Investition in die Zukunft

Neues Logistikzentrum feierte Richtfest

von:

Jennifer Schüler

Tracto-Technik Unternehmen
Das neue Logistikzentrum erstreckt sich über eine Grundstücksfläche von 6970 m². Im März 2017 hatten die Bauarbeiten begonnen, ein Jahr später feierte Tracto-Technik Richtfest. Fotos: Schüller

Lennestadt – Für die "Hands On Days" der Tracto-Technik verwandelte sich Anfang April das beschauliche Städtchen Lennestadt-Gleierbrück in den internationalen "Place to be" für die grabenlose Rohrverlegung. Bei der Hausmesse präsentierte das Sauerländer Unternehmen nicht nur sein Maschinen-Portfolio in Aktion auf dem firmeneigenen Testgelände, sondern nutzte die Gelegenheit auch dazu, den Besuchern das neue Logistikzentrum am Standort Lennestadt-Saalhausen zu zeigen, dass erst wenige Tage zuvor Richtfest feierte. Insgesamt fünf Tage lang hatte Tracto-Technik Partner, Anwender und Presse eingeladen, um einen direkten Einblick in die Arbeitsweise und Anwendungsvielfalt der Tracto-Systeme zur grabenlosen Rohrverlegung zu geben. In diesem Jahr stand die elfte Ausgabe der Veranstaltung unter dem Motto "Warum Gräben aufreißen, wenn es bessere Lösungen gibt" und zeigte dabei die unterschiedlichsten Möglichkeiten auf, wie bspw. Glasfasernetze oder Rohrleitungssysteme ausgebaut oder erneuert werden können, ohne Bagger einsetzen zu müssen.

ABZ-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Bauleitung (a) im Bereich Grünplanung, Freiburg  ansehen
Leitung (m/w/d) der Abteilung Tiefbau, Pullach im Isartal  ansehen
Ingenieur/-in im Bereich Planung, Neubau, Pflege:..., Berlin  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen
Tracto-Technik Unternehmen
Ist mit der Entwicklung des Unternehmens zufrieden: Tracto-TechnikCEO Timotheus Hofmeister.

Fachvorträge wurden bei dem Event sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch gehalten, da sich mehrere hundert Besucher aus mehr als 50 Ländern aus ganz Europa und sogar Australien und Südamerika zu dem Event angemeldet hatten. Das Herzstück der Veranstaltungen bildeten die zahlreichen Maschinen-Demonstrationen des inhabergeführten Familienunternehmens. So hatten die Besucher nicht nur die Gelegenheit, sich über die gesamte Produktpalette, die u. a. intelligente Verfahren für verschiedenste Anwendungen wie den Wasserleitungsbau, Glasfasernetzbau oder die Erdkabelverlegung beinhalteten, zu informieren, sondern konnten die Systeme direkt vor Ort live erleben. Vorgestellt wurde dabei neben anderen die klassische ungesteuerte Bohrtechnik mit "Grundomat"-Erdraketen und "Grundoram"-Stahlrohrrammen sowie die steuerbare HDD-Bohrtechnik mit "Grundopit", "Grundodrill" und Press-Bohrsystem "Grundobore" und auch die Systeme zur unterirdischen Rohrerneuerung mit "Grundoburst" und "Grundocrack". "Grundomat" gehört, wie Manfred Pachutzki, vertrieblicher Produktmanager bei Tracto-Technik, bei einem Vortrag nachzeichnete, zum ältesten NODIG-System des Unternehmens – Gründer Paul Schmidt entwickelte die erste deutsche Erdrakete und legte damit den Grundstein für Tracto-Techniks Erfolgsgeschichte. Bei dem Verfahren handelt es sich um ein ungesteuertes Verfahren. Soll heißen, die Erdrakete, die sich gewissermaßen durch den Boden gräbt, verfolgt zielgenau die vorgegeben lineare Trasse, sobald diese auf den Weg geschickt wurde. Aus diesem Grund sei eine genaue Ausrichtung auch enorm wichtig, so der Fachmann, schließlich solle die Erdrakete auch wirklich an der vorher bestimmten Stelle wieder auftauchen und nicht etwa einige Zentimeter entfernt. Dieses Verfahren bietet sich für die Neuverlegung von Rohren jeglicher Art bis 160 mm Ø über Bohrlängen bis zu 30 m an.Die Wirkungsweise von "Grundodrill" stellte Tracto-Technik Produkt-Manager Manuel Pohl in einer Präsentation vor. Im Gegensatz zum "Grundomat"-System kann bei diesem Verfahren Einfluss auf den Bohrkopf genommen werden. Das "Horizontal Directional Drilling" (zu dt. Horizontalspühlbohrverfahren) ist steuer- und ortbar und wird durch ein Betonitgemisch unterstützt, dass maßgeblich an dem Erfolg des Verfahrens beteiligt ist. Tiefe, Neigung und Position – auf alle diese Parameter kann Einfluss genommen werden. Im Vergleich zu "Grundomat" können hier wesentlich größere Weiten realisiert werden und nicht nur rein gerade verlaufende Bohrungen vorgenommen werden, sondern es kann bspw. unter einem Fluss oder einer anderen Leitung in einem Bogen herum gebohrt werden.

