Institutsgebäude für Hochschulzentrum

Alt und neu in harmonischem Miteinander

Röben Fassaden
Die Fertigteildeckenplatten werden montagefertig angeliefert. Die Trägerschicht aus Beton und die Sichtseite mit den Klinkerriemchen sind deutlich zu erkennen. Foto: Patrick Weber/Röben

BERN (ABZ). - Rund 1500 Ziegelprodukte hat die Röben Tonbaustoffe GmbH in ihrem Angebot, die in acht Werken in Deutschland produziert und ausschließlich über den Baustoffhandel vertrieben werden – ein großes Sortiment an Formaten, Oberflächen und Farben. Und doch gibt es seitens der Bauherren und Architekten immer wieder Wünsche für spezielle Lösungen, die man nicht direkt im Produktmagazin "Das Ziegelhaus" oder auf der Internetseite des Unternehmens findet. Dies gilt vor allem für die Fassade im Objektgeschäft.Hier werden spezielle Farbtöne, Formsteine oder Fertigbauteile für konstruktive Funktionen in der Fassade gefragt. Bei Röben hat man sich darauf eingestellt und bietet mit dem Planungsservice komplette Fassadenlösungen an. Mit BrickDesign hat Röben außerdem eine Plattform für die Entwicklung individueller Objektklinker geschaffen.Häufig ist es der Baustoffhandel, an den die Wünsche des Planers oder Bauherrn herangetragen werden. Bei der Entwicklung spezieller Produkt- oder Konstruktionslösungen kann er dabei voll auf die Unterstützung des Planungsservice setzen. In enger Zusammenarbeit zwischen Röben und dem Handel wird das Bauvorhaben dann als Gesamtpaket zum erfolgreichen Abschluss gebracht. Wie speziell die Wünsche sein können, zeigt das Beispiel des Baus des Institutsgebäudes für das Hochschulzentrum VonRoll in Bern. Hier stehen ein Rest der alten, hell verklinkerten Fabrikhallen eines Herstellers von Schienen und die neuen Gebäude der Universität direkt nebeneinander.Um an die Architektur der alten Fabrikhallen anzuknüpfen, war die Verwendung von hellen, sandfarbenen Klinkern für das neue Institutsgebäude schon in der Ausschreibung festgelegt. Auf der Grundlage von Fotos der alten Fabrikhallen der Eisenwerke hat Röben zunächst Tonmischungen angefertigt, die den Klinkern der alten Hallen nahe kommen sollten. Anschließend wurden große 1:1-Bemusterungen in Form von Wänden aufgemauert. Dabei wurden die bestehenden Gebäude der Nachbarschaft als Bezug genommen, um eine Auswahl von möglichen Farben und Steinformaten anpassen zu können.Gemeinsam mit dem Bauherrn einigte man sich auf einen cremeweißen Keramik-Klinker, der einige Besonderheiten zu bieten hatte. Der Brand war so abgestimmt, dass das Fassadenbild durch feine Farbnuancierungen Tiefe und eine hohe Auflösung erhielt. Die im Grunde sehr gradlinige Fassade wirkt somit nicht flach und glatt, sondern erhält durch den Klinker eine lebendige Textur. Verstärkt wird diese Wahrnehmung durch eine besondere Oberflächenveredelung, die durch eine Besandung mit verschiedenen Rottönen erreicht wurde. "Das war uns wichtig, denn die Größe des Gebäudes wirkt allein durch diesen besonderen Stein", erläutert Architekt Daniel Spreng von Spreng & Partner, Bern. "Wir haben mit dem Klinker die Garantie, dass das Gebäude lebt, die Fassade ein Gesicht bekommt", so Spreng weiter. "Wenn man sich dieses Gebäude mit einem einfarbigen Putz vorstellt, dann könnte das schön eher ein gesichtsloses Gebäude werden."Doch Röben bot nicht nur die kreative Lösung durch BrickDesign, sondern auch ein hohes Maß an Planungs- und Kostensicherheit. Denn der Planungsservice des Unternehmens erstellte in einem Gesamtpaket das komplette Fassadenkonzept inklusive Fertigteilstürzen und Deckenplatten, ohne weiteren Risikozuschlag.Für die Umsetzung des Mauerwerks wurden insgesamt 140.000 Steine im Normalformat auf die Baustelle geliefert. Die handwerklich perfekte Ausführung im Wilden Verband mit hellem Fugenmörtel erzielt dabei den freundlichen Eindruck der Fassaden. Eine Besonderheit sind die Decken im Bereich des zurückspringenden Erdgeschosses: Um hier den gewünschten "schwebenden Charakter der Architektur" bautechnisch sicher umzusetzen, wurden vom Planungsservice insgesamt 1000 m² Fertigteildeckenplatten geplant. Hohe Anforderungen stellte dabei gleichzeitig die Auflage zur erdbebensicheren Ausführung der Konstruktion. Die jeweils 7 m² großen Elemente wurden deshalb mit besonders steifen Ankern verschraubt, um zu verhindern, dass die Platten in Schwingungen geraten können.Im neuen Gebäude sind Seminarräume und Büros untergebracht. Hier haben die 4000 Studierenden und 500 Mitarbeitende Zugang zur lichtdurchfluteten Freihandbibliothek sowie zur Mensa. Außerdem hat hier der Zentralspeicher der Universitätsbibliothek ein neues Zuhause gefunden.

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