Jubiläum und Werkserweiterung

Sennebogen hat neue Produktionsflächen eingeweiht

von: Martina Monsees
Sennebogen Jubiläum Unternehmen
Blick auf die Montagehalle: Mit der Werkserweiterung im Straubinger Werk 2 erreicht die Entwicklung einen weiteren Höhepunkt.

Straubing (ABZ). – 1952 legte Firmengründer Erich Sennebogen sen. den Grundstein für sein Unternehmen und 65 Jahre später stehen die Zeichen immer noch auf Wachstum: 2017 erweiterte der Straubinger Maschinenbauer das Werk in Straubing-Hafen um 35.000 m² und stellte der Fachpresse sowie Kunden und Händlern zum 65-jährigen Firmenjubiläum zehn neue Produkte vor. Der Gründungsort im niederbayerischen Pilling liegt nicht weit von den modernen Produktionsstandorten in Straubing entfernt und auch bis Wackersdorf ist es ein überschaubarer Weg. Inzwischen engagieren sich 1400 Mitarbeiter weltweit für Sennebogen – an den drei Standorten in Bayern, einer Produktion in Ungarn und Niederlassungen in den USA sowie Singapur. Das dazugehörige Vertriebs- und Servicenetzwerk mit 150 Händlern weltweit vertreibt die grün lackierten Krane und Umschlagbagger. In den vergangenen Jahren seien Umsatz und Belegschaft dynamisch bis auf die heutige Größe gewachsen. Sennebogen möchte nach wie vor als Familienunternehmen wahrgenommen werden – mittlerweile in der 2. Generation geführt durch Erich und Walter Sennebogen.Zu Veränderungen der vergangenen 65 Jahre gehört aus Sicht von Geschäftsführer Erich Sennebogen jun. nicht nur, dass Maschinen immer größer geworden sind und das Portfolio stetig gewachsen ist, sondern dass sich gleichzeitig die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verändert haben: "Unsere Märkte im Materialumschlag und Kranbereich haben sich gewandelt. Die Geschäftsfelder sind vielfältiger geworden und die Anforderungen unserer Kunden an Qualitätsprodukte steigen." Bei der Pressekonferenz anlässlich des Firmenjubiläums wies er darauf hin, dass in globalisierten Märkten heute Kunden in über 100 Ländern auf allen Kontinenten beliefert werden. Daher sei es unumgänglich, jedes Jahr ins Sortiment sowie in Standorte zu investieren, diese zu modernisieren und zu erweitern, um die Nase Wettbewerbern gegenüber möglichst vorn zu haben.Die größte Baumaßnahme der vergangenen Jahre habe seit 2015 im Straubinger Werk 2 stattgefunden. Kaum zehn Jahre, nachdem das Werk 2008 im Industriegebiet Hafen in Betrieb gegangen war, hat das Unternehmen die Produktionsflächen umfangreich erweitern müssen. Auf insgesamt 35.000 m² seien in den vergangenen zwei Jahren Fertigungs- und Lagerflächen sowie eine Produktionshalle mit 6700 m² Fläche entstanden. Neu strukturiert worden sei auch der Maschinenversand – nebst Lagerflächen, die erweitert, und Versandabläufen, die optimiert worden sind. "Lkw fahren nun zur Verladung direkt unter dem eigens dafür entwickelten Sennebogen 5500 Portal-Raupenkran hindurch", skizzierte Erich Sennebogen. Dieser decke mit dem verfahrbaren Portal eine Lagerfläche von 10.000 m ab. Bauteile mit einer Länge bis zu 35 m bekämen in der neuen Großlackierkabine ihren Schutzlack, und mit großen Flächen für Finish und kundenspezifische Anpassungen wurde in den neuen Hallen Platz geschaffen, um für weiteres Wachstum – gerade im Bereich der Großmaschinen – gut aufgestellt zu sein. Mit viel Erfahrung werden bei Sennebogen heute Krane und Umschlagbagger bis 350 t Einsatzgewicht entwickelt, konstruiert und gefertigt. Seit jeher stehen kundenspezifische Speziallösungen genauso im Mittelpunkt wie individuell konfigurierbare Serienmaschinen. Zur Firmenphilosophie gehöre der Anspruch, Dauerhaftes zu schaffen, weiterzudenken und selbst schwierigen Herausforderungen mit Lösungen entgegenzutreten.

