung: Die AML Anlagentechnik GmbH & Co. aus Schkopau (S.-Anhalt) präsentiert ein mit vietnamesischen Partnern entwickeltes Verfahren zur Herstellung von Leichtgranulaten auf Basis dort anfallender Rest- und Abfallstoffe wie Bimsschlämme, Glas- oder Gesteinsmehl. Diese bislang in Vietnam nicht verfügbaren Granulate sind u.a. für die dortige Bau- und Landwirtschaft interessant.Mehrheitlich verdanken die gezeigten Hightech-Innovationen ihre Existenz der Projektförderung durch das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des BMWi. Das für alle Technologien und Branchen offene Programm verhilft mit einem 2017 auf 548 Mio. Euro aufgestockten Jahresbudget jährlich mehreren Tausend Entwicklungsideen aus dem Mittelstand zum Durchbruch. So stellt der Spezialbetrieb für Fassaden- und Bodensysteme Wessendorf Systembeschichtungen GmbH aus Emstek (Niedersachsen) neuartige Permanent-Gerüstanker für Hausfassaden mit Wärmedämmverbundsystem, für vorgehängte Fassaden oder auch zweischaliges Mauerwerk vor. Die Neuerung ist an Fassaden-Aufbaustärken bis 40 cm flexibel anpassbar und leicht zu montieren. Sie verhindert Wärmebrücken und eine Beschädigung des Dämmmaterials. Thermostopfen in Fassadenfarbe bieten wiederbenutzbare Ankerpunkte. Für diese Entwicklung erhielt das Unternehmen bereits den Preis des Innovationsnetzwerkes Niedersachsen und den Innovationspreis des Verbundes Oldenburger Münsterland.Allein für Bautechnologie-Forschungsprojekte wie die Gerüstanker wurden von Anfang 2015 bis Ende Januar 2017 über das ZIM insgesamt 62 Mio. Euro Fördermittel bewilligt. Diese Projektförderung, so Geschäftsführer Franz Wessendorf, habe maßgeblich geholfen, das Gerüstankersystem innerhalb kurzer Zeit von der Entwicklung bis zur Zulassung als "wirkliche Innovation" auf den Markt zu bringen. Die Marktchancen seien bei jährlich etwa 40 Mio. m² zu dämmender Fassadenfläche groß. "Für uns als mittelständisches Unternehmen wäre die Entwicklung allein nicht zu stemmen gewesen", konstatiert Wessendorf.Eine Vielzahl der beim Innovationstag vorgestellten Vorhaben adressiert wichtige Zukunftsfelder wie Leichtbau, intelligente Mobilität, Green Economy sowie Industrie 4.0 und weitere Digitalisierungstechnologien. Zahlreiche umsatzträchtige Neuerungen entstanden dabei auch als Ergebnis der Vorlaufforschung im Rahmen der BMWi-Programme Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) und Innovationskompetenz (INNO-KOM).Die Berliner Hightech-Show bildet eine ideale Plattform für den Dialog zwischen Wissenschaftlern, Unternehmern, Politikern, Journalisten und interessierter Öffentlichkeit. International orientierte Mittelständler finden dort zudem Erstanlaufstellen zur Anbahnung grenzüberschreitender Innovationsprojekte. Sie findet auf dem Parkgelände der AiF Projekt GmbH in Berlin-Pankow statt, die vom BMWi mit der Projektträgerschaft für die ZIM-Programmsäule Kooperationsprojekte beauftragt ist.Weitere Informationen unter www.zim-bmwi.de/www.aif-projekt-gmbh.de.

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