Kommentar

Ganzheitliches Krisenmanagement

von: Robert Bachmann

Kleines Virus, große Wirkung. Mit einer atemberaubenden Übermacht hält die Corona-Krise seit einigen Wochen sämtliche Synapsen der öffentlichen wie privaten Wahrnehmung auf der ganzen Welt in Beschlag. Kein Wunder, schließlich kennt der aktuelle Ausnahmezustand keine Grenzen, wenn es um das Betroffensein geht. Dabei gerät schnell aus dem Blick, dass es auch vor der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus bereits drängende gesellschaftliche Herausforderungen gab. Diese Themen sind im Zuge der Pandemie keineswegs verschwunden, allemal aus den aktuellen Schlagzeilen. Lokal gehören unter anderem der Wohnraummangel und demografisch bedingte Problemstellungen für den Arbeitsmarkt dazu. Die wohl gravierendste Herausforderung ist jedoch der Klimawandel. Noch vor Corona war er das Thema Nummer eins. Die dahinterstehende Bedrohung für die Welt könnte langfristig betrachtet die des Virus um ein Vielfaches übertreffen. Weil er für viele nicht greifbar ist, für einige wenige irrlichtende Geister gar nicht existent, gelang es dennoch bislang nicht, eine ähnliche Wucht des Handelns auszulösen. Umso wichtiger ist es, den Kampf gegen die Erderwärmung nun mitzudenken, wenn es um den wirtschaftlichen Wiederaufbau nach der Corona-Krise geht, anstatt einfach nur auf die schnellstmögliche Wiederherstellung des Vor-Corona-Zustands zu pochen. Entsprechende Pläne liegen in Brüssel bereits vor, werden von den üblichen Lobbyverbänden jedoch massiv blockiert. So könnten die milliardenschweren Konjunkturprogramme der EU an eine umweltfreundliche Modernisierung der Produktion gekoppelt werden. Solche Ansätze könnten in verschiedenen Bereichen greifen, im Großen wie im Kleinen. Zum Beispiel, wenn es um die Sanierung des Gebäudebestands geht – bekanntermaßen einer der größten CO2-Emittenten, die es gibt. Entsprechende Förderprogramme würden nicht nur die Bauwirtschaft und mit ihr die Gesamtwirtschaft ankurbeln, sondern auch den Klimaschutz massiv vorantreiben – drei Fliegen mit einer Klappe. Auch die Bundeskanzlerin scheint das jüngsten Äußerungen zufolge so zu sehen. Zeitgleich wird an verschiedenen Stellen in der Union immer wieder der Satz gepredigt, Geld könne nur einmal ausgegeben werden, die Corona-Krise habe jetzt Vorrang. Klimaschutz darf jedoch auch in Zeiten von Corona nicht zum Luxus verklärt werden. Gerade jetzt ist ein ganzheitliches Krisenmanagement gefragt.

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