Kanalrohre geprüft

Dreimal besser als gefordert

Rohre Verbautechnik
Versuchsaufbau: Einleitung einer Scherlast mittels Hydraulikzylinder. Foto: IKT

GELSENKIRCHEN (ABZ). - Ein Rohrgraben ist nie ganz eben. Deshalb kommen Kanalrohre in den seltensten Fällen optimal zueinander zum Liegen. Leichte Abwinklungen in den Muffen sind eher die Regel als die Ausnahme. Bei Verfüllung und Verdichtung treten Scherlasten in den Rohrverbindungen auf. Kanalrohre, die auch unter erschwerten Bedingungen wie vergrößerten Abwinklungen und erhöhten Scherlasten dicht bleiben, bieten eine größere Sicherheit beim Verlegen. Die Gebr. Fasel Betonwerke GmbH wollte nun wissen, wie viel Scherlast und Abwinklung ihrer Rohre und deren Dichtungen vertragen. Sie beauftragte das IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur mit zwei verschiedenen Dichtheitsprüfungen an Fabekun-Betonrohren DN 300. Geprüft wurde, bis zu welchen Abwinklungen und Scherlasten die Rohre noch dicht sind. Dabei, so das Institut, übertrafen die Fabekun-Rohre die Mindestanforderungen aus der DIN EN 1916 um das Dreifache. Die untersuchten Rohre setzen sich aus einem Beton-Außenrohr und einer Kunststoff-Auskleidung zusammen. Sowohl Beton- als auch Kunststoffkomponente sind jeweils mit einer Dichtung ausgestattet. Das Doppeldichtsystem erlaubt die Verlegung auch in Trinkwasserschutzgebieten. Für die erste Prüfung, die Dichtheitsprüfung unter Scherlast, verlangt die Norm DIN EN 1916 eine Mindestbelastung von 9 kN – das entspricht in etwa dem Gewicht eines alten VW Käfer. Die IKT-Prüfer gingen jedoch weiter: Sie erhöhten die Scherlast in der Rohrverbindung zunächst auf 15 kN und dann weiter um jeweils 5 kN – bis zum Versagen. Dabei beträgt der Druck in der Rohrleitung 1 bar – der Druck einer 10 m hohen Wassersäule.

Für die zweite Prüfung, die Dichtheits-prüfung unter Abwinklung gemäß DIN EN 1916, beträgt die Abwinkelung mindestens 42 mm/m. Auch hier gingen die IKT-Prüfer über die Anforderungen der Norm deutlich hinaus: Die Abwinkelung in der Rohrverbindung wurde zunächst auf 50 mm/m erhöht und anschließend um jeweils 10 mm/m, bis ein Wasseraustritt sichtbar wurde. Der Druck in der Rohrleitung beträgt bei dieser Messung 2,5 bar. Die geprüften Betonrohre vom Typ "Fabekun" DN 300 bestehen die Dichtheitsprüfung bis zu einer Abwinkelung von 110 mm/m. Dies entspricht der 2,6-fachen Normanforderung. Außerdem halten sie einer Scherlast von 30 kN stand – dem Gewicht von zwei modernen VW Passat. Hierbei übertreffen die Rohre die Mindestanforderung der Norm um das 3,3-Fache. Damit sind die Fabekun-Rohre bezüglich der Dichtheit ihrer Rohrverbindungen deutlich besser als von der Norm gefordert.

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