Kommentar

Mangelware Sand

von:

Robert Bachmann

Fachkräfte, Bauland, Planungspersonal, schnelle Genehmigungsverfahren. . . – Die Liste an Engpässen und Sollbruchstellen, die sich dem weiteren Wachstum der Bauwirtschaft entgegenstellen, scheint von Tag zu Tag länger zu werden. Folgt man einer kürzlich veröffentlichten Studie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), könnte sich bald auch Sand in die Liste der knapper werdenden Ressourcen am Bau einreihen. Richtig gehört: Sand gibt es am Meer oder in der Wüste zwar bekanntlich mehr als genug, der u. a. für die Betonherstellung benötigte und aus wirtschaftlichen Gründen im Idealfall lokal zu fördernde Sand droht jedoch mittel- bis langfristig zu versiegen. Nicht akut also und auch nicht überall, wie es in der Studie heißt. Vor allem in Metropolregionen zeigen die Förderungskapazitäten deutliche Erschöpfungserscheinungen. Grund dafür sei, dass ein Großteil der Sand-, Kies- und Natursteinvorkommen in Deutschland nicht abbaubar sei. Etwa weil die Flächen überbaut seien oder dort Schutzgebiete eingerichtet wurden. Auch würden Bauern ihr Ackerland nicht mehr in gleichem Maße wie früher zur Rohstoffgewinnung freigeben, da sich dies in Zeiten von Niedrigzinsen schlichtweg nicht mehr lohne. In einigen Gebieten hätten bereits Kieswerke aufgrund fehlender Erweiterungsflächen geschlossen werden müssen, erklärte Studienautor Harald Elsner. Gleichzeitig sei die Menge des geförderten Bausands seit 2012 wegen der privaten Bauinvestitionen um rd. 5 % gestiegen. Zwar wird es auch in absehbarer Zeit nicht dazu kommen, dass die deutschen Sandquellen gänzlich versiegen, die Folgen des drohenden Mangels für die Bauwirtschaft wären dennoch fatal. Allem voran, weil die Preise in den Metropolregionen bereits jetzt deutlich höher sind. Also genau dort, wo so dringend günstig gebaute Wohnungen benötigt werden. Die Hoffnung bleibt, dass das neue Bau- und Heimatmuseum den Blick des Öfteren von Berlin zurück zum besonders sandarmen München schweifen lässt und sich auch diesen Punkt auf der Liste zwingend zu beseitigender Engpässe notiert.

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