Kommentar

Lockern, aber nicht locker lassen

Deutschland macht sich locker. Zumindest in Teilen soll das öffentliche und wirtschaftliche Leben nun schrittweise wieder hochgefahren werden. Wie das gehen soll, in welchem Umfang und vor allem wie schnell, das ist derzeit Gegenstand kontroverser Diskussionen. Die Bauwirtschaft gehört zu den wenigen Branchen, die im Vergleich noch eher wenig von Einschränkungen und Einbußen betroffen sind. Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen wird auf vielen Baustellen im Land noch gearbeitet. Sinkende Geschäftserwartungen in Verbandsumfragen, Personalengpässe und die zunehmende Sorge davor, dass sich die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Nachfrage im Wohnungsbau erst später, dafür aber stark bemerkbar machen werden, trüben jedoch auch hier zunehmend die Aussichten. Angesichts der schon jetzt absehbaren Schäden in anderen Industriezweigen mag das geradezu höhnisch klingen. Allerdings sollte jeder volkswirtschaftliche Lichtblick in der aktuellen Situation auch als solcher gewürdigt werden. Wenn es in der zu Jahresbeginn noch prosperierenden Bauwirtschaft auch in der Krise weiterläuft, dann ist damit auch der Gesamtwirtschaft geholfen. Bedenklich ist daher, wenn sich die öffentliche Bauverwaltung nun als Bremsklotz erweist, wie Verbände des Baugewerbes in dieser Woche kritisierten. Wegen des Fachkräftemangels, mangelnder Digitalisierung und überbordender Bürokratie war sie schon vor der Krise zum Flaschenhals geworden. Homeoffice, Personalausfälle und weitere Corona-bedingte Einschränkungen haben die Situation nun zusätzlich verschärft, warnen die Verbände. Dabei gehören Verwaltungsaufgaben zu denjenigen Tätigkeiten, die aktuell noch gut und weitestgehend risikofrei umgesetzt werden können. Zumindest dann, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Wenn sich Deutschland nun also für den konjunkturellen Dauerlauf gegen eine drohende Megarezession warm macht, dann sollten auch in diesem Bereich die Laufschuhe angezogen werden. Sprich: Prozesse entschlacken, digitalisieren und von unnötiger bürokratischen Ballast befreien. Momentan mag die Corona-Krise das beherrschende Thema sein. Die baulichen Herausforderungen, vor denen wir zuvor schon standen, werden auch nach überstandener Pandemie nicht geringer sein.

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