Kommentar

Es war einmal

von:

Burkhard Büscher

Der Transrapid war von Anfang an ein Prestigeprojekt von den Herstellern Siemens und Thyssen-Krupp sowie der damaligen Bundesregierung. Er sollte ein Vorzeigeprojekt deutscher Ingenieurskunst sein. Ein Zug, der bis zu 500 km in der Stunde schnell ist und dabei berührungslos über den Schienen schwebt. Nachdem in Deutschland geplante Strecken wegen zu hoher Kosten nicht verwirklicht werden konnten, gab es bis jetzt nur die Strecke in Shanghai in China, wo der Zug seit 13 Jahren regelmäßig verkehrt. Die Hoffnung auf Folgeaufträge gibt es längst nicht mehr. Die anfängliche Euphorie ist längst verflogen. Spätestens nach dem schweren Unglück 2006 auf der Versuchsstrecke bei Lathen, bei dem 23 Tote zu beklagen waren, redet fast niemand mehr von diesem Wunderwerk der Technik. Der Ruf ist seitdem endgültig ruiniert. Übriggeblieben ist die Versuchsstrecke im Emsland, in die der Bund von 1970 bis 2008 rd. 800 Mio. Euro steckte. Jetzt streitet man sich noch über 40 Mio. Euro, die der Abbau der Anlage kosten soll. Ein früheres Modell des Transrapid, bei dem buchstäblich der Lack ab ist, steht seit Urzeiten im Freien und soll noch in diesem Jahr verkauft werden. Fragt sich nur, wer noch Interesse daran hat, sich so etwas ins Museum oder in den Garten zu stellen. Ansonsten bleibt für das 170 t schwere Teil nur noch der Weg in die Schrottpresse. Der ehemalige Stolz deutscher Ingenieure findet dann, so traurig es ist, nur noch im Metallpreis seine Wertschätzung.

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