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Der neue "613" besitzt einen neuen Raupenunterwagen und wartet mit einer Transportbreite von 2,53 m auf. Fotos: Sennebogen

Firmengründer Erich Sennebogen sen. habe früh ein Gespür für Lösungen und neue Märkte entwickelt. Als Meilenstein gelte die Werksgründung 1959 in Straubing, die der rasanten Umsatzentwicklung des erst sieben Jahre jungen Unternehmens Rechnung trug. Der 1000ste Bagger lief 1960 vom Band und es sollten zahlreiche Neuentwicklungen vom weltweit ersten vollhydraulischen Seilbagger bis zum GAUH Gelenkausleger folgen. Die Expansion in neue Märkte – wie 1973 in den arabischen Raum und Afrika – sowie der Bau des Werkes in Wackersdorf seien der Beleg für eine weiter florierende Entwicklung. Mit der Eingliederung eines ungarischen Stahlbaulieferanten in die Sennebogen Gruppe 1996, dem Neubau des Werkes 2 im Industriegebiet Straubing-Hafen im Jahr 2008 und der Gründung einer firmeneigenen Akademie im Jahr 2014 habe das Familienunternehmen seine Geschichte fortgeschrieben. Erweiterungen und Modernisierungen folgten ebenso 2015 und 2016 an den Standorten in Ungarn und Wackersdorf. Mit der Werkserweiterung im Straubinger Werk 2 hat die Entwicklung laut Geschäftsführer Walter Sennebogen einen weiteren Höhepunkt erreicht: "Unsere Kunden staunen über die dynamische Entwicklung unseres Unternehmens, und wir sind uns sicher, dass sich die Investition in die Erweiterung des Werkes sehr positiv auf die Entwicklung des Unternehmens auswirken wird." Beitragen sollen dazu auch zahlreiche Neuheiten – wie Michael Ibarth, Marketing-Direktor bei Sennebogen, und Florian Attenhauser, PR-Manager von Sennebogen, bei der Pressekonferenz sowie einer anschließenden Führung über das Werksgelände unterstrichen.Z. B. hat Sennebogen seinen kleinsten Telekran um eine Variante ergänzt: Der 16-t-Raupentelekran "613" kommt u. a. mit neuer Kabine daher und ermöglicht mit Traglasten bis 16 t vielfältige Einsätze bei Montagen und auf der Baustelle. Neu sind nach Herstellerinformationen die überarbeitete Multicab und ein schmaler Raupenunterwagen, mit dem die Transportgenehmigung für Schwerlasttransporte entfällt. Der neue "613" sei mit dem bewährten Full-Power-Boom ausgestattet. Mit einer max. Auslegerlänge von 18,8 m und dem anklappbaren 5-m-Spitzenausleger bleibe dieser kompakt. Mit einer Transportbreite von 2,53 m lasse sich die Maschine auch per Tieflader transportieren und angetrieben werde der "613" von einem 92-kW-Dieselmotor der Abgasstufe Tier 4f.Eine weitere Neuvorstellung: Der "670 HD" wurde als Seilbagger der aktuellen E-Serie für dynamische Einsätze mit vielfältigen Ausstattungsvarianten konzipiert und präsentiert. Mit drei Motorisierungsvarianten von 298 kW in der Tier 3a-Variante und 261 kW bzw. 321 kW als Tier 4-Version und einer Traglast bis 70 t eröffne die Maschine ein weites Spektrum an Einsatzbereichen. Dieser Seilbagger mit einem Mehr-Kreis-Hydrauliksystem und starkem Drehantrieb eigne sich etwa für den Spezialtiefbau.Der 30-t-Raupentelekran "633" soll das Produktportfolio um einen Pick&Carry-Kran ergänzen und die Bedarfslücke zwischen den Teleskopkranen "613" und "643" schließen. Dieser erweitere die Baureihe im Bereich Raupentelekran für Einsatzszenarien im Hochbau, in der Energieversorgung und im (Tunnel-)Bau. Über eine Länge von 25,2 m lasse sich der dreiteilige Ausleger des "633" stufenlos teleskopieren, der als Full-Power-Boom ausgeführt ist. D. h. die Maschine kann mit diesem Auslegersystem unter Last verfahren (Pick&Carry), um 360° schwenken und auch teleskopieren. Die max. Hakenhöhe mit Spitzenausleger 6,5 m und 13 m liege bei 38 m. Mit seinem Raupenunterwagen bahne sich der "633" den Weg auch durch schwieriges Gelände.

