Kommentar

Grenze erreicht

von:

Robert Bachmann

Zugegeben, diese Platte hat mittlerweile mehr als nur einen Sprung. Die Zuverlässigkeit aber, mit der die Große Koalitionihre von Anfang an fragwürdige Idee vom Baukindergeld mehr und mehr vom gut gemeinten Ansatz zur ärgerlichen Posse ausbaut, ist schon erstaunlich. Man könnte meinen, der Staat hätte aus dem ebenfalls misslungenen Projekt Eigenheimzulage nichts gelernt.

War zunächst nur zweifelhaft, ob das Baukindergeld die Wohnraumproblematik eher verschlimmbessert, als das es tatsächlich hilft, hat man nun einmal nachgerechnet und dabei festgestellt, dass man den Mund vielleicht doch etwas zu voll genommen hat. Dass der SPD-Finanzminister das Schlamassel ausgerechnet mit einer Obergrenze in Bezug auf die Quadratmeterzahl bereinigen wollte, ist ebenso absurd wie die jetzt beschlossene Befristung bis Ende 2020. Jene Menschen, die fernab jedweder reellen Kaufabsicht bereits auf dem angespannten Mietwohnungsmarkt zu kämpfen haben, können das alles nur für einen schlechten Witz halten.

Das eigentliche Problem ist jedoch das eingangs Angesprochene. Über Wochen hinweg wird nun groß und breit über eine Idee diskutiert, deren Wirksamkeit und Durchführbarkeit von Beginn an fragwürdig waren. Statt einen Zankapfel nach dem anderen vom Baum zu pflücken, täten die Regierungsvertreter gut daran, sich wieder auf konstruktive Lösungsfindungen zu besinnen. Von der Baulandzuweisung bis zum Fachkräftemangel gibt es schließlich genug Baustellen.

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