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Schwieriger Baugrund erforderte solide Tragwerksplanung

ThyssenKrupp Essen Bauwirtschaft
Kindertagesstätte "Miniapolis" auf dem Gelände des ThyssenKrupp-Quartiers in Essen. Foto: IDK Kleinjohann

ESSEN (ABZ). - Beruf und Familie sollten besser miteinander verzahnt sein. Es muss halt passen und die Beteiligten sollten sich wohl fühlen. Drauf setzt der ThyssenKrupp-Konzern. Er machte die Idee zum festen Bestandteil seiner Personalpolitik. Die Kindertagesstätte "Miniapolis" auf dem Gelände des ThyssenKrupp-Quartiers in Essen dient dafür als wichtiges Beispiel.

Gemeinsam mit dem DRK als Betreiber offeriert man den Mitarbeitern eine verlässliche Betreuung ihrer Kids. Für ca. 100 Kinder im Alter von vier Monaten bis sechs Jahren ist sie ausgerichtet. Das Pädagogik-Prinzip beeinflusste auch die Bauplanung, für die das Kölner Architekturbüro JSWD Architekten GmbH & Co. KG, verantwortlich zeichnete. Mit den Leistungsphasen 1–6 sowie speziell der Nachweise des konstruktiven Brandschutzes und der bauphysikalische Nachweise (Wärmeschutz nach EnEV 2009, Schallschutz, Raumakustik) war das Kölner Büro für Tragwerksplanung IDK Kleinjohann beauftragt. Ein sensibler, aus unterschiedlichen Aufschüttungen bestehender Untergrund, schlanke Decken und große Spannweiten kennzeichneten die Aufgabe der Tragwerksspezialisten.

Christian Richert, Projektleiter der IDK Kleinjohann: "Der Untergrund des Baugeländes war nicht homogen. Deshalb musste zunächst ein Bodenaustausch in einer Mächtigkeit von 1,50 bis 2 m mit gemischtkörnigen Materialien erfolgen. Die Streifenfundamente unterhalb der Wände und der Fassade wurden zu einem geschlossenen Tragrost verbunden und so die Belastungen aus dem aufgehenden Bauwerk gleichmäßig verteilt. In den Außenbereichen sind die Fundamente 80 cm breit und 80 cm tief, inklusive der 20 cm starken Bodenplatte. Im Innenbereich wurde die Breite zur Reduktion der Setzungsdifferenzen sogar auf 100 cm erhöht".

Die zweigeschossige Stahlbetonkonstruktion weist eine quadratische Grundfläche mit Seitenlängen von 32,50 m auf. Gleichmäßig zu den Außenseiten verteilen sich im Innern drei Gruppenbereiche und der Personalbereich. In der Mitte liegt die überdachte Piazza. Vom Mittelbereich führt eine Treppe zu den weiteren Gruppenbereichen im Obergeschoss. Auch ein Aufzug steht zur Verfügung. Sowohl die Decke über dem EG, als auch die Dachdecke wurden als Stahlbetonflachdecken in Ortbeton geplant. Sie liegen im Wesentlichen auf den von der Piazza senkrecht auf die Fassade verlaufenden Stahlbeton-Innenwänden. Unterbrochen von Fenster und Loggien umhüllt eine Edelstahl-Lochblechfassade das 7,90 m hohe Gebäude im ersten Obergeschoss. Auch im Erdgeschoss ist bereichsweise eine Lochblechfassade angeordnet. Die gelochten Paneele legen sich wie eine zweite Haut über die äußere Kontur des Baukörpers. Hierbei sind die 1 mm starken Paneele aus Edelstahl mit einer Abmessung von jeweils 65 x 130 cm so angeordnet, dass fließende Übergänge an den vertikalen und horizontalen Stoßpunkten der einzelnen Paneele entstanden, die eine variierende und über die komplette Gebäudehöhe und Länge durchlaufende Anordnung ermöglichten. Hinter der Lochblechfassade stehen massive Bauelemente, an denen die Fassade zusätzlich zu den Deckenrändern befestigt wurde. An den Gebäudeecken springt die Fassade zurück und das Gebäude wird durch eine Pfosten-Riegelfassade geschlossen. In den Gebäudeecken, außerhalb der einspringenden Fassade, sind jeweils zwei Stahlbetonstützen angeordnet. Auf denen lagert der im EG verstärkte Deckenrand. Rücksprünge im Erdgeschoss sowie durch Loggien im Obergeschoss gliedern die Fassadenoptik. Die unregelmäßigen Fensteraussparungen in der Fassade des OG führten dazu, dass diese Elemente als 17,5 cm starke Stahlbetonwände ausgebildet wurden. Sie verbinden die Decken miteinander und steifen die Deckenränder zusätzlich aus. Innerhalb des EG führte man diese Außenelemente als Mauerwerk aus. Über der Piazza ist die Dachdecke mit unregelmäßigen Oberlichtern durchbrochen. Ebenso über dem im nördlichen Gebäudebereich angeordneten Gemeinschaftsraum und den Treppenräumen. An der Decke in diesem Bereich sind Anker für Schaukelkonstruktionen angebracht. Norbert Schmitz, Prokurist und kaufmännischer Leiter von IDK: "Die Tragwerksplanung ist unsere Kernkompetenz. Wir konzentrieren uns auf den Kunden und die definierte Aufgabenstellung. In der technischen Bearbeitung so wie in der Bauausführung kann sich der Auftraggeber auf innovative Konzepte verlassen, die wir schlüssig in den Bauablauf einbeziehen."

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