Klimatisierte Kunst
Kluge Gebäudeautomation installiert

Mit der von Bosch Building Technologies konzipierten, programmierten und installierten Gebäudeautomationslösung wird im Museum zu jeder Zeit eine ideale Klimatisierung sichergestellt, erklärt der Hersteller. Gleichzeitig werde ein effizientes Management der Gebäudetechnik sichergestellt. Das würfelförmige weiße Gebäude, entworfen von Pritzker-Preisträger Fumihiko Maki, umfasst 9700 m² Gesamtfläche, darunter Ausstellungsflächen auf 2500 m² und ein Kunstdepot.
In Bezug auf die Temperatur müssen vor Ort exakt 21 °C bei 50 % relativer Luftfeuchtigkeit eingehalten werden. Daher werden das Foyer, die Ausstellungsräume sowie das Depot mithilfe von Datenmessungen in Echtzeit rund um die Uhr überwacht. Verschiedene Regel- und Steuerungsalgorithmen sorgen den Verantwortlichen zufolge für eine hohe Betriebssicherheit. Das geschieht unter anderem dadurch, dass die Gebäudeautomation sofort auf mögliche Störeinflüsse reagiert. Um auf unerwünschte Szenarien vorbereitet zu sein, haben die Experten von Bosch Building Technologies nach eigenen Angaben vorausschauende Automationsstrategien entwickelt und realisiert.
Hierdurch kann die intelligente Lösung selbstständig erkennen, wenn die Sensorik nicht ordnungsgemäß funktionieren sollte. Das System könne die Zeit bis zur Behebung der Ursache durch sofortiges Umschalten auf die nächstliegende Messtechnik überbrücken. Die Gebäudeautomation übernimmt darüber hinaus das Management des Heizsystems – das aus einer autark arbeitenden Wärmepumpe und einer Fernwärmeübergabestation besteht – und sorgt für die effiziente Nutzung der Wärmepumpe sowie die Verteilung der Energieströme.
Die Klimatisierung des Gebäudes erfolgt über Klimaanlagen sowie Heiz- und Kühlböden, -decken und-wände, die durch das Gebäudeautomationssystem bedarfsgerecht konditioniert werden. Für ein lückenloses Abbild der Gebäude- und Raumzustände sowie die zuverlässige Klimatisierung integrierte das Team von Bosch Building Technologies mehr als 600 nahezu unsichtbar montierte Sensoren und Aktoren in den Museumsräumen. Diese messen Temperatur, Feuchtigkeit und CO2-Gehalt, steuern Wasser- sowie Luftmengen und kommunizieren Betriebszustände und weitere Gebäudedaten an die Automationseinrichtungen.
Mehr als 1600 Hardware-Datenpunkte und rund 2700 Kommunikationspunkte wurden weitestgehend kabellos über Bus-Technologie, unter anderem Modbus, vernetzt. Dies ermöglicht den hersteller- und gewerkeübergreifenden Datenaustausch von Ist-Zuständen und Stellwerten innerhalb der technischen Gebäudeausrüstung in Echtzeit. Durch Einsatz der Bus-Technologie konnte die gesamte Automatisierung platzsparend in nur 31 Schaltschrankfeldern abgebildet werden, erläutert Bosch Building Technologies.
Die gesamte technische Gebäudeausrüstung kann über die Gebäudemanagement-Software Webvision 5 von Bosch Building Technologies vom Bildschirm aus beobachtet, gesteuert und überwacht werden. Da auch Veranstaltungen angeboten werden, hat das Technikteam des Museums die Möglichkeit, den Betriebszustand der klimasensiblen Räumlichkeiten mittels hinterlegter Ereignis-Szenarien nutzungsgerecht per Mausklick anzupassen. Die sichere Kommunikation von Störungen und Abweichungen innerhalb der Gebäudetechnik wird über das integrierte Meldemanagementsystem der Webvision 5 ermöglicht. Durch die Aufschaltung sämtlicher Energiezähler via Datenbus können auch Verbräuche über die Gebäudemanagement-Software visualisiert, analysiert, bewertet und weiter optimiert werden. Bei Bedarf erhält das Betriebsteam des mre zudem schnelle Unterstützung von den Bosch-Experten. Sie können via Remote-Service aus der Ferne auf die Systeme zugreifen.