Tracto-Technik Unternehmen
An zahlreichen Stationen hatten die Besucher der "Hands On Days" die Gelegenheit, die Systeme von Tracto-Technik live im Einsatz zu erleben. Hier wird die grabenlose Verlegung von Glasfaser demonstriert.

Im Jahr 1962 gegründet, hat sich Tracto-Technik innerhalb eines guten halben Jahrhunderts zu einem Spezialmaschinenhersteller entwickelt, der weltweit agiert (das Unternehmen hat sechs Schwesterfirmen in der Schweiz, Großbritannien, Frankreich, Marokko, USA und Australien sowie Vertriebspartner in zahlreichen internationalen Märkten) und in mehr als 70 Ländern insgesamt rd. 500 Mitarbeiter zählt. Im vergangenen Jahr konnte das mittelständische Unternehmen rd. 100 Mio. Euro erwirtschaften (der Exportanteil liegt laut Firmenangaben bei rd. 60 %) – das erfolgreichste Jahr aller Zeiten zum dritten Mal in Folge. Dennoch habe man aber nie die Bodenhaftung verloren, wie Tracto-Technik-CEO Timotheus Hofmeister betont: "Unsere Bodenständigkeit prägt uns. Wir bleiben, was wir sind, das ist uns wichtig."Passend dazu hat sich Tracto-Technik deshalb auf die Fahne geschrieben, in die Zukunft zu investieren und dazu zählen nicht nur neue und oder modernisierte Produktionsstätten, sondern ganz konkret die Angestellten. Denn diese durften ihre Wünsche und Vorschläge für Verbesserungen einbringen. Begonnen mit der Umsetzung der Zukunftsvisionen hat das Sauerländer Unternehmen bereits im Jahr 2014 mit der Fokussierung von Vertrieb und Marketing auf die globalen Märkte, sichtbar durch einen neuen Markenauftritt. Zeitgleich wurde unter dem Begriff "Werkstrukturplanung" mit der Neuorganisation von interner Struktur, Logistik und Herstellungsprozess begonnen, um sie noch produktiver und effizienter zu machen. Zu diesem Zweck wurde die Montage aller grabenlosen Systeme, die zuvor an verschiedenen Standorten erfolgte, bis Ende vergangenen Jahres am Standort in Lennestadt-Saalhausen zusammengelegt. Grundgedanke dahinter war die weitmögliche Automatisierung der einzelnen Montageschritte mit einem optimalen, auftragsbezogenen Materialfluss auf Basis eines modernen Supply-Chain-Managements. Bei allen Projekten im Rahmen der Werkstrukturplanung wurde externe Expertise mit dem Erfahrungsschatz der Mitarbeiter verknüpft. Auf diese Weise entstand ein zentrales, automatisiertes Handling-System, das alle schweren Teile automatisch an den Platz bringt, sodass die körperliche Belastung für die Mitarbeiter minimiert wird. "Robotik und Mensch sollen Hand in Hand arbeiten, nicht das eine den anderen ersetzen", stellt Hofmeister klar. Auch an den Abläufen, der Lagerhaltung, dem Materialfluss und den Arbeitswegen wurden wesentliche Veränderungen vorgenommen, sodass der gesamte Montageprozess bei gleichbleibend hoher Qualität insgesamt schneller und effizienter abgewickelt werden könne und der Flächenbedarf weitaus geringer geworden ist. Deshalb soll im späteren Verlauf dieses Jahres auch die Produktion der steuerbaren "Grundodrill"-Bohrlafetten und der "Grundoburst"-Maschinen für die Rohrerneuerung nach Lennestadt-Saalhausen verlegt werden.

