Keine störenden Hindernisse:

Stahlhalle ohne Innenstützen errichtet

Atlas Ward Hallenbau
72 m breit und 90 m lang ist die Stahlhalle, mit der die Schöffel-Schäfer GbR ihre Lagerhallenkapazität erweiterte. Sie kommt ohne Innenstützen aus und entstand auf Basis des statischen Know-hows und eines eigens entwickelten Bemessungsprogramms von Atlas Ward. Foto: Atlas Ward

KUPPENHEIM (ABZ). - 72 m breit und 90m lang ist die Stahlhalle, mit der die Schöffel-Schäfer GbR ihre bereits bestehende Lagerhallen-kapazität im baden-württembergischen Kuppenheim erweiterte. Und sie erfüllt den Wunsch der Bauherren und kommt – anders als die Bestandsbauten – komplett ohne Innenstützen aus. Aus gutem Grund: So kann der rege Staplerverkehr ohne störende Hindernisse über die knapp 6500 m² im Halleninneren rollen. Darüber freut sich vor allem der Mieter des Neubaus: ein Produzent von Kartonagen, der seine Produkte rund um die Uhr an- und abtransportieren lässt.Abgesehen von ihrer freitragenden Konstruktion hat die Halle ihren Investor jedoch mit jeder Menge weiterer ingenieurtechnischer Raffinesse überzeugt. Denn trotz ihrer enormen Belastbarkeit wirkt die Rahmenkonstruktion recht schlank. Sie entstand auf Basis des statischen Know-hows und eines eigens entwickelten Bemessungsprogramms von Atlas Ward, einem der weltweit führenden Stahlhallenhersteller. "Wir kennen die in Stahlkonstruktionen wirkenden Druck- und Zugkräfte genau. Unsere stetig weiterentwickelte Software errechnet auf Vorgabe bestimmter Daten automatisch die optimalen Material- bzw. Profilabmessungen an jeder Stelle der Konstruktion. So packen wir, kurz gesagt, Stahl nur dahin, wo er für die auftretenden statischen Kräfte auch wirklich gebraucht wird und minimieren das Gewicht", beschreibt Jürgen Fandrey, Projektleiter bei Atlas Ward in Hünxe, die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens.In diesem Fall bestand die tragende Hallenkonstruktion aus neun Zweigelenkrahmen aus Schweißprofilen im ungewöhnlich großen Abstand von jeweils 10 m. Diesen reduzierten Materialeinsatz ermöglichten die per Bemessungsprogramm äußerst stabil konstruierten Rahmen mit jeweils nur zwei Außenstützen (Höhe 9,44 m). Auf jeder dieser Stützen wirkt am Fußpunkt eine errechnete Vertikalkraft von 40 t. Um die ebenfalls wirkenden Horizontalkräfte von 45 t zu neutralisieren, wurden die Außenstützen per Zugband verbunden. Dadurch ließ sich auch das Fundament sehr klein gestalten. Insgesamt kommt die Stahlkonstruktion so auf ein Eigengewicht von knapp 22 t pro Rahmen.Welche Vorteile die Atlas-Bauweise schafft, kann ein Vergleich zeigen: Eine Konstruktion aus herkömmlichen Walzprofilen erhöhen Gewicht und Materialeinsatz auf knapp 29 t pro Rahmen. Würden entsprechende Fachwerkbinder verwendet, so würden diese mit über 6 m Höhe gegenüber den knapp 2 m hohen Atlas-Bindern die Halle deutlich erhöhen. Laut Berechnungen würde damit das Hallenvolumen um rund 26.000 m³ anwachsen. Auch wären eingespannte Stützen nötig, so dass das Fundament um rund 50 % größer ausfallen würde. Hinzu kämen entsprechend höhere Betriebs-und Heizkosten.Aus diesen Gründen entschieden sich die Bauherrn für die Zusammenarbeit mit Atlas Ward und dessen Partner Gibau Gewerbe- und Industriebau GmbH aus Renchen, der die Halle als Generalunternehmer errichtete und bei der Montage ebenfalls Herausforderungen bewältigte: So wurden je zwei Binderrahmen mit je 720m² Fläche komplett am Boden montiert und mit insgesamt vier Kranen simultan zu den bereits stehenden Stützen hochgezogen und befestigt. Zum verarbeiteten Atlas-Paket gehörten schließlich noch ein zweischaliges Stehfalz-Dachsystem (AER 60/120) mit 120 mm starker Wärmedämmung sowie Sandwich-Stahlbetonwände mit 30 cm Dicke.Von einer reibungslosen Kooperation mit sehr gutem Ergebnis sprachen schließlich nicht nur Bauherren und Nutzer, sondern auch Peter Berger, Geschäftsführer von Gibau: "Wir arbeiten seit 25 Jahren mit Atlas Ward zusammen und stemmen jedes Jahr einige gemeinsame Projekte. Das Partnerkonzept, das Atlas mit Partnerunternehmen aus dem regionalen Baugewerbe pflegt, hat sich für uns sehr gut bewährt, denn Atlas liefert stets ein Komplettpaket samt Kalkulation und technischer Unterstützung, auf das wir uns in jeder Beziehung verlassen können und das deshalb auch bei unseren Kunden gut ankommt."

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