Jahrestagung thematisiert Branchenprobleme

Bauchemie-Verband wählt neuen Vorsitzenden

Bremerhaven (ABZ). – Der Verband Deutsche Bauchemie hat vor Kurzem seine 74. Jahrestagung abgehalten. Die Veranstalter begrüßten eigenen Angaben nach rund 100 Teilnehmer in Bremerhaven.
Wacker Bauchemie
Andreas Collignon übernimmt fortan die Position als Vorsitzender des Verbandes. Foto: Deutsche Bauchemie

Im Vorstand und in der Geschäftsführung des Industrieverbandes gab es personelle Änderungen. Durch das Ausscheiden des bisherigen Vorstandsvorsitzenden war diese Position neu zu besetzen. In einer hierzu eigens angesetzten Sitzung wählte das Gremium Andreas Collignon (Wacker Chemie AG) zum neuen Vorsitzenden. Das Amt als zweiter stellvertretender Vorsitzender übernahm Dirk Sieverding (Remmers GmbH), erster Stellvertreter bleibt wie bisher Joachim Straub (Sika Deutschland GmbH). Neu in den Vorstand gewählt wurde Dr. Jörg Leuninger (DAW SE).

Das Ende einer Ära verkündete Andreas Collignon in seiner Rede: Norbert Schröter, seit mehr als 32 Jahren Hauptgeschäftsführer der Deutschen Bauchemie, wechselt Ende dieses Jahres in den Ruhestand. Neue Hauptgeschäftsführerin ist seit 1. Juli 2022 Ina Hundhausen, unterstützt durch die Geschäftsführer Martin Glöckner und Martin Ludescher und die Geschäftsstellen in Frankfurt und Brüssel. Das Auditorium in Bremerhaven dankte Norbert Schröter für seine langjährige erfolgreiche Tätigkeit mit stehendem Applaus. Der Vorstand wird ihn offiziell beim zweiten Branchentreff der Deutschen Bauchemie am 5. Oktober 2022 in Berlin verabschieden.

Im Mittelpunkt der Rede des neuen Vorstandsvorsitzenden Andreas Collignon hatte zuvor die schwierige Branchensituation vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges, der explodierenden Energiepreise, der Rohstoff- und Materialknappheit und der Probleme im internationalen Fracht- und Logistikmanagement gestanden: "Als deutsche bauchemische Industrie müssen wir uns diesen Herausforderungen stellen. Die substanziellen Voraussetzungen in unseren Mitgliedsunternehmen sind gut, die Auftragslage immer noch zufriedenstellend. Prognosen über die nähere Zukunft aber bleiben letztlich spekulativ, jedes aktuelle Ereignis im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg kann sehr schnell unabsehbare Folgen haben." Schwerpunkte der künftigen Verbandsarbeit kommen aus Brüssel, darunter das Thema "Green Deal" der EU-Kommission. Die Deutsche Bauchemie hat hierzu eigenen Angaben nach ein Projekt aufgesetzt und budgetiert, um mit eigenen "Success-Stories" den von der Europäischen Kommission initiierten Übergang zu einem resilienten, grüneren und digitalen Bausektor zu unterstützen. Die Revision der REACH-Verordnung und die geplante Überarbeitung der Bauprodukteverordnung beschäftigen die Verbandsgremien schon jetzt intensiv und das wird für die nächste Zeit auch so bleiben. Übergeordnetes strategisches Ziel der Deutschen Bauchemie ist dabei, die laufenden Prozesse in Brüssel kritisch, konstruktiv und im Sinne der Mitgliedsunternehmen zu begleiten und Impulse zu geben. Einen Querschnitt der gesamten Verbandsarbeit in den letzten zwölf Monaten liefert der neue 80-seitige Jahresbericht, der als PDF auf der Internetseite des Verbandes bereitsteht.

Den Abschluss der Jahrestagung bildete der Vortragsteil: Mit Redebeiträgen von Dr. Christine Lemaitre, geschäftsführender Vorstand der DGNB, sowie Prof. Dr. Norbert Berthold von der Universität Würzburg schloss die Versammlung. Die 75. Jahrestagung der Deutschen Bauchemie ist für den 22. und 23. Juni 2023 in Schwangau (Allgäu) geplant.

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