Kassel-Calden

Kosten für Flughafen steigen um elf Millionen

Wiesbaden/Kassel (dpa). – Die Kosten für den Ausbau des 2013 eröffneten Regionalflughafens Kassel-Calden sind höher als geplant und belaufen sich nun auf voraussichtlich 282 Mio. Euro. Der hessische Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) sagte, er gehe derzeit von Mehrkosten in Höhe von rund 11 Mio. Euro aus. Gleichzeitig wies er Vorwürfe der SPD-Fraktion zurück, nach denen er sowohl den Landtag als auch die Öffentlichkeit über die höheren Kosten getäuscht habe. Schäfer verwies auf einen Antrag der SPD vom Dezember 2014, in dem bereits von Kostensteigerungen in Millionenhöhe die Rede war.

Der defizitäre Flughafen steht seit der Eröffnung 2013 wegen mangelnder Auslastung in der Kritik. Mittlerweile nennt er sich Kassel Airport. Vorwürfe des Landesrechnungshofs, es habe bei der Vergabe der Arbeiten Unregelmäßigkeiten und schwere Verstöße gegeben, wies Schäfer zumindest teilweise zurück. Von der Flughafengesellschaft in Auftrag gegebene Gutachten hätten ergeben, dass lediglich 1,9 Mio. Euro Zuwendungen zurückgefordert werden könnten. Der Rechnungshof hatte 17 Auftragsvergaben in Höhe von rund 130 Mio. Euro moniert.

Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) teilte indes mit: "Ich stimme dem Rechnungshof zu, dass es bei der Vergabe der Aufträge für den Flughafenausbau Unregelmäßigkeiten und z. T. auch schwere Vergabeverstöße gab." In welchem Ausmaß dies geschehen sei, könne er jedoch nicht sagen.

Der Rechnungshof moniert, dass Arbeiten nicht europaweit ausgeschrieben und nordhessische Unternehmen gezielt bevorzugt wurden. Eine europaweite Ausschreibung sei bei vielen Vergaben nicht notwendig gewesen, weil das Volumen unterhalb der europarechtlich relevanten Schwelle gelegen habe, sagte Schäfer und ergänzte: "Der Rechnungshof hat nicht das Privileg, immer Recht zu haben".

Der finanzpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Norbert Schmitt, erneuerte die Kritik am Finanzminister. "Es ist nun deutlich, dass Thomas Schäfer in seiner Funktion als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Flughafengesellschaft direkt in Vergabeverfahren, insbesondere mit größeren Aufträgen, mit eingebunden, befasst war und zugestimmt hat", teilte er mit. Während Al-Wazir Vergabefehler eingestehe, versuche Schäfer diese weiterhin zu verharmlosen. Schmitt bezeichnete Schäfers Verweis auf die Gutachten als ein Ablenkungsmanöver.

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