Der falsche Weg

Flotte Fahrten auf Deutschlands Landstraßen sollen nach Meinung von Experten bald der Vergangenheit angehören. Um die Zahl der schweren Unfälle zu reduzieren, soll für Autos künftig überall "Tempo 80" gelten. Das ist eine der Empfehlungen des 53. Deutschen Verkehrsgerichtstags im niedersächsischen Goslar. Dem Verkehrsgerichtstag (VGT) gehören Juristen, Wissenschaftler und Verkehrsexperten aus Ministerien, Behörden, Verbänden, der Industrie und Verkehrsclubs an. Die Ratschläge des Gremiums sind in der Vergangenheit oft in neue Gesetze und Verordnungen eingeflossen. Die jetzige Empfehlung zeigt jedoch sehr deutlich, dass die Juristen des Verkehrsgerichtstages über ihr Ziel hinausgeschossen sind und der täglichen Praxis auf den Landstraßen nicht gerecht werden. Sicherlich, der Verkehr hat in den letzten Jahren auf den deutschen Straßen zugenommen, aber es ist wirklich keine Lösung, deshalb überall die Geschwindigkeit zu senken und den Verkehr zu verlangsamen. Die Folge wäre mit Sicherheit ein Anstieg der Aggression unter den Fahrern und noch häufigeres Überholen auf den Landstraßen. Anstatt die Geschwindigkeit noch stärker zu reglementieren, sollten den Fahrschülern eine bessere Ausbildung ermöglicht und eine strengere praktische Prüfung abverlangt werden. Gebraucht werden allerdings auch gut und sicher ausgebaute Landstraßen und keine mit Schlag-löchern übersäten Verkehrswege, wo man sofort von der Straße fliegt. Auf keinen Fall dürfen politische Fehlplanungen im Ausbau der Infrastruktur durch juristische Bremsklötze ausgeglichen werden.

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