Kiesel zur bauma

Mittelfristig kontinuierlich bergauf

Toni Kiesel, Geschäftsführender Gesellschafter der Kiesel GmbH, sprach mit ABZ-Chefredakteur Kai-Werner Fajga über die Zukunftspläne des Unternehmens.
Kiesel bauma 2025 bauma München
Toni Kiesel ist Geschäftsführender Gesellschafter der Kiesel GmbH. Foto: Kiesel

ABZ: Herr Kiesel, bei Ihnen im Hause steht ein Generationswechsel an. Wer wird in Ihre Fußstapfen treten?

Kiesel: In den vergangenen Jahren wurde die Kiesel Gruppe schrittweise umstrukturiert, um eine problemlose Nachfolge zu ermöglichen. Durch die klare Gliederung in unsere vier strategischen Geschäftsfelder, Handel, Hersteller, Branchenzentrum und Beteiligungen wird die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt. Die Kiesel GmbH fungiert dabei als Dachgesellschaft zur einheitlichen Lenkung und Kontrolle der Kiesel Gruppe. Sie wird vertreten durch je einen Geschäftsführer aus unseren vier Geschäftsfeldern. Darunter ist auch meine Tochter Kathrin Kiesel, die als geschäftsführende Gesellschafterin neben unserem Branchenzentrum Coreum auch für die Bereiche Human Ressources und Marketing & Communications in der Kiesel Gruppe verantwortlich ist.

ABZ: Wollen Sie sich völlig aus dem Tagesgeschäft und der Branche zurückziehen?

Kiesel: Nach mehr als 40 Jahren in der Branche und 35 erfolgreichen Jahren in der Leitung unseres Unternehmens habe ich nach der Umstrukturierung der Kiesel Gruppe das Tagesgeschäft in neue Hände gelegt. Unsere verantwortlichen Geschäftsführer werden gemeinsam die Zukunft unserer Unternehmensgruppe gestalten und die Werte, die uns seit jeher auszeichnen, weiterführen. Mit frischen Impulsen, Innovationskraft und einer klaren Vision für die kommenden Jahre werden sie die Zukunftsfähigkeit der Kiesel Gruppe sichern.

Mit 65 Jahren kann ich mich nun verstärkt den Themen widmen, die mich immer schon begeistert haben: der Weiterentwicklung unserer Strategie als attraktiver Partner und nachhaltiger Innovator in unserer Branche. Diese Branche ist voll von interessanten Menschen und spannenden Zukunftsthemen, die mich auch in den kommenden Jahren faszinieren und motivieren werden. Es freut mich, weiterhin ein Teil davon zu sein – man wird mich also auch zukünftig in der der Branche antreffen.

ABZ: Wie positioniert sich Ihr Unternehmen künftig im Markt?

Kiesel: Wir haben uns von einem Baumaschinenhändler zum Systempartner entwickelt, das heißt wir bieten unseren Kunden neben Premiumprodukten und – technologien ein umfassendes Portfolio an Dienstleistungen rund um die Baumaschine. Dabei gehen wir eigene Wege und schaffen mit neuen Ideen, Prozessen und Technologien Lösungen für die Aufgaben unserer Kunden von morgen. Am besten spürbar und erlebbar wird das in unserem Branchenzentrum Coreum. Hier zeigen wir innovative und prozessoptimierte Technologien und liefern Impulse für die Branche. Parallel dazu stellen wir in unserer Akademie den Menschen in den Mittelpunkt und begegnen dem Fachkräftemangel durch ein umfassendes Weiterbildungsprogramm für alle Unternehmen aus der Branche.

Kern unserer Strategie ist die deutliche und starke Positionierung als Systempartner und nachhaltiger Innovator in unserer Branche. Unser Ziel ist es, Dienstleistungen, Prozesse und Technik wertschöpfend miteinander zu verbinden und dabei für unsere Kunden einen deutlichen Mehrwert zu schaffen.

Toni Kiesel, Geschäftsführender Gesellschafter der Kiesel GmbH

ABZ: Welche Erwartungen hat Ihr Unternehmen an die diesjährige bauma?

