Kommentar

Stimmungsknick

von: Kai-Werner Fajga
Im August hat sich die Stimmung unter deutschen Unternehmen erneut – zum dritten Mal in Folge – eingetrübt. Das Ifo-Institut berichtet in seiner aktuellen Erhebung, dass der Geschäftsklimaindex auf 88,5 Zähler gefallen sei – den niedrigsten Stand seit Juni 2020.

Immerhin blieb die Stimmung in der Industrie stabil, in der Bauwirtschaft habe sei sich sogar etwas verbessert. Gleichwohl hätten sich die Erwartungen des Bauhauptgewerbes an die kommenden Monate in Bezug auf Bautätigkeit und Geschäftslage eingetrübt, die Auftragsbücher seien im schnitt weiter gut gefüllt. Unsicherheiten ausgelöst durch hohe Materialpreise, steigende Zinsen und wirtschaftliche Rahmenbedingungen hätten den "Höhenflug im Bau" gestoppt, kommentierte das Statistische Bundesamt. Und das "unter diesen Bedingungen längst nicht so viele Wohnungen gebaut werden wie benötigt", warnten auch die Verbände von Bauindustrie und Baugewerbe.

"Mehr und mehr Projekte werden infrage gestellt. Zu den ausbleibenden Aufträgen kommen Stornierungen hinzu", schildert Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa die Lage. Man werde in den kommenden Monaten noch deutliche Einschläge sehen. "Immer mehr Auftraggeber treten auf die Investitionsbremse", kommentierte auch der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Tim-Oliver Müller, die aktuellen Konjunkturindikatoren für die Bauwirtschaft.

Vom Ordereinbruch sei nach wie vor der Wohnungsbau am stärksten betroffen. Auch institutionelle Investoren würden Projekte erneut auf den Prüfstand stellen. Immerhin: Wirtschaftstiefbau und öffentlicher Hochbau hätten entgegen dem Branchentrend zugelegt, was aber nicht ausgereicht habe, die Rückgänge in den anderen Sparten auszugleichen. Umso mehr richten sich die Augen aller Beteiligten nach Berlin, Verbände erwarten verlässliche Förderkulissen und konkrete Entlastungen von der Bundesregierung.

Ob Mehrwertsteuersenkung, Energiepreisbremse, Korrektur der Gasumlage, "Investitionshochlauf" oder konkrete Härtefallhilfen, die Forderungen nehmen zu und deren Intensität steigt. Die Bundesregierung ist jetzt gefordert, die Weichen neu zu stellen.

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