Kommentar

Klares Signal

von: Kai-Werner Fajga
Allerspätestens die topaktuellen Zahlen der Herbstumfrage des Zentralverband Deutsches Baugewerbe lassen an Klarheit nichts vermissen. Auf 7 Prozent Rückgang schätzt der Verband den Umsatzrückgang für 2023 insgesamt ein.

Gleich ob Wohnungsbau, Wirtschaftsbau oder öffentlicher Bau, die Delle in der Baukonjunktur wird im kommenden Jahr deutlich sichtbar sein. Kurz zuvor hatten alle 17 Spitzenverbände einen dramatischen Appell an die Bundesregierung, Bundestag und die Verantwortlichen in den Ländern mit der Botschaft gesendet, dass der Teufelskreis "jetzt" durchbrochen werden müsse. Bund und Länder hätten noch nicht das geliefert, was notwendig sei, um mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

Es sei keine Zeit mehr für Diskussionen. Die Liste der Mängel mit nicht harmonisierten Landesbauordnungen, unangepassten Förderbedingungen, langsamen Planungen und fehlenden steuerlichen Anreizen mutet zwar altbekannt an, sie sendet dennoch ein erneutes und klares Signal an politisch Verantwortliche. Die Zahlen vom ZDB belegen auch, dass das von der Bundesregierung gesetzte Ziel von 400.000 neu zu bauenden Wohnungen bei weitem nicht erreicht wird – 280.000 sollen Ende 2022 fertiggestellt werden können. Schlimmer wiegt dabei, dass trotz hoher Auftragsbestände auch für 2023 mit einem weiteren Rückgang auf 245.000 Neubau-Wohnungen zu rechnen sei.

Und dass sich die derzeitige Zurückhaltung bei den Investitionsentscheidungen noch deutlicher bei den Baufertigstellungen in 2024 bemerkbar machen soll. Immerhin hätten Betriebe in den vergangenen Jahren ihr Eigenkapital stärken können, und könnten so eine Delle in diesem und im kommenden Jahr verkraften, so Verbandspräsident Reinhard Quast. Dennoch seien neue Anreize notwendig, damit es bei einer Delle bleibe und Fachkräfte in der Branche gehalten werden könnten.

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Autor

Kai-Werner Fajga

Chefredakteur Allgemeine Bauzeitung

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