KOMMENTAR

Olympischer Geist

von: Rainer Oschütz

Wer die erste Hürde im 110-Meter-Hürdenlauf souverän meistert, der hat große Chancen als Sieger die Bahn zu verlassen. So gesehen hat der Lauf für die Hansestadt Hamburg als Bewerber für die Olympischen Spiele 2024 erst begonnen. Die letzte Hürde – Vergabe erfolgt erst im Herbst 2017 – wird die entscheidende im Ränkespiel der internationalen Bewerber sein.Die Hanseaten können trotzdem auf ihren bisherigen Erfolg stolz sein. Immerhin siegte ihre Stadt im deutschen Vergleich gegen Berlin, was sicherlich ein Prestigegewinn bleibt. Es ist schon erstaunlich wie schnell der olympische Geist bei Veranstalter und Sponsoren in der norddeutschen Metropole Einzug gehalten hat. Die Geschwindigkeit der Profis, die bereits Konzepte in der Tasche haben, ist enorm. Da spricht man bereits über die Umsetzung umfangreicher Baumaßnahmen für Sportstätten, ein olympisches Dorf und die entsprechende Infrastruktur für "Spiele der kurzen Wege". Schließlich soll sich nach hanseatischer Kaufmannstradition Olympia auch lohnen. Doch vorher müssen die Gelder für die Investitionen nicht nur aus Deutschland fließen, sondern zu großen Teilen aus dem Hamburger Haushalt.Man kann gespannt sein, ob die Verantwortlichen aus den Fehlern bei der Verwirklichung von Großbauprojekten wie der Elbphilharmonie gelernt haben. Allein "olympische Euphorie" hilft nicht, wenn es an die Tagesordnung geht. Dass die Hamburger auf dem richtigen Weg sind, sollen Verkehrsinfrastrukturprojekte wie der Hamburger Deckel über die A 7 bei Stellingen und Schnelsen beweisen. Ebenso haben Brückensanierungen in der Stadt und im Umland Priorität.Ein Beispiel für erfolgreiche Spiele ist nach wie vor München 1972. Das war nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich ein Großereignis. Seitdem besitzt die bayerische Landeshauptstadt unter anderem ein umweltgerechtes Nahverkehrssystem, wovon bis heute andere Regionen nur träumen können – eine Meisterleistung der deutschen Bauwirtschaft.Hat Hamburg weiterhin die Nase bei der Vergabe der Olympischen Spiele 2024 vorn, sollte auch wieder mehr Sachlichkeit bei der Verwirklichung von Großprojekten in Deutschland einziehen. Denn Bauten für sportliche Großereignisse sind auch im Nachhinein wichtige Referenzen für die deutsche Bauindustrie und ihre Ingenieurkunst.

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