Kommentar
Die E-Frage
von: Kai-Werner FajgaAndererseits bedeutet die Nutzung alternativer Antriebe in Baumaschinen nach wie vor höhere Einstiegs-Investitionen, die laut Experten bei dem zwei- bis vierfachen gegenüber herkömmlichen Antriebsarten liegen. Nahezu jeder Hersteller – auch das hat die bauma 2025 gezeigt – bietet heute Produkte mit elektrischen Antrieben, Hybridantrieben oder solchen mit HVO, Wasserstoff oder einer Brennstoffzelle an – vom kleinen Minibagger über den 20-Tonnen-Kettenbagger bis hin zu großen Muldenkippern im Mining-Bereich mit Batterie-Versorgung.
Blieb bisher die Frage ungeklärt, wie die elektrische Energie oder das Edelgas auf die Baustelle kommen, wurden auch hier tragfähige Konzepte vorgestellt. Zudem haben sich viele E-Maschionen längst in der Praxis bewährt. Trotzdem bleiben die Verkäufe von Maschinen mit alternativen Antriebsarten bisher deutlich hinter den Erwartungen der Hersteller zurück, Verkaufszahlen von 1 bis 2 Prozent werden genannt. Nicht wenige erhoffen sich gesetzliche Vorgaben zur Nutzung von elektrischen Baumaschinen etwa in innerstädtischen Bereichen oder eine Förderung alternativer Antriebsarten durch die neue Regierung.
Aber das scheint derzeit eher wie Zukunftsmusik. Vielleicht neuen Schwung könnte das Thema "Baumaschinen mit E-Antrieben" nun durch aktive Preispolitik von Anbieterseite bekommen: Ein Hersteller von Kleingeräten hat gegenüber der ABZ angekündigt, den Aufpreis-Faktor bei 1,3 anzusetzen, um zu schauen, wie die Geräte dann im Markt angenommen werden.
Ein Hersteller aus China könne sich sogar vorstellen – angesichts der restriktiven Zollpolitik der USA – E-Baumaschinen zum Preis herkömmlicher Maschinen in Europa anzubieten. Ob solche Ankündigungen in die Tat umgesetzt werden, bleibt abzuwarten und ebenso, ob eine derartige Kampfpreispolitik mehr Kunden anzulocken vermag – zumal das Problem der Energie-Versorgung auf Baustellen "im Grünen" weiterhin manche Hürde bereithält.
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