Kommentar

Cyber-Kriminalität hält Einzug am Bau

von: Robert Bachmann

Es klingt, wie die Inhaltsangabe eines sonntäglichen Fernsehkrimis: In Frankreich haben Kriminelle im Zuge eines Hackerangriffs auf ein Pariser Bauunternehmen sensible Daten erbeutet. Mehr als 65 Gigabyte an Informationen sollen Berichten zufolge durch das Datenleck geflossen sein. Darunter befänden sich u. a. Pläne eines französischen Hochsicherheitsgefängnisses, Unterlagen zu einem geplanten Atommüll-Endlager und persönliche Informationen zu mehr als 1200 Mitarbeitern des betroffenen Bauunternehmens. Wie das Recherchenetzwerk aus NDR, "Süddeutsche Zeitung" und "Le Monde" berichtet, gab es zwischenzeitlich auch eine Spur nach Deutschland, bevor das Material wieder aus dem Internet verschwand und schließlich im sog. "Darknet" landete – einer Art Schwarzmarkt in einem verborgenen Teil des Internets. Was zunächst anmutet, wie der Plot des nächsten"Tatort", ist ein realer Kriminalfall, der sich so im Sommer dieses Jahres ereignete. Der Fall wirkt ungewöhnlich, da wir das Thema Datendiebstal aus den Erfahrungen der jüngeren Vergangenheit eher an anderen Stellen verorten – etwa dort, wo Kriminelle massenhaft an Kreditkarteninformationen gelangen können, oder auch dort, wo es personenbezogene Daten zu erbeuten gibt, die wiederum zu kriminellen Zwecken genutzt werden können. Im Zuge der immer weiter um sich greifenden Digitalisierung rückt jedoch auch die Bauindustrie zunehmend in den Fokus von Cyber-Kriminellen. Wie der vorliegende Fall zeigt, agieren Bauunternehmen nicht selten mit hochsensiblen Dokumenten, die für Verbrecher entsprechend wertvoll sind. Zugleich werden Informationen dieser Art am Bau mehr und mehr auf digitalem Wege kommuniziert und archiviert. Neue Planungsmethoden wie BIM erfordern bspw. von den an einem Projekt beteiligten Unternehmen, sich kommunikativ zu vernetzen – bspw. auf einer gemeinsamen Cloud-Plattform im Netz. Bei vielen Bauunternehmen befindet sich die dafür erforderliche Infrastruktur, inkl. dernotwendigen Sicherheitsvorkehrungen, gerade erst im Aufbau.Bei allem Digitalisierungsdruck, wie er heute in der Industrievorherrscht, sind auch Bauunternehmen daher gut beraten, das Thema IT-Sicherheit in ihrer Innovationsagenda fett zu unterstreichen.

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