KOMMENTAR

Nicht am falschen Ende sparen

von: BURKHARD BÜSCHER

Weniger CO2-Emissionen durch bessere Aero-dynamik und weniger Gewicht sowie der digitale Wandel in der Branche waren große Themenschwerpunkte auf der IAA Nutzfahrzeuge. Dabei standen die zu erfüllenden Schadstoffnormen wie in den Jahren zuvor nicht mehr so im Mittelpunkt. Längst hat man sich daran gewöhnt, dass die Bestimmungen immer schärfer werden. Fast jeder Hersteller bietet Fahrzeuge mit Euro-6-Motoren an, wo am Auspuffende die Luft besser sein soll als die, die zuvor durch den Luftfilter eingesogen wurde. Die Zukunft hat längst begonnen und wer das anzweifelte, wurde auf der IAA eines Besseren belehrt. Fast schon zum Aushängeschild der Nutzfahrzeugmesse wurde der Future-Truck von Mercedes-Benz, der selbständig ohne die steuernde Hand des Fahrers auf der Autobahn unterwegs sein kann. Aber bis alle Lkw so fahren können, ist es noch ein wenig Zeit. Bis dahin können jede Menge Assistenzsysteme als Option hinzugekauft werden, wovon das zum automatischen Bremsen bei Hindernissen in Anbetracht der vielen Lkw-Auffahrunfälle sicherlich am sinnvollsten ist. Auch der gute alte Rückspiegel wird vermutlich bald ausgedient haben und durch Kameras ersetzt werden können, wodurch es endlich dem "toten Winkel" an den Kragen geht. Vieles ist heutzutage möglich, aber immer wieder hört man von den Herstellern, dass am falschen Ende gespart wird. Geradezu unverständlich ist es in Anbetracht des hohen Fahrzeug-Gesamtpreises, der sich meistens oberhalb der 100.000-Euro-Marke befindet, 3000 bis 4000 Euro bei der Sicherheit einsparen zu wollen. Hier muss noch ein Umdenken in den Köpfen der Verantwortlichen stattfinden, damit Sicherheit immer oberste Priorität hat. Diese beginnt schließlich schon beim Fahrzeugkauf.

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