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Kundenspezifische Anpassungen werden auf großen Flächen in der "Finish Hall" vorgenommen.

Aufgelegt in der E-Serie präsentierte Sennebogen zudem den Teleskopkran "643" als Mobilvariante und mit Raupenfahrwerk: Mit 40 t Traglast und dem Full-Power-Boom zeige sich der Teleskopkran jetzt mit neu gestalteter Kabine und Motoren der Abgasstufe 4. Bereits in der Vorgänger-Serie habe sich der "643" nach Unternehmensangaben als Allrounder – bspw. im Hoch- und Brückenbau rd. um den Globus – bewährt. Ausgestattet sei die Maschine in beiden Varianten als Raupen- und Mobilversion mit einem 129 kW starken Dieselmotor der Abgasstufe 4f und mit bis zu zwei hydraulisch betriebenen 35-kN-Winden mit Seilgeschwindigkeiten bis 95 m/min. Über eine Länge von 30 m lasse sich der Ausleger des "643" stufenlos teleskopieren. Mit Mobilunterwagen und Allradantrieb soll der Kran flexibel mit Fahrgeschwindigkeiten bis 20 km/h auf befestigten Wegen unterwegs sein können. Das teleskopierbare Raupenlaufwerk spare mit 3 m Breite bestmöglich Platz beim Transport und könne im Einsatz auf bis zu 4,50 m Abstützbreite ausgefahren werden.Mit dem Umschlagbagger "825" in der E-Serie hat Sennebogen 2017 auch eine Maschine mit Ausrüstungslängen von 12 m bis 14 m auf den Markt gebracht, die vom Abfall- und Rohstoffrecycling bis hin zu Sortier- und Verladetätigkeiten im Holzumschlag oder auf dem Schrottplatz überzeugen soll. Durch einen Mobilunterwagen mit 4-Punkt-Pratzenabstützung oder in der Ausführung mit Raupenfahrwerk stehe der "825" fest. Darüber hinaus seien in den vergangenen Jahren insbesondere für das Modell zahlreiche Sonderlösungen realisiert worden.Beim Abbruch von Gebäuden und Industrieanlagen sei Präzision gefragt: Mit dem neuen "870 E" in der Abbruchausführung wurde jüngst eine Maschine mit einer Reichhöhe von 33 m bei 4 t Traglast verfügbar. Die Maschine des "870" in der aktuellen E-Serie basiert auf einem 261-kW-Dieselmotor. Die Arbeitsausrüstung setze sich aus einem 18 m Grundausleger mit Schnellwechseleinrichtung und einem 2,5 m Zwischenausleger sowie dem 11,5-m-Stiel mit Umlenkmechanismus zusammen.

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Speziell auf den Seilbagger-Bereich, aus dem Sennebogen kommt, legt das Unternehmen nach Angaben von Florian Attenhauser (l.), Michael Ibarth (M.) und Erich Sennebogen jun. (r.). auch in Zukunft großen Wert. Foto: MONSEES

Der niederbayerische Maschinenbauer stehe wie bereits bemerkt auch für individuelle Sonderlösungen: Beim neuen "SLC 4000"-Ausbruchgerät handle es sich z. B. um einen "830"-Umschlagbagger als Trägergerät, der mit drei Unterwagenvarianten konfiguriert werden kann. Der neue Raupenkran "1100 E" sei der kleinste Familienzuwachs in der Raupenkranfamilie und erweitert die bewährte Baureihe der Raupenkrane nach unten als 50-Tonner. Entwickelt speziell für die Bedürfnisse der Recycling- und Abfallwirtschaft präsentierte Sennebogen seinen bisher kleinsten Umschlagbagger: "817 E" heißt der grüne Sortierspezialist, der wendig ausgeführt und auch für den Halleneinsatz geeignet sei. Zudem konnte Sennebogen beim Hafenmobilkran "9300 E" den Auftrag für die erste Lieferung in die Türkei verzeichnen, der bis Ende des Jahres an den türkischen Kunden IDC Liman Isletmeleri A.S. in den Hafen Izmir ausgeliefert wird.

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