Kalksandsteinindustrie

Auftakt in Geschäftsjahr von Dynamik geprägt

Kalksandstein
Blicken positiv in die Zukunft: Bernhard Göcking (l.), Vorstandvorsitzender Bundesverband Kalksandsteinindustrie, und Roland Meißner, Geschäftsführer Bundesverband Kalksandsteinindustrie. Foto: Niebuhr

POTSDAM (ABZ). - Die Entwicklungen der Kalksandsteinindustrie im Jahr 2013, die aktuellen Prognosen des Neubaubedarfs 2014 sowie das 120-jährige Jubiläum der industriellen Kalksandsteinfertigung standen im Mittelpunkt der diesjährigen Jahrestagung der Kalksandsteinindustrie in Potsdam. Diskutiert wurden zudem notwendige politische Forderungen und Impulse, um die Bauwirtschaft mittelfristig weiter zu beleben.

"Das Jahr 2013 war für unsere Industrie konjunkturell eines mit Höhen und Tiefen: nach einem witterungsbedingt sehr schlechten Start in das Jahr 2013 zog der Absatz erst ab dem zweiten Quartal an und pendelte sich aufgrund des ausgefallenen Winters aber bis zum Jahresende wieder nahezu auf dem Vorjahresniveau ein", berichtete Bernhard Göcking, Vorstandvorsitzender beim Bundesverband Kalksandsteinindustrie e. V. (BVKSI) zu Beginn der Tagung. "So war das Jahr 2013 in Bezug auf die Produktionsmenge für die Kalksandsteinindustrie ein durchschnittliches Jahr. Im Jahresergebnis gab es in unserer Branche einen Rückgang der abgesetzten Steinmengen von 0,37 % gegenüber dem Vorjahr."

"Sehr dynamisch dagegen verlief der Auftakt in das neue Geschäftsjahr", hob Göcking hervor. Gründe für die positive Entwicklung sieht er im derzeit guten Wachstum des Wohnungsbaumarktes und in der Tatsache, dass Kalksandsteinkonstruktionen den steigenden Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden und den Schallschutz optimal erfüllen. "Auch die Baugenehmigungszahlen aus 2013 lassen uns positiv in die Zukunft blicken", erklärt Göcking weiter. Er verdeutlichte dies an dem für die Kalksandstein-industrie bedeutenden mehrgeschossigen Wohnungsbau. "Bei den Baugenehmigungen für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern war 2013 ein Plus von 25 % gegenüber dem Jahr 2012 zu verzeichnen.

Auch für 2014 gehen Experten von einem Anstieg von rund 15 % aus, wobei insbesondere in den Metropolen und Ballungsgebieten weiterhin kräftig investiert wird." Insgesamt rechnet die Baubranche mit einem um zwei bis vierprozentigen höheren Umsatz als in 2013. Für den Ein- und Zweifamilienhausbau wird sogar ein Anstieg von 5 % erwartet. Auch der Industrie- und Wirtschaftsbau steht mit einem Wachstum von bis zu 3 % im Aufwind. "Diese positiven Entwicklungen wird auch die Kalksandsteinindustrie nutzen. Wir gehen von einem Anstieg der abgesetzten Steinmengen von bis zu 2 % im Jahr 2014 aus", prognostiziert Göcking. Anschließend wies Roland Meißner, Geschäftsführer Bundesverband Kalksandsteinindustrie e. V., darauf hin, "dass all die positiven Konjunkturprognosen nicht darüber hinwegtäuschen dürfen, dass weiterhin grundlegende politische Weichenstellungen für den Wohnungsbau in Deutschland fehlen. Die Erwartungen der Bauwirtschaft durch den im Dezember verabschiedeten Koalitionsvertrag sind enttäuscht wurden. Starke Impulse für einen bezahlbaren Wohnungsneubau blieben auf der Strecke." Als Beispiel nannte er die eingeführte Mietpreisbremse, die sich kontraproduktiv auf den Wohnungsmarkt auswirken und Investoren verprellen kann.

"Statt attraktive Investitionsanreize zu bieten, ist auch die – vom BVKSI mit Nachdruck geforderte – ursprünglich geplante Wiedereinführung der degressiven Abschreibung für fünf Jahre gestrichen worden. Besonders in Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt wäre sie ein klarer Schritt nach vorne gewesen, um mehr Investitionen für den Neubau von bezahlbarem, altersgerechtem und zugleich energieeffizientem Wohnraum zu generieren, der nachhaltig den Anforderungen der heutigen und kommenden Generationen gerecht wird."

Die Bundesregierung müsse in der Wohnungsbaupolitik dringend neu durchstarten – z. B. in der Steuergesetzgebung und den Abschreibungsmöglichkeiten – um die Bauwirtschaft in Schwung zu halten, erklärte Meißner.

"Der BVKSI wird im Rahmen seiner politischen Lobbyarbeit in Zusammenarbeit mit befreundeten Verbänden und der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerksbau, e. V., Berlin, als konstruktiver und kritischer Partner weiter am Ball bleiben und in seinen Anstrengungen und Forderungen für verbesserte politische Rahmenbedingungen im Wohnungsneubau nicht nachlassen."

Aber nicht nur die anziehende Baukonjunktur gibt der Kalksandsteinindustrie Anlass positiv auf das Jahr 2014 zu blicken. Meißner: "120 Jahre ist es her, als in einem Werk in Neumünster die industrielle Produktion von Kalksandsteinen begann. Seit 1894 – und darauf sind wir besonders stolz – gilt unverändert das Reinheitsgebot von Kalksandstein. Ausschließlich die natürlichen Bestandteile Kalk, Sand und Wasser kommen im energieeffizienten Produktionsprozess zum Einsatz. So ist es und so wird es bleiben!"

Bernhard Göcking schloss den Bericht des Vorstandes und der Geschäftsführung mit der Feststellung, "dass die Kalksandsteinindustrie auch in Zukunft ihre bisherige Vorreiterrolle für innovative Produktentwicklungen und Mauerwerkstechniken weiter ausbauen wird. Hierzu gehören unter anderem ganzheitliche und energieeffiziente Wandkonstruktionen, die die Umwelt aktiv vor schädlichen Emissionen schützen und Ressourcen sparen."

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