Kein Streusalz ins Grundwasser

Schlitzrinnen für Streusalz-Stützpunkte

Den Bosch/Niederlande (ABZ). – Überall dort, wo wassergefährdende Stoffe abgefüllt, umgeschlagen oder gelagert werden, ist es zu vermeiden, dass diese ins Grundwasser gelangen.
Rinnensystem Straßenbautechnik
Die hier eingesetzten Schlitzrinnen aus dem Betonwerk Rinninger erfüllen die Anforderungen und Auflagen des DIBT (Deutsches Institut für Bautechnik) in Berlin und dürfen somit auch in Bereichen mit wassergefährdenden Stoffen eingesetzt werden. Foto: Jura

Auch Streusalz gehört zu diesen Stoffen, denn gelangt es durch Versickerung ins Grundwasser, dann kann es weitreichende Schäden verursachen. Neben der üblichen Längsentwässerung entlang der Straßen, gilt es auch die Lager- und Umschlagsplätze für Streusalz in dieser Hinsicht "sicher" zu machen. An die Entwässerungssysteme in diesen Bereichen werden daher hohe Anforderungen gestellt. Eine gute Lösung hierfür kommt in den Niederlanden zum Einsatz. Hier setzt man bei der Sanierung zahlreicher sogenannter Straßenstützpunkte auf ein ganz spezielles Entwässerungssystem.

Stützpunkte zur Lagerung von Ausrüstung und Streusalz

Als "Wegensteunpunten" (WSP) werden in den Niederlanden die Straßenstützpunkte bezeichnet, die man bei unserem nordwestlichen Nachbarn in der Nähe von Autobahnen verteilt vorfindet. Die Stützpunkte dienen der Lagerung von Ausrüstung und Streusalz und werden hauptsächlich zur Glatteisbekämpfung und zum Störfallmanagement eingesetzt. Von hier aus starten die Streufahrzeuge und die Fahrzeuge der Straßenkontrolleure auf die Autobahnen, um ihre Arbeit zu machen. Zuständig für den Betrieb dieser Stützpunkte ist die Behörde "Rijkswaterstaat" (RWS), die in den Niederlanden für den Bau und Unterhalt von Straßen und Wasserwegen verantwortlich ist. Im Rahmen des Programms "Wegensteunpunten Rijkswaterstaat" werden 42 von 55 Straßenstützpunkten in den Niederlanden entweder neu gebaut oder saniert. Ein Drittel davon wird neu gebaut, ein Drittel wird grundlegend renoviert und der Rest wird nur leicht verändert. Ziel sei es, dass bis 2026 alle Stützpunkte auf dem neuesten Stand sind. Einer dieser Stützpunkte in Den Bosch wurde bereits im vergangenen Jahr offiziell eröffnet.

Zur ordnungsgemäßen Entwässerung des Stützpunktes kamen besondere Schlitzrinnen aus dem Betonwerk Rinninger aus Kißlegg im Allgäu zum Einsatz. Jurgen Smeets von der Firma Jura bv in Meerssen bei Maastricht ist exklusiver Vertriebspartner dieses Betonwerks für die Benelux-Länder und schildert die Besonderheiten: "Die hier eingesetzten Schlitzrinnen aus dem Betonwerk Rinninger verfügen über verschiedene bauaufsichtliche Zulassungen. Damit erfüllt dieses RIKI-Entwässerungssystem die strengen Anforderungen und Auflagen des DIBT (Deutsches Institut für Bautechnik) in Berlin und darf somit auch in Bereichen mit wassergefährdenden Stoffen eingesetzt werden. Hierzu zählen eben auch die Straßenstützpunkte, in denen Streusalz gelagert wird."

Duktile Eigenschaften des Betons

Eine Besonderheit der Schlitzrinnen bestehe aber vor allem in dem Beton RIKI-CETON aus dem diese hergestellt wurden. CETON steht dabei für RIKI (= Rinninger Kißlegg) ultrahochfesten Beton mit duktilen Eigenschaften nach AbZ DIBT-Nr. Z-74.4.178. Er stellt eine neue Generation von Beton dar, denn er verfügt trotz der Verwendung klinkerreduzierter Bindemittel im Vergleich zu einem Standardbeton über deutlich bessere Produkteigenschaften. Mit einer Biegezugfestigkeit zwischen 16 und 20 N/mm² und einer Druckfestigkeit von 129 N/mm² verfügt der Werkstoff über Eigenschaften, die sich an die Größenordnungen von Metallen anlehnt, ohne jedoch an der seiner Duktilität einzubüßen. "Das Besondere dabei ist, dass mit diesem Beton die Bewehrung sowohl im Rinnenelement als auch im Unterbau reduziert werden kann", erklärt Smeets. "Und weil die Rinnen monolithisch gebaut sind und über Gussroste verfügen, können diese jederzeit problemlos auf die geforderte Dichtheit überprüft werden. Längen von 4 Metern sorgen für eine schnelle Installation mit nur wenigen Arbeitskräften. Alle diese Faktoren wirken sich sehr positiv auf die CO2-Bilanz aus, was bei der Auftragsvergabe durchaus eine große Rolle spielt", betont der Fachmann.

Der "Wegensteunpunt" Den Bosch war nach den Stützpunkten Houten, Baarn, Nijmegen, Wieringerwerf, Delfgauw, Staphorst und Zevenaar der achte Stützpunkt, der im Rahmen des Sanierungsprogramms fertiggestellt wurde. 20 weitere Stützpunkte werden noch folgen. Smeets ist sich sicher: "Auch hier kommen die Schlitzrinnen aus dem Betonwerk Rinninger aus Kißlegg im Allgäu zum Einsatz."

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