Kippersteuerung
Drahtloses Bedienpanel verdrängt Geberventile
MÜNCHEN (ABZ). Den Auswirkungen der Krise in der Nutzfahrzeugbranche konnte sich auch der Münchner Fahrzeug- und Aufbauhersteller Meiller nicht entziehen. Starke Einbrüche in einigen Produktgruppen waren vor allem in den osteuropäischen Ländern zu verzeichnen, in die Meiller in den letzten Jahren stark angewachsene Exportanteile verbuchen konnte. Vergleichsweise rege laufen hingegen die Inlandsgeschäfte, besonders in der Entsorgungsbranche. Die Verkaufszahlen melden hier zwar ebenfalls zweistellige Rückgänge, doch sind diese nur halb so groß wie im Hinterkipper- oder Sattelkippergeschäft. Für das Jahr 2010 rechnet Meiller mit einem moderaten Wachstum der Produktion, was vor allem mit dem weit fortgeschrittenen Lagerbestandsabbau und den damit verbundenen zu produzierenden Einheiten begründet ist. Dies gilt für alle Märkte – besonders aber in manchen stark betroffenen Exportländern. Auch im Jahr 2011 wird man – trotz gesteigerter Marketingaktivitäten – aus heutiger Sicht nicht an die Erfolge der vergangenen Jahre des Nutzfahrzeugbooms anknüpfen können. Dieser schwierigen Zeit stellt sich Meiller mit weiter optimierten Produkten und Prozessen. Der Werksumbau im Stammwerk München ist zu großen Teilen vollzogen, der Kunde profitiert von besserer Leistung und Qualität. Das gesamte Produktportfolio wurde mit zahlreichen Innovationen aufgewertet, sie tragen zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit und Sicherheit der Meiller-Produkte bei.Mit insgesamt 28 Exponaten auf der bauma (Freigelände F6.605/2) demonstriert die Traditionsmarke F.X. Meiller ihre Marktstellung – der Münchner Hersteller ist und bleibt internationaler Marktführer für Kippaufbauten. Das Unternehmen präsentiert seinen Besuchern auf 1000 m² Standfläche mit 14 Fahrzeugen und Aufbauten ein breites Spektrum seiner Produktpalette. Dazu erwartet die Gäste am Meiller-Stand ein Feuerwerk an Innovationen, das die Effizienz der Baufahrzeuge deutlich verbessert.Mit der neuen Kipperbedienung für Meiller-Aufbauten geht das Unternehmen einen großen Schritt in Richtung Zukunft. Statt der Geberventile links neben dem Fahrersitz nimmt der Kipperfahrer sein neues elektronisches Bedienpanel zur Hand. Per Knopfdruck und unter Ausschluss von Fehlbedienungen werden alle Funktionen betätigt. Die Befehle für die Hydraulik erfolgen absolut sicher "wireless" per Digitalfunk. Vollkommen flexibel ist dabei die Positionierung des signalgelben Bedienteils – vorbei die Zeiten knapper Einbauverhältnisse für die Geberventile, die teils nur mit geöffneter Tür betätigt werden konnten. Zusatzfunktionen, wie zum Beispiel die automatischen Bordmatik-Bordwände, sind bereits integriert, auch Absetz- und Abrollaufbauten von Meiller werden künftig mit dieser Fernsteuerung bedient.Das Credo in der Transportwelt heißt Nutzlast, um Ressourcen und Energie zu sparen. Der einzige Weg der Optimierung führt über eine Reduzierung der Fahrzeuggewichte. "Allerdings nicht um jeden Preis", erklärt Uwe Meißner, Geschäftsführer Technik und Produktion der F. X. Meiller Fahrzeug- und Maschinenfabrik, "die Solidität und die Langzeitqualität darf nicht auf der Strecke bleiben." Die Münchner bieten jetzt mit neuen Aluminiumbordwänden für ihre 3- und 4-Achser Dreiseitenkipper eine stabile Alternative, die zu einem Nutzlastgewinn von etwa 250 kg führt. Dafür zeichnen zum einen spezielle Aluminiumlegierungen verantwortlich, die über eine außerordentliche Zugfähigkeit und Verschleißfestigkeit verfügen. Zum anderen sitzt die Materialstärke der Wände dort, wo sie benötigt wird – sie nimmt von oben nach unten zu. Preiswert sind die Aluminiumwände obendrein: Die Leichtbau-Wände mit gleicher Klappkinematik werden zum Preis der Stahlklappwände angeboten – für Drei- und Vierachskipper, aber auch für Zentralachs-Kippanhänger. Es gehört zu den primären Aufgaben eines innovativen Traditionsunternehmens, besonders erfolgreiche Konzepte weiter zu optimieren. Meiller rüstet seine bewährten Kippsattelanhänger serienmäßig mit einer speziell für die Baustelle entwickelte Kipperachse aus.Der Praktiker kennt die Probleme: Durch die exponierte Lage der hinteren Bälge kommt es im harten Baugeschäft immer wieder zum unliebsamen und kostspieligen Kontakt mit den Straßenfertigern. Meiller macht jetzt damit Schluss. Neue Kipperachsen von BPW, die nur bei Meiller Verwendung finden, schaffen hier Abhilfe.Die Besonderheit der Konstruktion liegt in der Anordnung des Luftfederbalgs. Die Luftfederbälge sitzen direkt über dem Achsrohr und liegen somit geschützt innerhalb der Reifenkontur. Schäden durch den Fertiger oder beim Rückwärtssetzen in den Schüttkegel sind nahezu ausgeschlossen. Durch die kürzeren Federarme kommt es zudem zu einem schnelleren Ansprechverhalten des Feder-Dämpfungssystems. Höhere Fahrsicherheit, maximaler Fahrkomfort und optimale Schonung von Aufbau, Ladegut und Straße sind die Folge.Auch im Schüttgutverkehr nimmt das Thema Ladungssicherung an Brisanz zu. "... die geltenden Richtlinien sind einzuhalten", schreibt der Paragraph 21 der Straßenverkehrsordnung für die Sicherung von Ladungen vor. Fehlende Vorrichtungen wie Ladeplanen für Kipper kommen im Schadensfall teuer zu stehen. Allerdings konnten bisher angebotene Systeme nur bedingt überzeugen, für Dreiseitenkipper gab es auf dem Markt keine funktionierenden Ladungsabdeckungen. Meiller bietet jetzt für alle Dreiseiten- und Hinterkipper neue Schiebeplanen- und Rollplanensysteme. Der Kunde hat dabei die Wahl zwischen einem einfach bedienbaren manuellen Kurbeltrieb und einer elektromotorisch betriebenen Plane.
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