Katharinenquartier Hamburg

Fassade mit hanseatischem Charme fertig gestellt

Wienerberger Klinkerbau Fassaden
Klinkerfassaden, unterschiedliche Traufhöhen sowie vertikale Fassadenknicke greifen die Formensprache der Hamburger Altstadtbebauung auf und setzen einen Kontrapunkt zu den Gebäuden der 1970er- und 80er-Jahre. Foto: Wienerberger/Oliver Heissner

Hamburg (ABZ). – Wohnen und Arbeiten ringsum den schönsten Kirchturm und Kirchhof Hamburgs, Tür an Tür mit Hamburger Hafen, historischer Speicherstadt und moderner Hafen-City – Bewohner, Besucher und Beschäftigte schätzen diese besondere Mischung aus Tradition und Moderne des Katharinen-quartiers. Im Mittelpunktsteht, besser gesagt ruht, auf 1100 Lärchenstämmen dieim 13. Jahrhundert erbaute Kirche St. Katharinen. Nach einer zyprischen Königstochter benannt, soll sie der Legende nach den Schatz des berühmten Hamburger Piraten Klaus Störtebeker beherbergen. Zwischen Piratengold und Wochenmarkt findet urbanes Leben seinen Platz.

"Mit dem Katharinenquartier haben wir bewiesen, dass moderne, hochwertige Architektur die historische Formensprache aufgreift und die Gemeinsamkeit von Wohnen und Arbeiten wiederherstellt und damit Hamburgs Altstadt das besondere Flair zurückgibt, das sie an dieser Stelle einmal hatte", sagt Architekt Niels Vagt vom bauausführenden Büro KPW Papay Warncke und Partner, Hamburg. Auf dem Grundstück rund um die Kirche St. Katharinen entstand ein gemischtes Quartier mit einem Wohnungsanteil von 60 %. Das Geschäftshaus mit ca. 6400 m² Mietfläche sowie zwei Wohngebäude mit 131 hochwertigen Wohnungen im Quartierinneren gruppieren sich um den begrünten Innenhof, der tagsüber auch für Besucher öffentlich zugänglich ist. "Um die kleinteilige Struktur der historischen Altstadtbebauung aufzugreifen, arbeiteten wir einerseits mit farblich differenzierten Klinkerfassaden, andererseits mit unterschiedlichen Traufhöhen", sagt Niels Vagt. Die Höhe der Wohngebäude variiert zwischen vier und sieben Geschossen, das Bürogebäude unterteilt sich in einen fünf- und einen sechsgeschossigen Riegel. "Die Dachlandschaft des Gebäudeensembles reagiert auf das städtebauliche Umfeld, insbesondere die Kirche, und bietet mit ihren Einschnitten an der Traufe und in der Dachfläche spannungsreiche Ausblicke Richtung Stadt und Hafen", erläutert Vagt. Die Gebäudefassaden sind vom regionaltypischen Material Backstein geprägt. Zum Einsatz kamen in erster Linie zwei hochwertige Bockhorner-Klinker in Ringofenoptik aus dem Terca-Produktsortiment von Wienerberger.

Der Entwurf der KPW Architekten ist preisgekrönt: Das mit dem Fritz-Höger-Preis 2014 in Silber prämierte Katharinenquartier erreichte beim BDA Hamburg Architektur Preis 2014/15 den zweiten Rang und wurde darüber hinaus mit dem ersten Preis beim Publikums Architektur Preis ausgezeichnet. "Die architektonische Sprache bewegt sich um Hamburger Themen, wobei auf Eleganz in Material und Proportion Wert gelegt wurde", kommentiert die Jury des BDA Hamburg. "Insgesamt ist das neue Quartier ein angenehm unaufgeregter, durchgängiger Beitrag zum Bauen in der dichten Stadt."

"Gemäß Hamburger Tradition kam für die Fassadengestaltung nur eine Vorsatzschale aus Verblendmauerwerk in Frage", so der Architekt. Analog zur Architektur sollten hochwertige Klinker mit strukturierter Oberfläche und satten Farben eingesetzt werden, die zudem in das Stadtbild passen. Nach mehreren Bemusterungsrunden, durchgeführt durch den zuständigen Wienerberger-Berater, fiel die Wahl schließlich auf zwei Bockhorner Klinker in Ringofenoptik, den rotbunten Roßlau und den schwarzen Steglitz, mit denen die Gebäude in erster Linie verklinkert wurden. Kohleausschmelzungen, Klebestellen und Sinterspuren sind bei diesen rustikalen Strangpressklinkern erwünscht und verleihen ihnen Exklusivität und Individualität. Die ungewöhnliche Optik entsteht in Anlehnung an die alte Technik des Ringofenbrandes bei Temperaturen bis 1400 °C. Dabei wandert das offene Feuer permanent im Ofen weiter. Wienerberger adaptierte diese traditionelle Handwerkskunst für den Brand in modernen Tunnelöfen. Die handverlesene Wechselsortierung der Chargen sorgt für ringofentypische Farbschattierungen.

Drohender Eintönigkeit des Bürogebäudes wirkten die KPW-Architekten mit einer spannungsvollen Gestaltung der Fassade entgegen. So greift diese lediglich vordergründig das typische Raster geschosshoher Fensterelemente auf. Auf den zweiten Blick wird es durch unterschiedliche Fensterbreiten und teilweise -höhen subtil variiert. Die geschosshohen Fensterelemente sind als Verbundfenster mit einer hochwertigen Einfassung aus Aluminium ausgeführt, davor sind französische Balkone aus Glas positioniert. Unterschiedliche Höhen des sechs- und des fünfgeschossigen Riegels sowie die zurückgesetzte Fassade zwischen beiden brechen die Monotonie üblicher Bürogebäude weiter auf und unterstützen das Parzellenkonzept des gesamten Quartiers. Besonders raffiniert: Die für die Gebäuderiegel verwendeten Klinker Roßlau rotbunt und der schwarze Steglitz gehen nach dem Tetris-Prinzip ineinander über und verdeutlichen so über farbliche Gestaltung die Zusammengehörigkeit beider Riegel.

Vertikale Knicke in den Fassaden der vier- bis siebengeschossigen Wohngebäude sind dem Zuschnitt der Grundstücke geschuldet und verstärken die Parzellenoptik. Obwohl es beim Bürogebäude aufgrund des Grundstücks nicht notwendig gewesen wäre, strukturieren auch hier vertikale Knicke die Fassade undfügen das Bürogebäude in das Gesamtkonzept ein. Insgesamt wurden knapp 3500 m² Terca-Verblender verarbeitet, dies entspricht ca. 127.000 Stück der Sorte Roßlau und knapp 98.000 der Sorte Steglitz, beide im Format DF. Sie wurden im Wilden Verband gemauert; die Verfugung erfolgte frisch in frisch. Doch es ging nicht nur um Ästhetik allein, wie Niels Vagt erläutert. Denn mit den hochwertigen Klinkerfassaden entfällt das Streichen, Wartungskosten werden minimiert. Wie alle Verblender sind auch Roßlau und Steglitz wetterfest und schützen optimal die zwischen Hintermauer und Klinkern liegende Kerndämmung aus Mineralwolle. Mit ihrer hochwertigen Optik sorgen die Bockhorner-Klinker für zeitlos schöne Fassaden im Katharinenquartier.

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