Kiesel: Die bauma ist alle drei Jahre das absolute Highlight unserer Branche. Hier werden innovative Lösungen präsentiert, wegweisende Themen diskutiert und die ganze Branche kommt zusammen. Wir freuen uns sehr darauf, unseren Kunden die Innovationen aus unserem Haus vorzustellen, persönlich für sie da zu sein, als Gastgeber interessante Gespräche zu führen und auch darauf, abends noch miteinander zu feiern.

ABZ: Mit welchen Produkten, Angeboten oder Diensten wird sich Ihr Unternehmen dort präsentieren?

Kiesel: Bei uns kann das gesamte Angebot erlebt werden, was uns als Kiesel- mein Systempartner ausmacht. Innovative Maschinen und Anbautechnik, digitale Lösungen für die Baustelle von morgen, Automatisierung und Prozessoptimierung auf der Baustelle, Servicekonzepte und Angebote unserer Akademie für die Menschen in unserer Branche. Es gibt viele spannende Themen und wir freuen uns darauf, unsere Kunden mit unserer Begeisterung anzustecken.

ABZ: Hat sich das Engagement Ihrer Firma auf der bauma in diesem Jahr gegenüber 2022 verändert?

Kiesel: Wir haben unsere Innovationen konsequent weiterentwickelt und können heute Lösungen für wichtige Zukunftsthemen anbieten. Ein Beispiel dafür ist das Thema Nachhaltigkeit auf der Baustelle. Dabei bezieht sich Nachhaltigkeit nicht nur auf das Thema Emissionen, sondern ist weit umfassender. Themen wie Arbeitssicherheit, Gesundheitsförderung, Qualität der Bauausführung, Effizienz durch Digitalisierung und ressourcenschonende Logistik fließen in die Bewertung mit ein.

Bei all unseren Entwicklungen haben wir immer den Mehrwert für unsere Kunden im Blick und werden die Ergebnisse auf der bauma präsentieren.

ABZ: Was sind nach Ihrer Meinung die wichtigsten Trends auf der bauma?

Kiesel: Die wichtigsten Trends zeigen sich an den Leitthemen der Messe: Klimaneutralität, alternative Antriebskonzepte, vernetztes Bauen und nachhaltiges Bauen. Neben all den Trends sollte der Mensch immer in den Mittelpunkt gestellt werden. Es geht um Qualifikation, Nachwuchssicherung, Sicherheit auf der Baustelle und Gesunderhaltung der Mitarbeiter. Hierfür brauchen wir tragfähige Lösungen.

ABZ: Wie beurteilen Sie die aktuelle konjunkturelle Situation und Marktentwicklung in der Bauwirtschaft in Deutschland, der EU und international?

Kiesel: Ein Blick auf die einzelnen Bausegmente zeigt, dass der Wohnungsbau für die aktuelle Schwächephase des Bausektors hauptverantwortlich ist. Der Tiefbau hingegen, in dem wir hauptsächlich tätig sind, zeigt sich robust. Meiner Einschätzung nach wird es im europäischen Tiefbausektor mittelfristig weiter kontinuierlich aufwärts gehen.

Auf Grundlage erhöhter Haushaltsmittel, vor allem auch der EU-Fonds, kommt dem Tiefbau jährlich eine umfangreiche staatliche Unterstützung zugute, die auch den Folgen konjunktureller Schwächephasen trotzen kann. Das Bottleneck sind hier nicht die Maschinen, sondern die Arbeitskräfte.

ABZ: Welche mittel- und langfristige Strategie verfolgt Ihr Unternehmen bezogen auf die Marktplätze Deutschland, EU und international?

Kiesel: Kern unserer Strategie ist die deutliche und starke Positionierung als Systempartner und nachhaltiger Innovator in unserer Branche. Unser Ziel ist es, Dienstleistungen, Prozesse und Technik wertschöpfend miteinander zu verbinden und dabei für unsere Kunden einen deutlichen Mehrwert zu schaffen. Die Zukunft liegt in der Prozessoptimierung und der Bereitstellung der besten Systemlösungen für den Kunden.

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