Kieler Dialysezentrum

Drei Schalungssysteme formen zylindrischen Stahlbetonkern

Paschal Schalungstechnik
Trotz komplexer Bauteilgeometrien: Mit Paschal lasse sich fast 100%ig im System schalen, so das Unternehmen. Im Hinter- und Vordergrund ist die aufgestockte Wandschalung LOGO. 3 zum Schalen von großen Wandflächen wie auch Wandecken und Wandvorlagen zu sehen, in der Mitte eine Rundstützenstahlschalung mit montierter Arbeitsplattform für sicheres Betonieren. Foto: Jürgen Leptien Bauunternehmung

Kiel (ABZ). – Die Jürgen Leptien Bauunternehmung GmbH & Co. KG ist am Neubau des Kieler Dialysezentrums beteiligt und nutzt für die Formgebung der Stahlbetonkonstruktionen Schalungen und Schalungssysteme von Paschal: das Wandschalungssystem Logo.3, die TTR – Trapezträger-Rundschalung und Rundstützenschalung aus Stahl mit drei unterschiedlichen Durchmessern. Nach dem Konzept des Bauherrn sollen die Patienten im neuen Nieren- und Gefäßzentrum im Mittelpunkt stehen. Das wurde bei der Grundsteinlegung für den Neubau in unmittelbarer Nähe zum Lubinus Clinicum im Juni 2018 mehrfach betont. Der runde Baukörper für ein Dialysezentrum – entworfen vom Architekt Hamid Nafisi – ist der erste seiner Art bei der PHV-Stiftung, wie Henning Horst aus dem Stiftungsvorstand bei der Grundsteinlegung erläuterte. Für die Bau-Premiere des zylindrischen Baukörpers musste u. a. das Konzept für den vorbeugenden Brandschutz überarbeitet werden. Denn im Dialysezentrum können sich mehr als 200 Personen aufhalten. Nach Fertigstellung und Umzug vom bisherigen Zentrum an der Projensdorfer Straße auf das Lubinus-Areal stehen 52 Dialyseplätze zur Verfügung, zwölf mehr als bisher.

Zusätzlich wird es im Obergeschoss vier Arztpraxen geben. Im Erdgeschoss sind neben dem Empfang die Technik mit der Wasseraufbereitung, der Osmose, das Lager und die Personal-/Sozialräume untergebracht. Darüber befinden sich die Behandlungsräume. Insgesamt hat der markante Rundling eine Nutzfläche von knapp 3200 m², aufgeteilt auf drei Etagen. Die Architektur soll die Emotionen der Patienten und der Beschäftigten positiv beeinflussen. Zum zweiten werden logistische Vorteile praktisch genutzt. So ist das Stationszimmer zentral angeordnet und die Dialysezimmer sternförmig darum angeordnet. Für die mittelbare Lastabtragung wurden zunächst 275 Bohrpfähle eingebracht.

Dann folgte der Einbau einer 60 cm mächtigen Tragschicht aus Recyclingmaterial in Verbindung mit einem Geo-Gitter. Darauf wurde die 60 cm dicke und rd. 1000 m² große Stahlbetonbodenplatte von der Jürgen Leptien Bauunternehmung GmbH & Co. KG gegossen. Für die senkrechten Stahlbetonkonstruktionen in Form von Wänden, Stützen, Treppenhaus- und Fahrstuhlschächten wurden rd. 400 m² der Wandschalung Logo.3, ca. 180 m² TTR – Trapezträger-Rundschalung und 150 lfd. M. an Rundstützenstahlschalung in den Ø 40, 30, und 25 cm eingesetzt. Für die Betonage von Schachtwänden kombinierte die Bauunternehmung Logo.3-Elemente mit den Ausschal-Innenecken, um die Innenschalung für den jeweiligen Schachtkern in einem Zuge ausschalen und versetzen zu können.

Durch die zahlreichen Kombinationsmöglichkeiten in Verbindung mit der uneingeschränkten Kompatibilität der Paschal-Systeme untereinander ist es den Schalungsplanern von Paschal gelungen, die Schalung so auf die Geometrien der Betonkonstruktionen einzustellen, dass keine bauseitigen Holzausgleiche hergestellt und genutzt werden müssen. Schaltechnisch, bei der Arbeitsvorbereitung und der Logistik wurde die Bauunternehmung durch das Paschal-Service-Center Hamburg unterstützt, teilt Paschal mit. Hier seien die Schalungspläne mit Paschal-Plan Pro (PPP) punktgenau mit allen Detaildarstellungen der Schalungs-Elemente und den Zubehörteilen in 3D konstruiert worden.

Zusätzlich habe Paschal seinen Kunden mit vorgerundeten TTR-Schalungselementen und beim Aufstocken von Schaleinheiten unterstützt. Nachdem die Stahlbetonarbeiten weitestgehend abgeschlossen sind, resümieren Bauingenieur Stefan Jans, Geschäftsführung und Bauleitung sowie Hans-Martin Schwalb, Geschäftsführung und Einkauf, dass die Schalungsplanung, die Logistik, das Einschalen, Betonieren und Ausschalen reibungslos funktionierten, so wie besprochen, geplant und vereinbart.

Auch die Frischbetondruckaufnahme von 60 bis 80 kN/m² haben die Systeme maßgenau mitgemacht.

Die sehr gute Qualität und die praktischen Vorzüge haben die Bauunternehmung so überzeugt, dass die gemieteten Logo.3-Schalungselemente als Kaufschalung beim Kunden verbleiben.

Die beiden Baufachleute bedauern, dass die formschönen Betonkonstruktionen mit ihren einwandfreien Betonoberflächen im Laufe des Baufortschritts hinter verputzten Wärmedämmsystemen verschwinden. Während der Bauphase arbeiten die Baubeteiligten, die Stiftung Patienten-Heimversorgung als Bauherr, das Architektenbüro Austermann aus Münster, das Ingenieurbüro für Tragwerksplanung – Göbel u. Schmidt aus Bad Nauheim, die Bauunternehmung Jürgen Leptien und das Paschal-Service-Center Hamburg Hand in Hand, sodass dem im Bauzeitenplan notierten Fertigstellungstermin im Herbst 2019 aus derzeitiger Sicht nichts entgegen steht.

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