Karrieretag Familienunternehmen

"Erste Wahl, statt nur Zweitbeste"

von:

Jennifer Schüller

GOLDBECK GmbH Karrieretag Ausbildung und Beruf
Jan-Hendrik Goldbeck begrüßte die Bewerber – 65 % von ihnen waren Männer – auf dem 18. Karrieretag Familienunternehmen. Foto: Schüller

Bielefeld. – Und genau dort – bei der Eigentümerfamilie Goldbeck – hatte vor zehn Jahren auch alles begonnen, als sich diese zusammen mit anderen Familienunternehmen, der Stiftung Familienunternehmen und dem Entrepreneurs Club dazu entschied, den ersten Karrieretag auszurichten, um Nachwuchs – insbesondere Ingenieure – zu akquirieren. "Wir haben erreicht, dass Familienunternehmen als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen werden", resümiert Jan-Hendrik Goldbeck, geschäftsführender Gesellschafter der Goldbeck GmbH. "Familienunternehmen sind hier nicht 'Second Best' im Vergleich zu Großkonzernen, sondern 'First Choice'", ergänzt Stefan Heidbreder, Geschäftsführer der Stiftung Familienunternehmen. Mittlerweile hätten viele Menschen begriffen, dass "Familienunternehmen" nicht gleichzusetzen ist mit "kleines Unternehmen". Im Rahmen einer Studie, die von der Stiftung Familienunternehmen beauftragt und von der Technischen Universität München durchgeführt wurde, kam heraus, dass Familienunternehmen bei Bewerbern vor allem durch Nachhaltigkeit punkten können, durch das Gefühl "mit einem Unternehmen wachsen zu können"."Jobhopping ist nicht mehr so attraktiv", sagt Goldbeck. Insbesondere bei den "soft skills" schnitten Familienunternehmen zudem besser ab. Eine gute Arbeitsatmosphäre sei den meisten Bewerbern um ein Vielfaches wichtiger als ein hohes Ansehen. Dennoch sind die meisten Bewerber des Karrieretages, wie der Name sagt, an Karriere interessiert. Gut die Hälfte strebe es an als Führungskraft zu arbeiten.Insgesamt nutzten bei der 18. Auflage der Recruiting-Messe 650 junge, größtenteils zwischen 25 und 30 Jahre alte, Bewerber die Möglichkeit, sich persönlich bei den Familienunternehmen vorzustellen. Allein diese Chance zu bekommen, kann als kleiner Erfolg gewertet werden, denn an dem Karrieretag teilnehmen wollten gut 2600 Männer und Frauen. Wer letztendlich das begehrte Ticket und damit die Möglichkeit zum Vorstellungsgespräch bei einem oder gar mehreren der 50 teilnehmenden Familienunternehmen ergattern konnte, war nach seinen schulischen, akademischen und beruflichen Leistungen ausgewählt worden. Z. T. fließen aber auch Wunschprofile der teilnehmenden Familienunternehmen in die Akkreditierung ein, sagt Stefan Klemm, Inhaber des Entrepreneurs Club: "Manche Familienun-ternehmen suchen zum Teil konkret Absolventen bestimmter Fachrichtungen, manchmal aber auch Führungskräfte mit speziellen Kenntnissen wie z.B. die Beherrschung einer bestimmten Fremd- oder Programmiersprache. Am Ende des Tages, wie Stefan Heidbreder, Geschäftsführer der Stiftung Familienunternehmen, vermutet, gingen rund 150 der Teilnehmer mit einem Job in der Tasche nach Hause.Mehr als 1500 Personen hätten dank der Messe im vergangenen Jahrzehnt einen Job in einem Familienunternehmen gefunden, so Klemm. Während bei der Premiere der Veranstaltungsreihe nur ein Bruchteil der heutigen Bewerber und Firmen mit dabei waren, ist die Messe mittlerweile weit über Deutschlands Grenzen hinweg bekannt. Fast 10 % der Bewerber kommen aus dem Ausland."Einige sind sogar aus Hongkong angereist", sagt Klemm. Viele von ihnen haben einen technischen Background und großes Interesse an der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China. Und obwohl bei der Messe auch die Nachfrage nach Wirtschaftswissenschaftlern steige, besonders gesucht würden nach wie vor Ingenieure, so die Veranstalter."Wir feuern aus allen Rohren", beschreibt es der geschäftsführende Gesellschafter der Goldbeck GmbH Jan-Hendrik Goldbeck. In Schulen und Universitäten werbe man für sich, u.a. mit Vorträgen. Doch Ingenieure seien nicht einfach zu rekrutieren. Das Goldbeck auf Expansionskurs ist, zeigt sich daran, dass das Unternehmen im vergangenen sowie diesem Jahr jeweils 800 Arbeitsplätze geschaffen hat – darunter auch viele Ingenieursposten. Und dennoch: Obwohl sich die Anzahl der Absolventen in den Ingenieurswissenschaften in den vergangenen fünf Jahren fast verdoppelt habe, so Klemm: "Die Gewinnung von Ingenieuren stellt nach wie vor eine Herausforderung dar. Wir versuchen, bei den Ingenieuren vor allem über Inhalte zu punkten und stellen die technische Leistungsfähigkeit und Innovationskraft unserer Kundenunternehmen heraus."

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