Kommentar

Flair erhalten

Abbruch und Neubau stehen oft als Synonym für den Stadtumbau. Dabei ist es müßig, eine Variante zu favorisieren. Deshalb auch die nicht ganz neue Idee, Wohngebiete aus der Nachkriegszeit abzureißen und an gleicher Stelle neue, moderne Unterkünfte zu errichten. Wie jetzt eine Studie des Pestel Institutes ergab, soll für etwa 10 % der Wohnungen hierzulande ein Neubau wirtschaftlicher sein als eine Modernisierung. Bundesweit sind über 10 580.000 Wohn-gebäude Nachkriegsbauten, die bis Ende der 60er Jahre errichtet wurden. Das ist fast ein Drittel des Gesamtbestandes.

Bei vielen dieser Gebäude lohnt sich eine wirtschaftliche Sanierung nicht mehr. Der Zahn der Zeit hat sein Übriges getan. Auf diese Bauten wartet der Abbruchhammer. Die logische Folge sind Häuser, die nach neuesten energieeffizienten Erkenntnissen errichtet werden müssen. Das gilt ebenfalls für dringend benötigte altersgerechte und barrierefreie Wohnungen.

Abbruch und Neubau gehören eng zusammen und sollten auch weiter gefördert werden. Doch muss man beachten, dass der Erhalt von historischen Häusern oder Stadtkernen ebenso wichtig ist und durch gründliche Sanierung mit neuesten Baumaterialien viel Energie eingespart werden kann. Das Flair alter Städte und Ansiedlungen darf nicht außer Acht gelassen werden. Problematisch für den Stadtumbau ist aber auch ein anderer Aspekt: Für die Kommunen wird es immer schwieriger, leerstehende Gebäude zu sanieren. Sie sind auf die Mitwirkung privater Eigentümer angewiesen.

Die Studie bestätigt die Forderungen der Bauwirtschaft, wie wichtig es ist, eine ehrliche und nachvollziehbare Baupolitik, die zukunftsorientiert und auf Wachstum ausgerichtet ist, zu betreiben. Denn: Bauen im Lande tut immer Not – ob Ausbau, Umbau, Abriss oder Neubau. Wer in den Bau investiert, kurbelt damit auch die Binnennachfrage an – eine nachhaltige Entscheidung im besten Sinne.

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