Kathedrale

Komplex in der Planung und schwierig in der Ausführung

Gerüstbau
Die Überdachung ist eine T120 Building-Struktur mit 120 cm hohen Aluminiumbalken und 90 kg/m² Tragfähigkeit. Das Behelfsdach wurde am tragenden MP-Gerüst befestigt. Da diese Gerüstseiten auf den letzten 10 m nicht befestigt sind, wurden sie alle 2,5 m durch Stahlstangen verstärkt, die die beiden Flügel des Gerüsts über das Dach der Kirche hinweg verbinden. Foto: Pilosio

Matera/Italien (ABZ). – Gerüste der Firma Pilosio wurden bei Restaurierungsarbeiten der Kathedrale von Matera eingesetzt. Die europäische Kulturhauptstadt 2019 in Süditalien bereitet sich darauf vor, tausende Besucher zu empfangen. Der "D'Alessandro Restauri S.r.l." aus der süditalienischen Stadt Matera wurden die Abschlussarbeiten der Restaurierung übertragen, damit die Bürgerinnen und Bürger von Matera und die zahlreichen Touristen, die in der "Stadt der Sassi (der Höhlenwohnungen)" erwartet werden, ihr Gotteshaus aus dem 13. Jahrhundert wieder besuchen können.

ie Kathedrale Santa Maria della Bruna ist schon seit über zehn Jahren geschlossen: 2003 kam es zum Einsturz und der Schließung des ersten und zweiten Kirchenschiffes; die endgültige Schließung erfolgte 2006. Ende 2014 jedoch wurden neue Gelder zur Durchführung der verbleibenden Arbeiten bereitgestellt. 2014 ist das Jahr, in dem das Städtchen zur "europäischen Kulturhauptstadt 2019" ernannt wurde. Matera ist die erste Stadt Süditaliens, die diesen Titel tragen darf. Viele der zahlreichen Touristen aus Italien und dem Ausland haben sich jedoch schon in Matera verliebt, nachdem die UNESCO Ende 1993 den Stadtteil Sassi zum Welterbe erklärt hat. So begannen die schwierigen Arbeiten wie die Stabilisierung der Decke des Mittelschiffs, die Restaurierungsarbeiten am Fußboden, die Instandsetzung der Seitenschiffe, der Sakramentskapelle und der Krippenkapelle.

Zur Durchführung dieser schwierigen Stabilisierungs- und Restaurierungsarbeiten an der Kathedrale Santa Maria della Bruna in Matera war es notwendig, die Baustelle durch Planen an der ganzen Kathedrale abzusichern. Aus der reichen Auswahl der von Pilosio vorgeschlagenen Gerüste hat D'Alessandro Restauri für eher gerade Fronten das traditionelle SE-System, für unregelmäßigere Bereiche das Gerüstsystem MP und eine vorläufige Überdachung aus Aluminium über das gesamte Gebäude gewählt.

Bei dieser Baustelle gab es viele knifflige Schwierigkeiten zu meistern, sowohl in der Planungsphase als auch beim Aufbau. Der Grund: sehr unregelmäßige Bauform des Gebäudes, viele unregelmäßige Flächen angrenzender Gebäude, sowie freistehende Gerüstteile und, last but not least, die erforderliche Überdachung. An der rechten Seitenwand wurde eine regelrechte Doppel-Modul-Tragstruktur geschaffen, die sowohl die Überdachung stützte, als auch für die Arbeiten an der Seite gebraucht wurde. Hierfür wurde ein 83-cm-Gerüst für die Restaurierungsarbeiten in der Mauer der Kathedrale verankert. Dies war verbunden mit einem 2,50 m breiten und 20 m hohen Gerüst, dessen letzte 10 m frei standen. Dieses Modul von 2,50 m dient als Verstärkung der Seitenteile der Überdachung.

Auf der gegenüberliegenden Seite, wurde aufgrund der großen Nähe anderer Gebäude, wegen zahlreicher Vorsprünge und Nischen und wegen eines ansteigenden Gässchens ein 83-cm-Gerüst verwendet, das mit einem anderen variabler Breite verbunden war. Außerdem wurde auf dieser Seite eine Sicherheitsdurchfahrt für Krankenwagen geschaffen. Bei der Errichtung der Gerüste mussten verschiedene Überquerungen, Aussparungen und Auskragungen geschaffen werden, um die Struktur an die Gebäudeform anzupassen. Für die Stirnseite, hat man, um bestmögliche Sicherheit für die Arbeiter zu gewährleisten, ein SE-Rahmen-Gerüst genommen, das Sicuro-System von Pilosio, das höchsten Sicherheitsanforderungen gerecht wird: Durch den von unten zu montierenden speziellen Rahmen, der als Geländer dient, ist ein Arbeiter, schon wenn er das erste Mal auf die nächsthöhere Ebene geht, vor unbeachsichtigtem Herunterfallen geschützt. Als Basisstruktur wurde ein MP-Gerüst von 3,5 m Höhe entsprechend der Zugangstreppe aufgebaut, das auch als Ladeplattform dient. Das SE-Gerüst schloss nicht mit der Gebäudeseite ab, sondern ging über sie hinaus und reichte bis zum Giebelfeld; dadurch deckten die Planen die Kirche vollkommen ab.

Das provisorische Dach bestand aus zwei Lagen. Es war 24,60 m breit und 35 m lang, so dass das Mittel- und die Seitenschiffe in einem abgedeckt wurden. Denn das Restaurierungsunternehmens hatte gefordert, dass die Arbeitsfläche am Dach vollkommen frei bleiben sollte, um Arbeiten an allen Flächen zu ermöglichen. Die Überdachung ist eine T120 Building-Struktur mit 120 cm hohen Aluminiumbalken und 90 kg/m² Tragfähigkeit: Denn Matera liegt 401 m über dem Meeresspiegel und da kann es schon mal schneien. Das Behelfsdach wurde am tragenden MP-Gerüst befestigt. Da diese Gerüstseiten auf den letzten 10 m nicht befestigt sind, wurden sie alle 2,5 m durch Stahlstangen verstärkt, die die beiden Flügel des Gerüsts über das Dach der Kirche hinweg verbinden. Neben der PVC-Plane am Dach war auch eine weitere PVC-Plane gefordert, die geneigt und zwischen dem Abschluss der Überdachung und den seitlichen Gerüsten verlaufen sollte, so dass Regenwasser außen am Gerüst ablaufen kann und die restaurierten Flächen trocken bleiben. Außerdem sollte es auf Wunsch des Sanierungsunternehmens möglich sein, Baumaterial direkt mit dem Kran auf dem Dach abzuladen. Deswegen war ein Bereich der Überdachung so ausgeführt, sodass die Abdeckplane vorübergehend hochgezogen werden und man dort Material und Werkzeuge für die Arbeiten abladen konnte. Für die Montage der Überdachung kamen zu jeder Bauphase die notwendigen Techniker für Montage, Transport, Befestigung und Demontage. Angesichts der beengten Platzverhältnisse bei der Kirche hatte der Festa-Konzern aus Matera sich bereit erklärt, als Logistikumschlagplatz zu fungieren; so musste das Bauunternehmen nur das je nach Baufortschritt benötigte Material abholen und zur Baustelle bringen.

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