Kommentar

Auf die Zukunft bauen

von: Robert Bachmann

Wie lange kann der Baustellenbetrieb in Deutschland in Zeiten der Corona-Krise noch bedenkenlos aufrechterhalten werden? Diese Frage trieb sowohl Bauunternehmen als auch Branchenverbände in diesen Tagen massiv um. Während überall Geschäfte geschlossen, der Publikumsverkehr in den Ämtern eingestellt und zahlreiche Arbeitnehmer ins Homeoffice oder gar in Kurzarbeit geschickt werden, läuft der Baubetrieb hierzulande größtenteils weiter. In einem Mitte der Woche ergangenen Erlass haben das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und das Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) nun auch offiziell eine Fortführung der Baumaßnahmen im Hochbau, Straßenbau und Wasserbau zugesichert. Natürlich nicht wie gewohnt, denn auch am Bau müssen die strengen Kontakt- und Hygienevorschriften zur Eindämmung der Infektionsraten eingehalten werden. Eine Herausforderung, der sich die Branche jetzt mit Hochdruck widmet. Andernfalls drohen auch hierzulande flächendeckende Baustellenschließungen, wie es sie zum Beispiel in Österreich bereits gibt. Natürlich kann man sich fragen, wie wichtig das gerade eigentlich ist. Schließlich gibt es andere Bereiche, in denen die Lage derzeit weitaus schlimmer aussieht. Ist das Bauen denn systemkritisch? Haben wir nicht wichtigere Probleme? Fraglich ist auch, ob der Baubetrieb angesichts von Material- und Lieferengpässen nicht ohnehin ausgebremst wird. Nicht zu vergessen die vielen ausländischen Arbeitskräfte, die wegen Reisebeschränkungen und Hotelschließungen derzeit nicht nach Deutschland kommen können. Die Branchenverbände haben sich hierzu klar positioniert: Die Bauwirtschaft mag keine Lebensmittel produzieren, kranke Menschen pflegen oder Toilettenpapier verkaufen – sie ist mit etwa 12 Milliarden Umsatz im Monat jedoch eine der wichtigsten Stützen der deutschen Volkswirtschaft, wie ZDB-Präsident Reinhard Quast in dieser Woche betonte. Sie spielt eine Schlüsselrolle bei der Aufrechterhaltung und dem Ausbau der Infrastruktur, bei der Umsetzung der Verkehrswende (Stichwort Bahnbau) sowie beim Kampf gegen die grassierende Wohnungsnot in Deutschland. Die Frage, inwieweit wir uns im Nachgang der aktuellen gesundheitlichen Krise mit einer Rezession noch unbekannten Ausmaßes auseinandersetzen müssen, hängt auch stark davon ab, ob es uns gelingt, die Bautätigkeit und die dahinter stehenden Betriebe zu erhalten. Eine klare Antwort auf die eingangs gestellte Frage kann es dennoch nicht geben. Natürlich muss die Gesundheit jedes Einzelnen und die Eindämmung des Virus Vorrang haben. Im Idealfall gelingt uns beides.

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