Kalksteinabbau auf 1000 Metern Höhe

"Schlechtes Wetter gibt es nicht"

Kalksandstein
Alfons Jäger, Mitarbeiter im Kalksteinbruch, Andreas Junginger, seit 1. August neuer Leiter Gewinnungsbetriebe bei Holcim Süddeutschland, und Joachim Haag, Steinbruchmeister am Plettenberg (von links), läuten die Inbetriebnahme des neuen Muldenkippers ein. Foto: Zeppelin

DOTTERNHAUSEN (ABZ). - Sicherheit geht vor – das betonen Gewinnungsbetriebe immer wieder. Holcim Süddeutschland zeigt am Standort Dotternhausen, wie Baumaschinen mit entsprechenden Features ihren Beitrag dafür leisten können. Dort hielt im Steinbruch Plettenberg dieser Tage ein neuer Cat Muldenkipper 772 Einzug, der vom Konzernkundenbereich und der Zeppelin-Niederlassung Böblingen geliefert wurde.

Der Skw befördert zusammen mit zwei anderen Transportgeräten das durch Sprengung gewonnene Kalkgestein, das für die Zementproduktion im Werk Dotternhausen über eine Seilbahn mit Loren ins Tal gebracht wird. 5000 t macht die Tagesleistung aus. 1,3 t kann eine der 67 Loren fassen. In der Stunde sind es rund 300 t, die talwärts transportiert werden. Um die Ladeleistung hinsichtlich der Tonnage voll ausreizen zu können, wurde die Bordwand der Mulde erhöht.

Die Baumaschinen agieren auf drei Sohlen auf 47 ha, die sich auf 980, 960 und 940 Höhenmetern befinden. Beim Abbau werden die Sohlen immer wieder gewechselt. "Das dient der Homogenisierung der Rohstoffqualität. Je weiter es nach oben geht, desto höher der für die Zementproduktion so wichtige Calcium- Oxid-Gehalt", so Andreas Junginger, seit 1. August Leiter Gewinnungsbetriebe bei Holcim Süddeutschland. Bis auf eine vierwöchige Phase der Revision erfolgt der Abbau kontinuierlich im Zweischichtbetrieb. So wie Outdoor-Hersteller mit dem Slogan werben: "Schlechtes Wetter gibt es nicht, nur schlechte Ausrüstung", könnte das auch das Motto dieses Einsatzes sein. Denn der Winter kann in der Zollernalb schon mal ganz schön rau werden. Damit der Fahrer des 50-Tonners die Ladung sicher am Brecher abliefert und der Materialtransport aufgrund der glatten Fahrbahn nicht zur Rutschpartie wird, werden dem neuen Cat 772 Schneeketten aufgezogen. Sie gehören ebenso zur Ausstattung, die der Sicherheit des Personals dient, wie eine Verbreiterung der Kotflügel. Diese soll verhindern, dass die Außenspiegel Spritzer abbekommen – Schmutz würde die Sicht auf die Fahrbahn und die Lade- und Abkippstelle beeinträchtigen.

Dem Arbeitsschutz wurde auch noch an anderer Stelle Rechnung getragen: Eine Vier-Wege-Federung soll den Fahrer schonen und seine Lendenwirbelsäule sowie Bandscheiben entlasten. "Vibrationen werden damit in der Kabine spürbar gemindert. Man muss wirklich sagen, dass der neue Muldenkipper schön übersichtlich ist", so der Steinbruchmeister Joachim Haag.

Diese Einsicht teilten die zwölf Maschinisten anfangs nicht alle, als ihnen die Anschaffung der Baumaschinen kommuniziert wurde. Sie hatten Bedenken hinsichtlich der mittig angeordneten Kabine. Daher besuchten sie einen Gewinnungsbetrieb im Umkreis, wo ein Muldenkipper der gleichen Baureihe eingesetzt wird. Alle Mitarbeiter durften den gelben Riesen, der ihr neuer Arbeitsplatz werden sollte, einmal testen. "Sie haben sich davon überzeugt, dass die Kabine in der Mitte keine Beeinträchtigung darstellt. Auch sonst kam der Muldenkipper an. Der Innenraum ist geräumig, was gerade unseren Mitarbeitern mit ihren langen Beinen sehr entgegenkommt", so Haag. Er tauscht sich regelmäßig mit seinen Kollegen aus den anderen Werken aus. Dabei geht es auch um die Arbeitssicherheit. "Oberstes Ziel von Holcim weltweit sind null Unfälle. Dafür wird alles getan, die Sicherheit und Gesundheit in den Fokus zu rücken, etwa durch Schulungen, Lehrgänge und regelmäßige Info-Mails. Eine Vielzahl an Aktivitäten soll die Mitarbeiter sensibilisieren, wachsam zu bleiben", erklärt Sabine Schädle, die Leiterin für Kommunikation.

Im Fall der neuen Baumaschine erhielten die Fahrer eine Einweisung durch Reiner Tränkle, Servicetechniker von der Zeppelin Niederlassung Böblingen. Für nächstes Jahr hat Andreas Junginger eine Fahrerschulung angedacht, die Zeppelin über seine Abteilung Projekt- und Einsatztechnik anbietet.

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