Kommentar

Minimale Entspannung

von: Kai-Werner Fajga
"Die Umsatzentwicklung im Bauhauptgewerbe wird aktuell vor allem durch Knappheiten und steigende Preise bei Vorprodukten gebremst", hatte Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, die Lage der Bauindustrie Mitte Juli beschrieben – basierend auf Auswertungen aus dem Monat Mai. Die Zahl der von Materialmangel betroffenen Bauunternehmen habe sich im Mai und Juni erhöht. Seither hat sich nicht viel verändert. Je nach Region sind verschiedene Baumaterialien weiterhin Mangelware. In Sachsen besteht aufgrund der Holzknappheit akuter Handlungsbedarf. Viele auf Holz angewiesene Handwerker in dem Bundesland seien unternehmerisch und existenziell gefährdet, teilte der Sächsische Handwerkstag jüngst mit. Eine aktuelle Umfrage des Finanzdienstleisters Close Brothers unter 200 Unternehmen der Baubranche hat ergeben, dass 78 Prozent Probleme mit der Rohstoffversorgung haben und auch das Ifo-Institut stellte in seiner aktuellsten bundesweiten Erhebung fest, dass im Juli 48,8 Prozent der befragten Unternehmen aus dem Hochbau, unter Lieferverzögerungen gelitten hätten. Im Tiefbau waren es 33,9 Prozent. Trotz minimaler Rückgänge sei der Anteil von Unternehmen, die von Problemen berichten, der zweithöchste seit Beginn der Erhebung vor 30 Jahren. Immerhin: Der Materialmangel betrage im Hochbau 1,6 Prozentpunkte weniger als vor einem Monat, im Tiefbau fiel der Rückgang mit 6,6 Punkten etwas stärker aus. Viele Materialien bleiben knapp, folgerte das Ifo-Institut, beim Rohstoff Holz sehe man eine "gewisse Entspannung". Auf Entspannung – zumindest mittelfristig – deuteten auch die weiteren Ergebnisse der Umfrage des Finanzdienstleisters hin: 40 Prozent der Befragten erwarten demnach, dass die Probleme innerhalb der kommenden drei Monate enden. Weitere 37,5 Prozent rechnen mit einem Ende der Versorgungsengpässe innerhalb von sechs Monaten, 19,5 Prozent tippen auf bis zu neun Monate. Freilich ergeben sich aus der Marktsituation zeitlich gestreckte oder verschobene Bauvorhaben mit teils erheblichen Preissteigerungen, doch was die Rohstoffversorgung angeht, scheint sich der berühmte "Silberstreif am Horizont" doch schon minimal abzuzeichnen.

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