Jahrhundertentscheidung

Bürgerschaft will einhellig langen A7-Deckel

Hamburg (dpa). – "Jahrhundertentscheidung für den Hamburger Westen": Alle Fraktionen in der Hamburgischen Bürgerschaft haben sich in einer Aktuellen Stunde des Parlaments einhellig zum Bau des A 7 Autobahndeckels in Altona bekannt – und zwar in der längstmöglichen Variante. Statt der vom Bund im Zuge der Sanierung und Erweiterung der A 7 projektierten 730 m Länge soll der Lärmschutzdeckel im Bereich Othmarschen nun 2300 m lang werden.

Einen förmlichen Beschluss dazu gibt es zwar noch nicht. Dieser soll aber folgen, sobald die Senatsdrucksache vorliegt. Verkehrssenator Frank Horch (parteilos) nannte den Ausbau der A 7 samt Tunnel immens wichtig für die Wirtschaft und die Stadtentwicklung. Die Bürgerinitiative "Ohne Dach ist Krach" hatte mehr als zwei Jahrzehnte dafür gekämpft.

Die Sanierung und der Ausbau der Autobahn 7 wird voraussichtlich bis 2025 dauern. Neben dem Deckel im Bereich Altona sind zwei weitere Tunnel mit 550 bzw. 960 m Länge in Schnelsen und Stellingen geplant. Zudem würden 72 Brücken gebaut oder saniert, 15,4 km Lärmschutzwand errichtet und die Fahrbahn zwischen Hamburg und dem Bordesholmer Dreieck in Schleswig-Holstein auf fast 60 km Länge auf sechs Spuren und innerhalb Hamburgs auf acht Spuren erweitert. Die Gesamtkosten für das Projekt an Deutschlands wichtigster Nord-Süd-Route wurden zuletzt auf knapp1,6 Mrd. Euro taxiert. Ein erster Antrag für Lärmschutzwände an der Autobahn wurde bereits Mitte der 1970er-Jahre gestellt. Einen Deckel über die Autobahn beantragten CDU und GAL in der Bezirksversammlung Altona erstmals 1987. Obwohl die Autobahn A 7 als wichtigste Nord-Süd-Route nach Angaben der Verkehrsbehörde von täglich rund 150.000 Fahrzeugen genutzt wird, passierte jedoch lange nichts. Streit gab es vor allem um die Finanzierung der Deckel.

Senator Horch wies darauf hin, dass der Bund nur im Rahmen seiner gesetzlichen Pflicht Zuschüsse für den Lärmschutz in Höhe von rund 240 Mio. Euro gebe. Hamburg werde somit zwischen 160 und 200 Mio. Euro beisteuern müssen. "Die einmalige Chance aber auf qualitativ hochwertige Stadtentwicklung ( . . .) in Verbindung mit dem dringenden Autobahnausbau liegt uns allen sehr am Herzen." So könnten durch die Deckel auf den derzeit noch lärmumtosten Grundstücken an der A 7 mehr als 3000 Wohnungen gebaut werden. Zudem entstünden zusätzlich rund 25 ha Grünflächen, sagte Horch.

SPD, Grüne und CDU nannten die lange Tunnelvariante eine Jahrhundertentscheidung für den Hamburger Wes-ten und für das Zusammenwachsen von bisher durch die Autobahn getrennte Stadtteile. Ähnlich äußerte sich die FDP, wies aber auch darauf hin, dass bislang offiziell noch nichts entschieden sei, die rot-grüne Koalition daher nur "warme Worte" verbreite. Die Linken wiederum forderten, dass nicht nur ein Drittel, sondern mindestens die Hälfte der neuen Wohnungen Sozialwohnungen werden sollen.

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