Tracto-Technik Unternehmen
Blick in die Produktion: Mit der Anlage verfolgt das Unternehmen den Ansatz, den Mitarbeitern die körperliche Arbeit zu erleichtern. Der Roboter ist lediglich zur Unterstützung angeschafft worden und ersetzt keinen Menschen. So übernimmt er hauptsächlich Hebearbeiten.

Neben dieser Zusammenlegung, verfolgt Tracto-Technik noch zwei weitere Großprojekte – zusammen sind sie ein klares Bekenntnis zum Standort. Zum einen entsteht ebenfalls in Lennestadt-Saalhausen unweit des Firmensitzes ein neues, hochmodernes Logistikzentrum, zum anderen wird für die Bereiche Konstruktion sowie Forschung und Entwicklung ein neues Technologiezentrum am Standort Lennestadt-Langenei gebaut. "Wir investieren ganz bewusst in die Bündelung der Kernkompetenzen in Herstellung und Entwicklung an den jeweiligen Standorten. Denn so werden sinnvolle Synergien geschaffen, die es uns ermöglichen, nachhaltig zu wachsen, um den Unternehmenserfolg und damit die Arbeitsplätze langfristig zu sichern." Der Spatenstich zum Bau des neuen Logistikzentrums erfolgte am 17. März 2017. Knapp ein Jahr später, am 29. März 2018, wurde das Richtfest für den Hallenbau gefeiert. Im Rahmen der "Hands On Days" gewährte Tracto-Technik einen ersten Blick in das Gebäude, an dessen Planung und Ausführung mehr als 20 Firmen beteiligt sind. Der hochmoderne Stahlbetonbau entstand auf einer Grundstücksfläche von gut 7000 m² mit mehr als 4500 m² überbauter Nutzfläche bestehend aus zwei Gebäudeteilen für Lager und Versand. Allein für die Bodenplatte wurden mehr als 1400 m³ Beton vergossen.Das Hochregallager für Material und Ersatzteile verfügt über eine Ladefläche von 4000 m². In der Versandhalle können bis zu sechs Lkw geleichzeitig be- und entladen werden. Die stützenfreie Konstruktion, die das Obergeschoss mit modern ausgestatteten Büro- und Sozialräumen trägt, umfasst einen bebauten Raum von 2000 m³ und wiegt ganze 800 t. Das 50 m breite und 6 m hohe Rundbogenfenster an der Straßenseite sorgt mit einer Fläche von 200 m² für ausreichendes Tageslicht und verleiht dem Gebäude eine moderne Optik. Die Strom- und Wärmeversorgung des Logistikzentrums und Montagewerks erfolgen über ein umweltfreundliches Blockheizkraftwerk, dessen überschüssiger Strom ins lokale Elektrizitätsnetz eingespeist wird.Die Baukosten in Höhe von mehreren Mio. Euro sieht die Unternehmensleitung als lohnende Investition in den langfristigen Unternehmenserfolg und den Standort Lennestadt. "Uns ist klar, dass nachhaltiges Wachstum nur am heimischen Firmensitz mit unseren hochqualifizierten Mitarbeitern möglich ist. Deshalb investieren wir bewusst in den Ausbau des Standorts und die Konzentration der Kompetenzen hier", fasst es Timotheus Hofmeister, Geschäftsführer und CEO der Tracto-Technik zusammen.

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

Gebrauchtmaschinen Angebote

DBMB - Die Baumaschinen Börse
DBMB - Die Baumaschinen Börse

ABZ-Redaktions-Newsletter

Freitags die aktuellen Baunachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen