Kommentar

Abriss nicht immer eine Lösung

von:

Burkhard Büscher

Kürzlich hat der Wissenschaftler Reiner Klingholz für Mecklenburg-Vorpommern eine Abrissprämie für Häuser in Dörfern ohne Entwicklungsperspektive empfohlen. Es müsse so etwas wie einen Rückkauf- oder Rückbaufonds geben, um den Menschen die Entscheidung zu erleichtern, ins nächste Zentrum umzuziehen, erklärte der Bevölkerungsexperte vom Berlin-Institut in der Enquetekommission des Landtags "Älter werden in Mecklenburg-Vorpommern". Es sei zu teuer, die Infrastruktur für diese Dörfer aufrechtzuerhalten. Zugegeben, es handelt sich bei den Äußerungen von Klingholz um Denkansätze. Er hat gewissermaßen seine Vorstellungen zur Gestaltung des ländlichen Raumes laut gedacht. Er stützt sich dabei auf eine Studie der Enquetekommission, wonach jeder Dritte über 60 Jahre bereit ist, für eine altengerechte Wohnung umzuziehen. Für die in den Dörfern Verbliebenen wird der Verbleib demnach unbezahlbar. Ein Schreckensszenario, das auch schon zu zahlreichen Protesten im Internet führte. Gerade wenn es um so sensible Lebensbereiche wie Heimat geht, kann nicht nur einfach mit Zahlen jongliert werden. Da gefallen die Vorschläge des Wismarer Hochschulprofessors Udo Onnen-Weber schon besser, wonach auch solche Orte noch eine Chance haben, in denen Einzelne mit großer Kraft Neues organisieren. Als positive Beispiele nannte er in dem Zusammenhang die Schaffung touristischer Anziehungspunkte und/oder das Etablieren eines lebendigen Kulturlebens. Der Abriss ganzer Dörfer darf einfach keine Lösung sein.

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