Kölner Strabag AG in ihrem Jubiläumsjahr
Wende zum klimafreundlichen Verkehrswegebau vorantreiben
Die wirtschaftlichen Folgen des Kriegs in der Ukraine haben der Baukonjunktur einen spürbaren Dämpfer versetzt. Mit der erfolgreichen Akquise neuer Aufträge im Flächengeschäft ist es Strabag aber gelungen, den hohen Auftragsbestand aus 2021 zu halten und Rekordleistung des Vorjahres erneut zu übertreffen. In das laufende Jahr ist der deutsche Branchenführer mit zurückhaltenden Erwartungen gestartet: Da anhaltend hohe Teuerungsraten aus teils massiven Preissprüngen für Baumaterial, Rohstoffe und Energie sowie steigende Zinsen das Investitionsklima weiter belasten, rechnet das Unternehmen mit einer Konsolidierung auf bestehendem Niveau.
Unabhängig davon blickt die Strabag AG im hundertsten Jahr ihres Bestehens mit großer Zuversicht auf die kommenden Herausforderungen am Markt: Mit dem strategischen Fokus der Strabag-Gruppe auf nachhaltiges Planen und Bauen sieht sich die deutsche Tochtergesellschaft gut gewappnet auf dem Weg zum klima- und ressourcenschonenden Verkehrswegebau der Zukunft.
Das Volumen neuer Aufträge für Strabag im Verkehrswegebau ist 2022 nach Unternehmensangaben um 5,9 % auf knapp 3,7 Milliarden Euro gestiegen. Damit erreichte der Auftragseingang nach dem leichten Rückgang im Vorjahr nahezu wieder die Rekordmarke aus dem Jahr 2020. Bemerkenswert ist, dass die anhaltend gute Entwicklung vor allem durch zahlreiche neue Aufträge im bundesweiten Flächengeschäft erreicht wurde. In den beiden Vorjahren führte vor allem die erfolgreiche Akquisition einiger Autobahn-Großprojekte zu hohen Auftragsbeständen. Den mit Abstand größten Auftragseingang 2022 verbuchte die Strabag AG gemeinsam mit der Strabag Rail GmbH für einen Abschnitt der Bahn-Ausbaustrecke von Berlin nach Frankfurt/Oder – einschließlich der kompletten Neugestaltung des Bahnhofs Köpenick. Zu den größeren neuen Projekten des Vorjahres zählten auch die Tiefbauarbeiten zur Fernwärmeanbindung Dradenau Süd und der sechsstreifige Ausbau der BAB 6 zwischen der Landesgrenze Baden-Württemberg/Bayern und dem Autobahnkreuz Feuchtwangen/ Crailsheim.
Die weiterhin stabil gute Geschäftsentwicklung der Strabag im Verkehrswegebau spiegelt sich auch in den übrigen Kennzahlen wider: Der Auftragsbestand erhöhte sich bis zum Jahresende 2022 um weitere 1,7 % und erreichte mit nunmehr knapp 3,1 Milliarden Euro (2021: 3 Milliarden) einen neuen Höchststand. Und die Bauleistung übertraf das Rekordniveau aus dem Jahr zuvor nochmals deutlich und stieg um 13,2 % auf mehr als 3,6 Milliarden Euro (2021: 3,2 Milliarden). Ein wesentlicher Grund dafür liegt allerdings im starken Anstieg der Material- und Energiepreise. Trotz des anhaltenden Fachkräftemangels in der Bauwirtschaft ist es Strabag im Jahr 2022 erneut gelungen, die Beschäftigung leicht auszubauen: Im Segment Verkehrswegebau beschäftigte das Unternehmen zum Jahresende 13 875 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter; das waren 204 mehr als im Jahr zuvor. Der stetige Personalaufbau ist für die Strabag AG ein entscheidender Schlüssel zu einem nachhaltigen Wachstum auch in der Zukunft.
Dank des soliden Auftragspolsters bewegte sich die Bauleistung der Strabag AG im ersten Quartal des neuen Jahres in etwa auf Niveau des Vorjahres. Dagegen verringerte sich im Jahresvergleich das Volumen der neu akquirierten Aufträge im Verkehrswegebau, und auch der Auftragsbestand ging leicht zurück. Zu den großen neuen Aufträgen im 1. Quartal zählen die Sanierung der BAB 7 bei Kitzingen in beiden Fahrtrichtungen sowie die grundhaften Erneuerungen der BAB 37 bei Hannover in der ARGE A 37 und der BAB 9 Richtung Berlin bei Schkeuditz. "Das laufende Jahr steht weiter im Zeichen der deutlich gestiegenen Preise und Zinsen. Wir rechnen daher für 2023 mit spürbarer Investitionszurückhaltung, die auch bei uns im Verkehrswegebau nach einigen Jahren stetigen Wachstums voraussichtlich zu einer Stagnation bei Auftragseingang und Bauleistung führen wird. Positiv bewerten wir, dass sich für Neuverträge mittlerweile Preisgleitklauseln etabliert haben, um die anhaltenden Risiken der Material- und Energiemärkte fair zu verteilen", erklärt Strabag-Vorstand Christian Hattendorf.
Gestützt auf eine flächendeckend gute Auslastung und das solide Auftragspolster im Verkehrswegebau ist die Strabag AG gleichwohl optimistisch in ihr Jubiläumsjahr 2023 gestartet. Anlässlich der Gründung der Straßenbau-Aktien-Gesellschaft vor 100 Jahren werden die Einheiten des Unternehmens über das Jahr verteilt regionale Jubiläumsfeste für ihre Mitarbeiter und deren Familien veranstalten; am Hauptsitz der Strabag AG in Köln-Deutz wird am Samstag, 3.6., gefeiert.
In diesem Jahr blickt man bei Strabag aber nicht nur stolz zurück auf Erfolge der langen Vergangenheit, sondern richtet den Blick zielgerichtet nach vorne – auf den notwendigen Wandel hin zum klimafreundlichen und digitalen Bauen der Zukunft. Die Strabag SE will in dem branchenweit bevorstehenden Transformationsprozess ein Schrittmacher sein und hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, bis 2040 Klimaneutralität über die gesamte Wertschöpfungskette zu erreichen. Dies ist der Kern der Nachhaltigkeitsstrategie, die in den Ländergesellschaften des Konzerns mit höchster Priorität vorangetrieben wird – so auch im deutschen Verkehrswegebau. "Wir entwickeln unter Hochdruck standardisierte Nachhaltigkeitsprozesse für alle Strabag-Baustellen und werden diese nicht nur zeitnah ausrollen, sondern auch – und das ist ein Novum im Verkehrswegebau – zertifizieren lassen. Dies ist nur einer von mehreren Meilensteinen unseres Fahrplans zur Klimaneutralität, die wir Schritt für Schritt umsetzen werden", kündigt Christian Hattendorf an. Strabag wird dazu in den kommenden Jahren sukzessive auf klimafreundliche erneuerbare Energieträger umstellen, die Nutzung von Photovoltaik und Elektroantrieben gezielt forcieren und den Einsatz von ressourcenschonendem Recyclingmaterial ausbauen.