Kommentar

Das Spiel mit der Autobahn

von:

Rainer Oschütz

"Was immer Du tust, bedenke das Ende" – sagten die alten Griechen. Die Verkehrspolitiker im Lande scheinen jetzt endlich über diese Weisheit zumindest nachzudenken. Denn: Das Ende für einen reibungslosen Verkehr auf den Autobahnen steht zwar längst auf der Tagesordnung, ist aber noch nicht abzusehen.Baustellen, Staus, Unfälle oder Lkw-Kolonnen prägen seit Jahren unter anderem die Ost-West-Trasse A 2. Sie ist zum Synonym für den Verkehrsinfarkt geworden. Immer mehr Pkw und Lkw benutzen diese Piste von Berlin ins Ruhrgebiet und zurück – in Spitzenzeiten über 100.000 Fahrzeuge. Wer täglich diese monotone Strecke fahren muss, der sehnt sich nach einer Lösung, um dieser Verkehrsfalle zu entkommen – eine Herkulesaufgabe, die in den nächsten Jahren gelöst werden muss. Da helfen auch keine Schilderbrücken und Geschwindigkeitskontrollen längs der Autobahn oder andere Schikanen der zuständigen Behörden. Eine Erweiterung von sechs auf acht Spuren oder die Nutzung von Standstreifen als Fahrspur ist nur bedingt möglich.Es ist zwar nicht die große Lösung, aber jetzt wurde die langersehnte Verbindung zwischen Wolfsburg und Lüneburg auf den Weg gebracht. Trotz weiterer Proteste der Gegner des Lückenschlusses auf der A 39 – Gutachten und Verkehrsprognosen seien veraltet – hat der niedersächsische Verkehrsminister Olaf Lies klargestellt: Ab 2018 wird gebaut. Sollten sich die Vorwürfe der Autobahngegner dennoch bestätigen, dann müssen eben schnell aktuelle Gutachten her. Mittlerweile sind in die Planung dieser Trasse bereits viele Millionen geflossen – das Vorhaben steht seit den Sechzigerjahren auf der Tagesordnung.Tatsache bleibt, dass es so, wie es gegenwärtig auf den Hauptverkehrsadern läuft, nicht weiter gehen kann. Der Wirtschaftsstandort Deutschland wird in Zukunft im internationalen Wettbewerb nur bestehen können, wenn die Verkehrsinfrastruktur funktioniert. Dazu gehören auch neue Autobahnen.Sicher ist, dass auch in Zukunft Autobahngegner sowie Insekten oder seltene Lurche Bauvorhaben bremsen wer-den – aufzuhalten sind sie nicht. Doch müssen wir Autofahrer eine Kröte ohne wenn und aber schlucken: Die Maut kommt bestimmt. Nur so wird es auch möglich sein, diese dringend notwendigen Verkehrsvorhaben künftig zu finanzieren.

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