Kommentar

Quo vadis, Baumaschine?

von:

Robert Bachmann

Viel wird dieser Tage über Dieselfahrverbote und alternative Antriebsmöglichkeiten diskutiert. Nach dem jüngst gefällten Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes könnten in deutschen Großstädten und Kommunen schon bald erste Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge verhängt werden. Gerade dort wird jedoch in Zukunft immer mehr von jener Kraft gebraucht, die dem in Ungnade gefallenen Stoff innewohnt. Und zwar nicht nur, weil es zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen im Infrastruktur- und Wohnungsbau dringend darauf ankommt, dass das Bauhandwerk mobil bleibt, sondern ebenfalls, weil im Zuge der innerstädtischen Nachverdichtung auch immer mehr schweres Baugerät im urbanen Raum benötigt wird. Bagger, Radlader und Co. gelten in der Außenwahrnehmung seit jeher als massive Dreckschleudern, die zugunsten von Kraft und Leistung auf einen grünen Fußabdruck verzichten. Der Eindruck täuscht jedoch. Nicht nur ist in den vergangenen Jahren eine beispiellose Regulierungswelle über diese Industrie hinweggezogen, auch zeigen sich viele Hersteller von sich aus bemüht, die gestellten Anforderungen eher überzuerfüllen, statt lediglich ihre Pflicht zu tun. Bei Lichte betrachtet kann man der Baumaschine in dieser Diskussion schwerlich den schwarzen Peter zuschieben. Auf eine Maschine kommen hochgerechnet etwa 260 Pkw. In den regulierten Märkten sind diese zudem meist nur wenige Jahre im Dienst, bis sie wieder durch neue, entsprechend sauberere Modelle ersetzt werden. Einer Untersuchung aus dem vergangenen Jahr zufolge tragen Baumaschinen mit lediglich 1 % zur Gesamtfeinstaubbelastung bei. Dennoch wird auch bei den Maschinenherstellern viel über alternative Antriebe diskutiert. Neben einigen bereits länger erhältlichen Maschinen mit Hybrid-Antrieb erblicken seit Kurzem auch immer mehr elektrobetriebene Modelle das Licht der Welt. Letztere sind heute zwar unerlässlicher Bestandteil für ein lückenloses Produktportfolio, außerhalb des Kompaktmaschinenbereichs sind solche Antriebsvarianten derzeit jedoch kaum realisierbar. Nicht nur, weil allein die Produktionskosten eines entsprechend leistungsstarken Akkus, etwa für einen 20 t schweren Bagger, exorbitant hoch wären, sondern vor allem, weil häufig vergessen wird, dass eben jene Batterien sowie die in ihnen gespeicherte Energie auch nicht auf grünen Wiesen wachsen. Es bleibt spannend, wohin die Reise der Baumaschinenhersteller in Zukunft hingehen wird. Sicher ist, dass wir mehr denn je auf kraftvolles Baugerät angewiesen sein werden. Ebenso sicher scheint derzeit, dass diese nach wie vor auf Dieselkraftstoffe angewiesen sind. Bei der Bewertung dieser Tatsache sollte weniger darauf geschaut werden, was vorne eingefüllt wird, sondern viel mehr darauf, was tatsächlich hinten rauskommt.

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